Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Stillbedarf

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Stillbedarf

Cloudy2

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Liebe Biggi, Meine Tochter ist 7,5 monate alt und sie wird nach Bedarf gestillt. Sie bekommt 3 mal täglich beikost und zeigt seither tagsüber immer weniger Interesse an der Brust. Mir scheint es ist ihr zu langweilig oder sie ist viel zu sehr mit anderen Dingen beschäftigt. Ihr fehlt tagsüber die Ruhe um an der Brust zu trinken, das war auch der Grund warum ich nachmittags eine dritte beikostmahlzeit eingeführt habe. Irgendwie muss sie ja was zu sich nehmen. Nachts nimmt sie die Brust sehr gut an und ich hab den Eindruck sie holt alles nach was sie tagsüber versäumt hat. Aber ich bin ehrlich, andersrum wäre es mir lieber. Sie ist nachts alle 2- 3 Stunden wach, sie will zwar nicht immer an die Brust, aber ich würde so gerne längere Schlafphasen erreichen. Besteht zwischen weniger stillen am Tag und vielen aufwachphasen in der Nacht einen Zusammenhang? Manchmal biete ich ihr einfach nach Gefühl tagsüber die Brust an und dann trinkt sie auch, aber sie gibt mir im Vorfeld keinerlei Anzeichen dafür. Ich bin gerade etwas überfordert einen sinnvollen Rhythmus zu finden bzw ihr auch wirklich das zu bieten was sie braucht, damit sie nachts nicht immer alles nachholen muss. Und ist es empfehlenswert eher vor den beikostmahzeiten zu stillen oder hinterher? Und woher weiß ich, dass ich eine stillmahlzeit komplett ersetzen kann durch beikost? Sie isst bereits schon eine komplette Portion. Deshalb bin ich so unsicher wie ich das mit dem stillen tagsüber handhaben soll. Entschuldige die vielen Fragen. Ich hoffe es ist nicht zu verwirrend. Viele Grüße


Biggi Welter

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Liebe Cloudy2, das ist ja auch verwirrend und ich hoffe, ich kann ein wenig Licht ins Dunkel bringen. Es kann gut sein, dass Dein Baby in der Nacht viel an die Brust möchte, weil sein Saugbedürfnis noch recht groß ist. Du kannst sicherlich probieren, am Tag vor der Beikost anzulegen, ob Dein Kind dann besser schläft, ist allerdings fraglich. In diesem Alter verarbeiten Babys viel und wachendeshalb häufig auf. An der Brust finden sie Ruhe und Geborgenheit und finden schnell wieder in den Schlaf. Es kann also gut sein, dass Deine Kleine sowieso aufwachen würde. In diesem Alter sollte Milch noch die Hauptnahrungsquelle sein und die Beikost wird in Verbindung mit Muttermilch besser verwertet, deshalb kannst Du vor der Beikost auf alle Fälle noch kurz stillen. Natürlich kannst Du auch nach der Mahlzeit stillen, mach es so, wie es für Euch am besten klappt. Ich hoffe, ich konnte ein wenig weiterhelfen, solltest Du noch Frage haben, bin ich gerne für Dich da. Lieben Gruß Biggi


Cloudy2

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Vielen Dank für die schnelle Antwort! Ich werde ihr nun auch tagsüber wieder mehr die Brust anbieten, egal ob es die wachphasen in der Nacht beeinflusst oder nicht. Ich glaube ich war etwas zu voreilig mit dem weniger stillen tagsüber. Ich habe nun noch eine Frage. Meine rechte Brust hat schon von Anfang an weniger Milch produziert als die linke. Mittlerweile habe ich allerdings das Gefühl, dass es nicht mehr ausreicht. Wenn ich meine kleine rechts anlege, dann verliert sie oft nach ein paar mal saugen das Interesse. (Nachts klappt es besser als tagsüber). Es scheint also schon noch etwas Milch da zu sein. Probiere ich es dann links, dann trinkt sie ganz normal. Wie soll ich damit umgehen? Kann ich die milchmenge rechts wieder steigern? Soll ich diese Brust bewusst mehr anbieten oder gerade umgekehrt? Vielen Dank für die Möglichkeit hier solche Fragen stellen zu können! Liebe Grüße


Biggi Welter

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Liebe Cloudy2, wir Menschen sind nicht symmetrisch und das gilt auch für die Brüste einer stillenden Frau. Es ist ganz normal, wenn eine Brust mehr Milch bildet als die andere. In einigen Fällen kommt es zu einer stärkeren Milchproduktion in einer Brust, weil in dieser Brust mehr Milchgänge arbeiten und die Milch in dieser Brust schneller und reichlicher fließt. Manchmal wird (häufig unbewusst) an einer Seite mehr angelegt als an der anderen und so diese Seite zu mehr Milchbildung angeregt. Dieser Unterschied ist jedoch normalerweise bedeutungslos, da es nicht auf die Menge in einer Brust ankommt, sondern auf die Gesamtmenge. Du kannst versuchen durch gezieltes Anlegen einen Ausgleich zu schaffen, doch es gibt keine Garantie dafür, dass Du diesen Ausgleich erreichen wirst. Liebe Grüße Biggi


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