Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Stillabstände plötzlich kürzer - Wachstumsschub oder was?

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Stillabstände plötzlich kürzer - Wachstumsschub oder was?

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Hallo, unser Kleiner ist jetzt zwei Wochen alt, wir sind seit 10 Tagen mit ihm zu Hause. Er trinkt an sich gut (mit Stillhütchen), zwischen 20 und 35 Minuten beide Seiten zusammengenommen, und hat in der ersten Woche daheim bereits fast 300g zugelegt (Geburtsgewicht 2.950g, bei KH-Entlassung 2.810g). Die Abstände, in denen er sich hungrig gemeldet hat, waren bisher immer zwischen 3 und 5 1/2 Stunden (nachts war immer eine der längeren Pausen dabei), selten kürzer. Heute aber meldet er sich sehr vehement schon den ganzen Tag in 2-stündigen Abständen, trinkt dann auch zwischen 20 und 30 Minuten. Wenn er nicht sofort an die Brust darf, wird er richtig wütend, tobt und schreit kräftig und ist dann relativ schwer anzulegen. Kann es sein, dass er einfach nur kräftig wächst und deshalb mehr trinken will oder was könnte da dahinter stecken? An die lange Ruhephase zwischen den Nachtmahlzeiten hätten wir uns gerne gewöhnt... ;) Danke & liebe Grüße! ;) Heidi


Biggi Welter

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? Liebe Heidi, um es ganz platt zu sagen: Bisher waren Sie verwöhnt und nun verhält sich Ihr Kleiner so, wie es die Mehrzahl aller Babys in diesem Alter tut:-) So kleine Babys wollen durchschnittlich zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden an die Brust. Muttermilch ist innerhalb von 60 bis 90 Minuten verdaut und der Organismus eines Babys ist auf häufige Mahlzeiten eingestellt. Dabei ist es nun nicht unbedingt immer so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys und vor allem am späten Nachmittag und abend kommt es verstärkt zu solchen Cluster-Phasen. Das Dauerstillen kann sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, das die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Wachstumsschübe sind Zeiten erhöhter Nachfrage, in denen das Baby sehr oft gestillt werden möchte. Wird das Baby dann auch häufig angelegt (etwa alle zwei Stunden, manchmal sogar noch häufiger), erhält der Körper der Frau das Signal `mehr Milch bildenA und nach ein paar Tagen ist der Spuk vorbei und die Milchmenge hat sich dem Bedarf des Babys wieder angepasst. Stillen funktioniert nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage. Sie haben dann nicht zu wenig Milch, sondern der Bedarf Ihres Babys hat sich vergrößert und die Brust muss darauf erst reagieren. Je häufiger angelegt und die Brust effektiv entleert wird, um so mehr Milch wird gebildet. Aber auch ohne Wachstumsschub sind Abstände von zwei Stunden – auch in der Nacht – in diesem Alter nicht ungewöhnlich. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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