Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Ständiges Wegziehen wenn die Milch langsamer fliesst macht alles kaputt...

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Ständiges Wegziehen wenn die Milch langsamer fliesst macht alles kaputt...

Baggy

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Hallo Biggi, Hallo Kristina, mein kleiner hat leider seit 3 Wochen die Angewohnheit, nach 3-5 Minuten (=ca. 100-150 Schluck pro Seite), sobald er nicht mehr nach jedem oder jedem zweiten Sauger schluckt, die Augen aufzumachen, grimmig drein zu schauen, zu strampeln, mit dem Arm zu fuchteln und dann wegzuziehen - natürlich meist mit vollem Vakuum, manchmal mit geschlossenem Mund. Danach will er dann sofort wiede ran und das ganze wiederholt sich. Weil ich schon ganz wund/ blutig bin, leidet glaube ich auch der Milchspendereflex noch mehr und verstärkt das ganze. Ich mache mir also Sorgen, dass er nicht genug der reichhaltigen Milch bekommt und meine ohnehin wahrscheinlich grenzwertig geringe (füttere erst seit 2 Wochen nicht mehr zu... langer Leidensweg) MuMi wieder zurückgeht. Was kann ich tun? - damit er damit aufhört bzw. die Brust heile bleibt (wird) und er genug kriegt? Ich bäuere schon zwischendurch und versuche zu wechseln (Brust und Position) - die Milch gesteigert wird (lege alle 4h an, dazwischen ist er ruhig) und besser fliesst, damit er sich nicht aufregt? (Für die Milchmenge nehme ich schon Bockshornklee - das hat geholfen, morgens Hafer, der Rest der "üblichen" Tipps funktioniert nicht wirklich. Benedkitenkraut Tropfen hab ich bestellt und werde ich mal probieren. Soll ich mal Domperidon probieren? Für den Milchspendereflex - gibt es da etwas? Dieses Oxytocin Nasenspray?) Vielen Dank! Bin mit meinem Latein am Ende... Silke.


Biggi Welter

Biggi Welter

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Liebe Silke, in so ziemlich jeder Kultur gibt es irgendwelche Nahrungsmittel oder Getränke, denen milchbildungsfördernde Eigenschaften zugeschrieben werden, doch letztlich bringt nur ein Weg mehr Milch: Die Stimulation der Brust, sprich häufiges Anlegen und effektives Trinken des Kindes. Wenn die Milchmenge gesteigert werden soll, dann muss das Kind häufiger angelegt werden oder - wenn die Situation es erfordert - zusätzlich abgepumpt werden. Zaubermittel, die die Milch einfach so fließen lassen, gibt es leider nicht. Für dieses Verhalten kann es eine Vielzahl von Gründen geben und ohne weitere Angaben und ohne euch sehen zu können, bin ich auf's Raten angewiesen. Eine Möglichkeit ist die, dass der Kleine gelernt hat schnell zu trinken und schlicht satt ist. Bekommt der Kleine einen Schnuller oder eine gelegentliche Flasche? Dann könnte eine Saugverwirrung vorliegen. Manche Kinder reagieren auch so auf einen starken Milchspendereflex. Dann schießt die Milch geradezu aus der Brust und damit kommen nicht alle Kinder zurecht. Es kann auch sein, dass das Kind sehr leicht ablenkbar ist. Bei Babys, die in einer der Phasen sind, in denen sie besonders leicht ablenkbar sind, hat sich bewährt, sich zum Stillen mit dem Baby in eine ruhige und ablenkungsarme, "langweilige", eventuell auch abgedunkelte Umgebung zurückzuziehen. Am besten wenden Sie sich einmal an eine Kollegin vor Ort und besprechen Ihre Situation in aller Ruhe mit ihr. Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). LLLiebe Grüße Biggi Welter


sonnenschein03

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Hallo Silke, meine Kleine (bald 6 Monate) hat dasauch eine ganze Weile gemacht und ich habs mit gemacht. Meine Brustwarzen waren dann auch schon ganz wund, eine hatte einen schlimmen Riss. Meine Tochter hat erst getrunken um den größten Hunger zu stillen und dann immer ran, weg, ran, weg und das meistens mit Brust im Mund (AUA) Ich hab ihr, sobald sie das gemacht hat, die andere Brust gegeben. Wenn sie es da auch gemacht hat, hab ich sie einfach nicht mehr rangelassen. Irgendwann hat sie dann damit aufgehört, was komisch war, nachts hat sie das nie gemacht. Wegen der Milch, ich kann dir nur sagen, mach dir einfach nicht soviele Gedanken. Ich hab Tee, Malzbier und andere Sachen zu mir genommen. Geholfen hat nix wirklich da ich immer das Gefühl hatte es kommt zu wenig. Hat sie mal nur kurz getrunken, hab ich schon gedacht mir fehlt die Milch. Seit einem Monat nehme ich garnix mehr zu mir was milchbildend sein soll und mach mir auch gar keinen Kopf mehr und siehe da meine Milch fließt. lg Bianca


Baggy

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Hallo Biggi, danke für die Antwort. den zu starken Milchspendereflex kann ich ausschliessen - er (9 Wochen, übrigens) macht das ja nur, wenn für eine Weile "nichts mehr kommt". Schnuller nimmt er nicht, Flasche (die Vakuum-Flasche von Medela) schon seit 2 Wochen nicht mehr. Abgelenkt scheint er nicht groß zu sein, kann aber darauf achten. Bleibt nur die Möglichkeit, dass er wirklich genug getrunken hat? Wenn's optimal läuft bekommt er so 60-100 Schluck auf der "Aua-Seite" (hier fließt die Milch immer langsamer) und 100-200 Schluck auf der "guten" Seite. Aber das wie gesagt manchmal schon nach 3-5 Minuten. Kann das sein? Wenn ich es schaffe, ihn doch wieder an die Brust zu bekommen, kommt später manchmal noch ein kleiner Schwall (ca. 20 Schluck) hinterher, die er ja sonst nicht bekommen würde. Wenn ich ihn also, sobald das "ran und weg" Theater anfängt, nicht mehr ran lasse... geht dann am Ende die Milch zurück? Beim Pumpen kommt dann übrigens gar nichts, das tut nur weh. Soll ich trotzdem nach dem Stillen dann immer hinterherpumpen? Er hatte bei der Geburt übrigens 4kg und jetzt 5,96kg. Letzte Woche 160g zugenommen. Stuhlgang nur alle 5 Tage, dann eher breiig (leider mit meinen Blutspuren...) Lieben Dank, Silke.


Baggy

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Hi, gut zu wissen, dass ich nicht allein leide und das das auch vorbei geht.... Wie alt war deine Kleine denn? Meiner ist jetzt 9 Wochen alt. Ich werd's auch mal so versuchen, wie Du gesagt hast. Ich schau auch, dass ich ihn möglichst schläfrig an die Brust kriege... Nachts macht er das auch manchmal, leider. Und wenn er erstmal damit angefangen hat, ist er kaum wieder zu beruhigen... noch einen Tipp? Dank Dir!! Silke.


Biggi Welter

Biggi Welter

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Liebe Silke, es ist schwierig, aus der Ferne etwas dazu zu sagen. Es kann tatsächlich sein, dass das Kind einfach satt ist und eine Pause braucht, es kann aber auch an einem ungünstigen Saugverhalten liegen. Bitte lassen Sie sich von einer Kollegin beim Stillen zuschauen, sie kann dann sehr viel gezielter helfen. LLLiebe Grüße, Biggi


sonnenschein03

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Hallo Silke, ganz genau kann ich dir das nicht sagen wie alt sie da war, aber ich glaub auch so um denn Dreh. Bei ihr waren das Phasen, das heißt sie hat das einige Tag gemacht, dann war paar Tage Ruhe und dann gings wieder los. Sie hat sich auch immer ganz viel ablenken lassen. Also hab ich meistens so wie nachts in einem abgedunkelten ruhigen Raum gestillt. Das hat meistens geklappt, wenn sie sich dann doch mal wieder mit Brustwarze rumgedreht hat, hab ich dann immer erst aua und dann deutlich nein gesagt und fertig war das stillen. So hats bei uns funktioniert und ich wünsch dir, das es bei euch auch bald wieder besser wird. Ach, was ich auch gemacht habe als meine Brustwarzen ganz schlimm entzündet waren, abgepumpt. Damit hatte ich dann erstmal Erholung und sie hat das Wegdrehen an der Flasche genauso so gemacht, aber da hats mir ja nicht weh getan. Das hab ich gerade an den Tagen gemacht, wo sie sich ständig wegedreht hat, was einen ja auch ganz nervös macht. Da kann dann auch der Papa mal die Flasche geben und man kann entspannt zu sehen. lg Bianca


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