Frieda19
Liebe Biggie, Liebe Kristina Es geht um meine Tochter. Sie wird im April 2 Jahre alt. Ich stille meine Tochter tagsüber noch bei Bedarf. Zum Mittagsschlaf und wenn sie möchte noch 1-3 mal so zwischendurch. Jetzt zu meinem "Problem". Meine Tochter schläft nur und wirklich ausschließlich an der Brust ein. Dass ist auch ok so (es geht schnell und ist unkompliziert). Was mich aber so langsam wirklich nervt, ist das ständige Nuckeln in der Nacht. Ich bringe sie zwischen 19 und 19:30 Uhr ins Bett. Die Zeit bis mein Mann und ich ins Bett gehen, schläft sie meist tief und fest. Doch kaum dass wir uns zu ihr legen (wir sind wirklich immer mucksmäuschenstill) schmeißt sie sich regelrecht in meine Arme und will gestillt werden....es ist eher ein nuckeln. Ich liege dann solange wach, bis ich sie ablegen kann. Das dauert etwa eine halbe Stunde. Dann können wir alle so 2 Stunden schlafen und ab dann geht es los. Sie sucht ganz unruhig die Brust. Findet sie, dockt an und nuckelt...und das gefühlt über Stunden. Wenn sie dabei wenigstens ruhen bzw schlafen würde, wäre es vielleicht nur halb so wild, aber sie ist so unruhig dabei...die ganze Zeit. Erst will sie an die linke Brust, dann an die rechte, dann will sie auf mir liegen, dabei ist ständig ihre Hand an meiner nicht besetzten Brust und spielt mit meiner Brustwarze. Die Nächte werden für uns Drei immer nerviger und sind wenig erholsam. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass es gesund ist, für ein Kind in dem Alter, so wenig "richtig" zu schlafen. Denn Mittags schläft sie auch nur ne halbe Stunde. Da habe ich nicht die Geduld ein, zwei Stunden mit ihr im Bett zu liegen und sie nuckeln zu lassen. Wie kann ich das ändern? Kann ich sie nicht weiterhin zum einschlafen stillen und ihr trotzdem das nächtliche nuckeln abgewöhnen? Ich stille so gerne, möchte sie ja auch noch nicht abstillen. Ich will nur, dass wir alle endlich mal wieder ordentlich schlafen können. Das geht schon wirklich Monate so. Das ist schon keine Phase mehr. Vielen Dank für Eure tolle Arbeit hier und Eure Hilfe! LG Frieda
Liebe Frieda, Stillen ist eine Zweierbeziehung und wenn es dazu kommt, dass sich ein Partner dabei nicht wohl fühlt, dann müssen Lösungswege gefunden werden. Das Wichtigste überhaupt ist allerdings, dass Du fest zu deinem Entschluss stehst. Solange hier noch der geringste Zweifel besteht, wird dein Kind diese Zweifel spüren und Du wirst weiterhin `schwach" werden. Für viele von uns ist es sehr ungewohnt zu sehen, wie begeistert und mit wie viel Freude ein Kleinkind stillt. Deine Tochter verhält sich gar nicht so "brustversessen" wir Du glaubst, viele langzeitgestillte Kinder zeigen sehr deutlich wie viel ihnen das Stillen bedeutet. Wird es dem Kind überlassen, wann es sich selbst abstillt, dann stillen sich die meisten Kinder irgendwann zwischen dem zweiten und dem vierten Geburtstag ab. Ein Abstillen deutlich vor dem zweiten Geburtstag auf Initiative des Kindes hin ist eher unwahrscheinlich. All diese theoretischen Überlegungen helfen dir jedoch nicht weiter, denn Du fühlst dich in der derzeitigen Situation unwohl. Wenn sich in einer Stillbeziehung ein Partner nicht mehr wohl fühlt, dann ist es an der Zeit zu überlegen, was geändert werden kann. Sicher ist ein zweijähriges Kind noch nicht in der Lage alles Gesprochene bis ins letzte Detail zu verstehen, doch ich denke, dass der erste Schritt für dich sein sollte, dass Du mit deiner Tochter darüber sprichst, wie es dir geht und was Du nicht mehr möchtest. Dann könnt ihr als Eltern eine Art Plan machen, wie ihr vorgehen wollt, um das Stillen etwas einzuschränken. Stillen nach Bedarf ist bei einem Kind über einem Jahr nicht mehr ein so eng gefasster Begriff wie bei einem kleinen Baby und liebevoller Konsequenz lassen sich auch bei einem Kind in diesem Alter in einem gewissen Rahmen Regeln aufstellen. Selbstverständlich wird sich nicht von heute auf morgen eine plötzliche Änderung ergeben, das geschieht in kleinen Schritten und selbstverständlich wirst Du mit Rückschritten rechnen müssen, doch mit viel Liebe und Beharrlichkeit, kannst Du einen Weg finden. Wenn Du nicht mehr ständig stillen möchtest, wird es am besten sein, wenn du schrittweise vorgehst, z.B. in dem du zunächst eine gewisse stillfreie Zeit in der Nacht einführst. Dazu kannst du wie folgt vorgehen: Erkläre deinem Kind schon bei Tag, was sich in der Nacht ändern wird, und versuche, Signale zu definieren, die es wieder erkennen kann (z.B. "erst wenn der Radiowecker angeht, dann darfst Du trinken") und die sich eventuell anpassen lassen (den Radiowecker kann man etwa jeden 2. Tag eine viertel Stunde nach hinten programmieren, so dass die Pause immer länger wird). So wird die Nacht allmählich stillfrei. Wenn sich dein Kind dann in der Nacht beschwert, dass es nicht trinken darf (und das kann es natürlich nur durch weinen oder schreien), dann tröste es und sprich liebevoll-beruhigend mit ihm, und gestehe es ihm auch wirklich zu, sauer zu sein, aber bleib konsequent beim "Nein", bis der vereinbarte Zeitpunkt (z.B. der Radiowecker geht an) für das Stillen gekommen ist. Dann jedoch solltest Du auch von dir aus deinem Kind die Brust anbieten - so lernt es, dass es sich auf dein Wort verlassen kann. Natürlich kannst Du ihr während der Nacht einen Schluck Wasser oder auch einen Schnuller anbieten, doch sei nicht allzu überrascht, wenn das anfangs mit Wut abgewiesen wird. Ehrlicherweise muss ich dazu sagen, dass die ersten Nächte zwangsläufig sehr unruhig sein werden. Doch in der Regel akzeptieren Kinder relativ schnell die neuen "Spielregeln", und je älter sie sind, desto einfacher. Nur wenn sich dein Kind über mehrere Tage hinweg gegen diese stillfreie Zeit sperrt, oder gar tagsüber extrem anhänglich bzw. weinerlich wird, oder gar eine Hautreaktion zeigt, dann weißt du, dass es noch zu früh ist und du vielleicht einfach noch ein paar Wochen warten und durchhalten solltest. Dieser Vorschlag stammt von Elizabeth Pantley, Autorin des Buchs "Schlafen statt Schreien: Das liebevolle Einschlafbuch: Das 10-Schritte-Progamm für ruhige Nächte", das nun auf Deutsch erschienen ist und das ich wärmstens empfehlen kann. Pantley hat ein Programm entwickelt, mit dem man älteren Babys, auch Stillkinder, dabei helfen kann, auch ohne Brust oder ständiges Stillen die Nacht zu schaffen. Auch wenn man nicht alle ihre Schritte anwendet haben viele Mütter doch gute Erfahrungen mit diesem Buch gemacht. Ich hoffe, die Antwort hilft dir weiter. LLLiebe Grüße, Biggi
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