Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Soor beim Still-Kind - Behandlung Brustwarzen

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

zur Vita

Frage: Soor beim Still-Kind - Behandlung Brustwarzen

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Bei meiner 4 Wochen alten Tochter wurde Soor diagnostiziert. Sie bekam InfectoSoor Mundgel für den Mund und Mykodern Heilsalbe für den Po verschrieben. Der Arzt sagte ich solle meine Brustwarzen (da ich stille) mit behandeln. Meine Frage: womit denn mitbehandeln?? Mit dem Mundgel oder der Mykoderm-Salbe??


Biggi Welter

Biggi Welter

Beitrag melden

Liebe Cordi, ich kann und darf keine med. Ratschläge erteilen, bitte fragen Sie bei ihrem Arzt oder Apotheker nach, welche Salbe Sie verwenden sollen. Bei einer Soorinfektion ist es unabdingbar, dass immer Mutter und Kind behandelt werden, auch wenn einer von beiden keine Symptome zeigt. Ganz wichtig ist, dass lange genug behandelt wird. Sie müssen auch nach dem vollständigen Verschwinden der Symptome noch eine Weile weiterbehandeln, um einen Rückfall auszuschließen. Ich zitiere Ihnen nun noch aus "The Breastfeeding Answer Book" Stock, Mohrbacher, 1997: "Durch die Soorbehandlung muss das Stillen nicht beeinträchtigt werden. Bei leichteren Soorinfektionen kann bereits 24 bis 48 Stunden nach Beginn der Behandlung eine Besserung der Symptome verspürt werden. In anderen Fällen kann es drei bis fünf Tage oder länger dauern, bis die Symptome verschwinden. Die Mutter sollte die Medikamente bis zum Ende des Behandlungszyklus einnehmen, denn die Infektion kann wieder aufflammen, wenn die Medikamente beim Verschwinden der Symptome abgesetzt werden. Es gibt Möglichkeiten, wie die Mutter die Beschwerden während der Soor Behandlung mildern und das Stillen angenehmer machen kann. Nachdem die Behandlung der Soorinfektion begonnen wurde, können die Beschwerden für ein bis zwei Tage schlimmer erscheinen, bevor eine Besserung eintritt. Die Mutter sollte ihre Brustwarzen nach jedem Stillen mit klarem Wasser abspülen und an der Luft trocknen lassen, da Soor in Milch und feuchtem Milieu gut gedeiht. Bis der Schmerz verschwindet, können folgende Vorschläge dazu beitragen, das Stillen weniger schmerzhaft zu machen: o häufigere, kürzere Stillmahlzeiten anbieten, o an der weniger schmerzhaften Seite zuerst anlegen (wenn es eine weniger schmerzhafte Seite gibt), o den Saugschluss des Babys unterbrechen, bevor es von der Brust genommen wird, indem sanft am Kinn des Babys oder an seinem Mundwinkel gezogen wird. Sobald die Diagnose Soor bestätigt ist, sollte die Mutter Vorsichtsmaßnahmen treffen, damit es keinen Rückfall gibt. Soorpilze können sich an vielen Stellen (einschließlich Muttermilch) halten. Deshalb sollte sich die Mutter ihre Hände häufig waschen und die folgenden Vorsichtsmaßnahmen einhalten, um einen Rückfall zu vermeiden. o Das Baby kann mit abgepumpter Milch gefüttert werden. Die Milch, die während einer Soorinfektion abgepumpt wurde, sollte jedoch nicht aufbewahrt und eingefroren werden. Einfrieren inaktiviert Hefepilze, tötet sie aber nicht ab (Rosa, 1990). Daher kann eingefrorene Milch, die das Baby nach Abschluss der Behandlung erhält, einen Rückfall verursachen. o Erhält das Baby einen Beruhigungssauger oder werden Flaschensauger oder Beißringe benutzt, müssen sie einmal täglich 20 Minuten lang ausgekocht werden, um die Soorerreger abzutöten. Nach einer Behandlungsdauer von einer Woche sollten sie weggeworfen und neue gekauft werden. o Wird eine Milchpumpe benutzt, müssen alle Teile, die mit der Milch in Berührung kommen (mit Ausnahme der Gummidichtungen), täglich ausgekocht werden. o Einmalstilleinlagen sollten nach jedem Stillen weggeworfen werden. Stilleinlagen aus Stoff sollte die Mutter nach jedem Stillen wechseln und erst wieder benutzen, nachdem sie in heißem Seifenwasser gewaschen wurden. o Ist das Baby bereits alt genug, um mit Spielsachen zu spielen, muss alles, was es in den Mund nehmen kann, häufig mit heißem Seifenwasser abgewaschen werden, um eine erneute Infektion und ein Weiterverbreiten der Infektion an andere Kinder zu verhindern. Treten immer wieder Soorinfektionen auf, müssen unter Umständen alle Familienmitglieder behandelt werden. Männer können mit Soor infiziert sein, ohne Beschwerden zu haben. Soorinfektionen können durch Geschlechtsverkehr zwischen Mann und Frau hin und her übertragen werden und von Kind zu Kind, wenn sie die gemeinsam verwendeten Spielzeuge in ihren Mund stecken oder beim Tandem Stillen. Tritt der Soor immer wieder auf, nachdem bei Mutter und Baby zwei komplette Behandlungszyklen durchgeführt wurden, kann es sein, dass die ganze Familie gleichzeitig behandelt werden muss." LLLiebe Grüße Biggi


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Hallo Cordi, ich habe immer das Mundgel für die Brustwarzen mitbenutzt. Das brauchte ich vor dem stillen auch nicht abwaschen, das konnte meine Kleine so mit wegtrinken. LG Tanja


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

Liebe Biggi, in ca. 3 Wochen werde ich erneut Mama und möchte auch dieses Kind stillen. Anders als in meiner letzten Schwangerschaft habe ich schon seit einiger Zeit gelbliche Verkrustungen an beiden Brustwarzen. Bislang hieß es, ich müsse hier nichts unternehmen. Die Hebamme meinte nun jedoch, ich solle versuchen, diese Verkrustungen mit Öl auf ...

Liebe Frau Welter, ich bin auf der Suche nach einer Salbe oder einem Produkt, welches gegen wunde Brustwarzen hilft und bedenkenlos in der Stillzeit angewendet werden darf. Ich hoffe ich darf das kurz ausführen; Mein Mann und ich haben vor 13 Wochen unser zweites Kind bekommen und seitdem wird wieder voll gestillt...ich hatte bei unserem ...

Hallo Biggi,    Mein Sohn kam am 19.8 per not sectio auf die Welt 1,5 Tage müsste er im Intensivstation bleiben da er etwas Hilfe gebraucht hat anzukommen.  So jetzt nach Milchstau hin her, macht er mir Wunde brustwarzen. Die verheilen auch fast nicht er ist auch öfters an der Brust. Erst war die Rechte Brust getroffen. Seit gestern ist d ...

Hallo Frau Welter, ich hatte leider bei meinem Sohn starke Probleme beim Stillen. Der Milcheinschuss kam erst nach 7 Tagen, er hatte stark abgenommen und irgendwie konnte der Milchfluss nur schwer angeregt werden. Nach einem sehr intensiven Cluster-Wochenende hatte ich einen Vasospasmus in einer Brust und bin irgendwann zum ausschließlichen Pum ...

Hallo Frau Welter,  ich habe am 16.08 mein viertes Kind entbunden.  Seitdem Stille ich voll, ich habe viel zu viel Milch (pro Seite oft 250-300ml) es schmerzt oft sehr, ausserdem sind sie Steinhart. Was kann ich tun wenn das ausstreichen nicht mehr hilft?  Seit 1 1/2 Wochen habe ich zusätzlich ganz schlimm entzündete.rissige,brennenden Brustw ...

Hallo,  mein Kind ist nun fast 12 Monate alt und ich stille noch. Seitdem es 10 Monate alt ist, hat meine Menstruation eingesetzt und gerade habe ich zum zweiten Mal meine Tage. Genau in diesem Zeitraum des ersten Einsetzen der Menstruation haben meine Brustwarzen angefangen trocken, wund und rissig bis blutig zu werden. (Im gleichen Zeitrau ...

Hallo liebe Biggi Welter,  meine Brustwarzen sind sehr groß. Mein Kleiner, sieben Wochen alt, hat große Probleme mit dem stillen. Er bekommt den Mund nicht so groß auf, verliert sehr oft den" Sog" (fällt mir jetzt nicht ein wie es heißt), wenn er ihn überhaupt herstellen kann. Schläft jeeedes mal ein, oft auch ohne einen Schluck zu trinken. Sti ...

Hallo, Ich hoffe du kannst mir vielleicht weiterhelfen. Ganz kurze Vorgeschichte: wir hatten am Anfang Stillschwierigkeiten. Ich war bei 4 verschiedenen Stillberaterinnen weil ich wunde, teils offene Brustwarzen hatte. Milchstau, Milchbläschen Vasospasmen und verformte Brustwarzen nach dem Stillen. Meine Tochter hatte sie immer zusammengequetsc ...

Guten Tag,  Ich habe schon immer Neurodermitis gehabt, in den letzten Jahren hauptsächlich an den Händen. Seit 1-2 Jahren zusätzlich leicht an den Brustwarzen. Hatte mir während der Schwangerschaft total viele Gedanken gemacht, ob es mit dem Stillen so überhaupt klappen wird. Die ersten zwei Monate hat es erstaunlich gut geklappt. Nun habe ich ...

Liebe Biggi, Mein Sohn ist inzwischen über 1,5Jahre alt und so lange stille ich ihn auch schon ohne Probleme. Seit ein paar Tagen allerdings schmerzt meine Brustwarze so sehr, dass ich überlege ihn abzustillen. (Was allerdings sehr schwer sein wird, weil er noch immer sehr gern gestillt wird. Auch ich finde unsere Stillbeziehung eigentlich s ...

Öffne Privacy-Manager