Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Sonja mag nicht das Stillen reduzieren...

Biggi Welter

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Frage: Sonja mag nicht das Stillen reduzieren...

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Huhu Biggi! Ich stille Sonja, 12 Monate, noch vier-, fünfmal am Tag. Seit ca. sechs Wochen versuche ich, sie dazu zu bringen, nur noch zweimal, also morgens und abends, zu trinken. Aber egal, was ich mache, sie möchte unbedingt mindestens vormittags und nachmittags die Brust. Ich hab es mit rausgehen versucht, da wird sie unerträglich knatschig und zappelig. Ich hab es mit Ablenken, also spielen versucht, das geht auch nicht. Genauso wenig klappt es, wenn ich mit ihr kuschele anstatt zu stillen, sie zieht mir dauernd am T-Shirt rum und meckert. Also, prinzipiell stört es mich eigentlich auch nicht wirklich, es fällt mr einfach gaaanz langsam ein bissel lästig. Es muss nicht schnell gehen, aber ich bringe sie nicht mal dazu wenigstens eine Stillmahlzeit aufzugeben. Dabei hatten wir es schon mal geschafft, dass wir auf zwei Mahlzeiten waren, dann kamen die Backenzähne und als sie vor kurzem das Dreitagefieber hatte, hatte sie wieder vollgestillt. Das war auch okay...aber jetzt will sie nimmer runter. Merkt sie vielleicht, dass ich selber noch nicht 100% dahinter steh*grübel*? Und sie mir einfach die Einscheidung abnimmt? Was kann ich denn tun, dass sie nicht dauernd wieder dran will, auch trinken geben, bringt nur was für ein paar Minuten. ??? Grüssle! N.


Biggi Welter

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Liebe Nicky, dein Kind spürt es sogar garantiert, dass Du dir nicht sicher bist. Gerade nach einer Krankheit oder beim Zahnen möchten viele Kinder wieder vermehr an die Brust Ich möchte dir das Gleiche schreiben, was ich heute auch schon Susanne geschrieben hatte: Stillen ist viel, viel mehr als reine Nahrungsaufnahme. Es ist Trost, Geborgenheit, sicherer Hafen und ein Weg zur Ruhe zu kommen, wenn die Wellen des Alltags so hoch geschlagen sind, dass das Kind keinen Weg mehr weiß, um mit sich selbst und der Umgebung ins Reine zu kommen. Leider verstehen manche Menschen (vor allem diejenigen, die selbst nicht oder nur sehr kurz gestillt haben) nicht, dass Stillen all das, was ich oben beschrieben habe und noch viel mehr bedeutet. Sie erkennen nicht, dass ein entsetztes, wütendes oder verletztes Kind an der Brust wieder den Weg zu sich selbst zurück findet und dabei auch noch sein Gesicht wahren kann. Es wird von der Mutter nicht bloßgestellt, sondern angenommen und kann sich in der sicheren Geborgenheit des Stillens wieder erholen und beruhigen. Trotzdem kann ich es verstehen, dass Du in diesem Alter nicht immer und überall stillen möchtest und genau das musst Du deinem Kind auch vermitteln. Dein Kind wird es spüren, wenn es dir ernst damit ist und mit der Zeit wird dein Kind auch akzeptieren, dass Du es nicht immer und jederzeit stillen möchtest. Versuche doch einmal , dein Kind abzulenken, indem Du deine Tätigkeit zwar schon unterbrichst, aber eben nicht stillst. Biete etwas anderes zu essen an und sage deinem Kind, dass es jetzt gerade nicht geht. Verhandle richtig, z.B. in einer Minute bin ich soweit. Dann allerdings musst Du dich wirklich daran halten. Es ist sicherlich keine leichte Zeit für sich, aber mit Geduld und viel Liebe wird dein Kind lernen, dass es nicht weniger geliebt wird, wenn es nicht gleich an die Brust darf. LLLiebe Grüße Biggi.


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