Mitglied inaktiv
Hallo, mein Sohn ist 2 Monate alt und ich stille ihn voll. Anfänglich haben wir für eine Stillmahlzeit mit beiden Brüsten schon mal 45 bis 60 Minuten gebraucht. Nach und nach ging es dann etwas schneller, meistens hat er an jeder Brust etwa 10 bis 20 Minuten getrunken, was ja wohl auch normal ist. Seit 2 Tagen aber trinkt er nur noch an jeder Seite 2 bis maximal 5 Minuten. Das kommt mir nun sehr kurz vor, nach 2 Minuten kann er doch noch nicht die sättigende Milch erwischt haben, oder ? Er wirkt aber nach dem Stillen nach wie vor zufrieden und ausgeglichen und meldet sich für die nächste Stillmahlzeit auch nicht schneller als vorher (ca. nach 3 bis 4 Stunden). Nur beim Stillen selbst schreit er zur Zeit viel, vermutlich weil seine Nase immer verstopft ist. Aber wenn er nicht genug trinken würde, würde er doch nach dem Stillen nicht so lange schlafen, oder ? Liebe Grüße, Cordula
Kristina Wrede
Liebe Cordula, für dieses Verhalten kann es eine Vielzahl von Gründen geben und ohne weitere Angaben und ohne euch sehen zu können, bin ich auf's Raten angewiesen. Ich denke wie du, dass 2 Minuten eher kurz sind, doch genau wissen können wir das erst, wenn wir seine Gewichtsentwicklung beobachten. Vielleicht kannst du ihn morgen mal wiegen (lassen) und dann kommenden Freitag noch einmal, auf der gleichen Waage. Dann melde dich bitte nochmal... Eine Möglichkeit ist die, dass der Kleine gelernt hat schnell zu trinken und schlicht satt ist. Dann sollte er auch in den kommenden 7 Tagen "ordentlich" zunehmen. Bekommt der Kleine einen Schnuller oder eine gelegentliche Flasche? Dann könnte eine Saugverwirrung vorliegen. In diesem Fall am besten beides weg lassen, und ohne Druck immer mal wieder die Brust anbieten, bis das Baby sie wieder akzeptiert. Manche Kinder reagieren auch so auf einen starken Milchspendereflex. Dann schießt die Milch geradezu aus der Brust und damit kommen nicht alle Kinder zurecht. Berg-auf-Stillen bringt hier meist Erleichterung und ruhigere Stillzeiten. Es kann auch sein, dass dein Kind sehr leicht ablenkbar ist. Bei Babys, die in einer der Phasen sind, in denen sie besonders leicht ablenkbar sind, hat sich bewährt, sich zum Stillen mit dem Baby in eine ruhige und ablenkungsarme, "langweilige", eventuell auch abgedunkelte Umgebung zurückzuziehen. Am besten wendest Du dich einmal an eine Kollegin vor Ort und besprichst deine Situation in aller Ruhe mit ihr. Eine Stillberaterin in deiner Nähe findest Du im Internet unter http://wwwlalecheliga.de (La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Gegen die verstopfte Nase kannst du im Übrigen ein paar Tropfen Muttermilch probieren. Muttermilch enthält nicht nur antiinfektiöse Stoffe, sie ist auch zum Befeuchten der strapazierten Nasenschleimhaut und zum Lösen des Nasensekretes sehr gut geeignet. Außer Muttermilch als Nasentropfen und eventuell gelegentlich abschwellenden Nasentropfen in Absprache mit dem Kinderarzt zu geben hat es sich bei erkälteten und verschnupften Kindern bewährt, die Luftfeuchtigkeit im Raum zu erhöhen und das Baby in einer eher aufrechten Position zu stillen. In liegender Position ist der Druck auf die Ohren höher (was Schmerzen verursachen kann) und außerdem läuft der Schleim schlechter ab. Das könnte also tatsächlich eine Begründung sein, warum er jetzt beim Stillen öfter schreit. Viel frische Luft und aufrechtes Tragen im Tragetuch können einem erkälteten Kind das Leben ebenfalls erleichtern. Herzlichen Gruß und gute Besserung! Kristina
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