Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Sohn 4 Monate - sehr häufiges nächtliches Stillen seit Geburt

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Frage: Sohn 4 Monate - sehr häufiges nächtliches Stillen seit Geburt

Margarita.Weber

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Hallo, mein Sohn ist nun 4 Monate. Seit seiner Geburt möchte er nachts jede zwei Stunden, manchmal jede 3 Stunden (das kann ich jedoch an zwei Hunden abzählen) an die Brust. Es kommt jedoch auch vor, dass er sogar alle 1,5 Stunden gestillt werden möchte. Ich habe es auch mit Schnuller versucht, da ich manchmal denke, er hat nur ein Saugbedürfnis. Jedoch spuckt er den Schnuller nachts nach kürzester Zeit aus und fuchtelt mit den Ärmchen. Wenn er in dieser Aufwachphase ist, bringt auch Pucken nichts, das macht ihn nur aggressiv und er windet sich hin und her. Seit Geburt schläft er auch nur mit Einschlafstillen oder Schnuller und auf dem Arm ein. Abends kann ich ihn dann ablegen und er wird alle 2 Stunden wach. Tagsüber ablegen geht gar nicht; das macht ihn sofort wach... da er so viel stillt, hat er auch ein stolzes Gewicht. Meine KiÄ hat mich schon ermahnt, ich solle eine Mahlzeit durch Fenchel- oder Kümmeltee ersetzen. Jedoch kriege ich es als Stillmama nicht übers Herz ihm die Flasche zu geben. Ich finde auch nicht, dass er zu dick ist, weil er auch schnell in die Höhe gewachsen ist und in der Wachstumskurve am oberen Rand steht. Das nächtliche Stillen verlangt mir ganz schön viel Energie ab. Meine Schwiegermutter nimmt mir meinen Sohn in der Woche ein paar mal ab, damit ich wenigstens ein wenig schlafen kann und etwas im Haushalt schaffe. Ich habe das Gefühl ich mache etwas falsch. Ich habe auch schon versucht nachts meinen Sohn mit Kuscheln oder Hand auf die Brust und leises Zureden zu beruhigen. Aber dann schreit er sich nur in Rage.... Wie kann ich allen das Leben erleichtern und wenigstens zu mehr Schlaf nachts kommen? Kann doch auch für meinen Sohn nicht gut sein nachts so oft aufzuwachen. Über jeden Rat wäre ich dankbar. Liebe Grüße Margarita


Biggi Welter

Biggi Welter

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Liebe Margarita, gar nichts machst Du falsch, ganz im Gegenteil. ALLE Stillexperten sprechen sich für das Stillen nach Bedarf aus, ohne Mindestabstand und Kontrolle! Die Statur der Kinder ist genetisch festgelegt und bei einem Kind das nach Bedarf gestillt wird, ist nicht zu befürchten, dass dadurch der Grundstein für ein späteres Problem mit Übergewicht gelegt wird. Im Gegenteil, Stillen schützt vor Übergewicht. Das heißt jedoch nicht, dass nicht auch ein gestilltes Baby zwischendurch wie ein kleiner Buddha aussehen kann. Ja, Dein Kind WIRD von ganz alleine länger schlafen und auch irgendwann durchschlafen, wenn Du ihm die Zeit schenkst. Genauso wie Du es beschreibst, machen es Mütter seit Urzeiten mit ihren Babys und es hat noch nie einem Baby geschadet. Seit Jahrtausenden und in unzähligen Kulturen ist es so, dass Mütter ihre Babys in den Schlaf stillen. Das Saugen wirkt beruhigend und nicht umsonst wurden im Laufe der Zeit die verschiedensten Brustattrappen (z.B. Schnuller s.o.) erfunden. Von der Natur ist es nicht vorgesehen, dass ein Baby oder Kleinkind allein ist und alleine einschläft. Nur passt dieses „natürliche" Verhalten des Babys nicht in unsere derzeitige Zeitströmung und damit haben wir ein (von uns selbst produziertes) Problem: Babys wissen nicht, was zur Zeit „Mode" ist und benehmen sich so, wie sie es seit Anbeginn der Menschheit getan haben. Es hat seinen Grund, warum stillende Mütter die besten Einschlafhilfen SIND. Beim Saugen an der Brust findet ein Baby das, was es braucht: Trost, Nahrung, Sicherheit. Es liegt vermutlich an einer gewissen neurologischen Unreife, wenn einige Babys das mehr brauchen als andere, und es "verwächst" sich wirklich von alleine!! Ein Baby muss eine gewisse Reife erreichen, um längere Zeit schlafen zu können. Wann dieser Zeitpunkt erreicht wird, ist von Kind zu Kind unterschiedlich. Du kannst jetzt mit vielen Tricks versuchen, die Situation zu verändern, aber es wird nur Stress und Tränen geben, denn dein Kind IST einfach in der Phase, in der es dich so viel braucht. In dieser Zeit verarbeiten Kinder vieles in der Nacht, und brauchen die Bestätigung, dass Mama ganz nah ist, und die beruhigende Milch, noch ziemlich. Es ist kein Rückschritt, wie es scheint, sondern zeigt, dass sich dein Kleines weiter entwickelt! Dein Baby braucht also vor allem eines: Zeit zum Reifen. Vielleicht "schenkst" Du ihm einfach noch ein bisschen von dieser Zeit, in der du ihm gestattest, so zu sein, wie es ist. Du machst nichts falsch! Dein Baby muss jetzt noch gar nicht alleine schlafen und fühlt sich an Deiner Seite sicher und geborgen. Vielleicht möchtest Du ein Buch zum Thema lesen? Sehr empfehlenswert ist von Sibylle Lüpold das Buch: "Ich will bei euch schlafen - Ruhige Nächte für Eltern und Kinder.“ Lieben Gruß Biggi


Margarita.Weber

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Liebe Biggi, ganz lieben Dank für die ermunternden und informativen Worte. Das muntert mich sehr auf und gibt mir Kraft, obwohl ich langsam am Ende meiner Kräfte bin. Auch werde ich mir deinen Buchtipp annehmen. Seit der Geburt habe ich so einige Kilos verloren und wiege nach nur 4 Monaten sogar 4 Kilo weniger als vor der Schwangerschaft. Manchmal habe ich Angst, dass meine Milchproduktion stockt, weil ich zu wenig esse... ich komme nicht richtig dazu, vor allem wenn mein Mann auf Arbeit ist. Kannst du mir Lebensmittel empfehlen, die mir schnell Energie geben und gut für die Milchproduktion sind? Ich trinke 2 bis 3 Tassen Stilltee und versuche viel Reis und Buchweizen mit Fleisch zu essen. Bananen und Äpfel stehen auch auf meinem Speiseplan. Zu etwas größerem und aufwändigerem komme ich einfach nicht. Eine weiteres Problem ist, dass mein Sohn durch das viele nächtliche Stillen am frühen Morgen ganz viel drückt. Es ertönt im Schlafzimmer eine Symphonie von Pupsen und anschließendem Stuhlgang. Das ist ziemlich laut und es kommt so viel raus, dass er dadurch immerwach wird und ich ihn komplett umziehen muss, weil die sogar eine Nummer größere Windel überläuft. Er ist aber trotzdem noch müde. Ich habe gelesen, dass das Baby dann mindestens 1,5 Stunden wachbleiben sollte, damit es realisiert, dass der Nachtschlaf beendet ist und der Tag beginnt und sein anschließendes Nickerchen als Tagschläfchen von ihm gewertet werden soll. Was denkst du darüber? Hast du vielleicht Tipps, wie wir das Drücken und den vielen Stuhlgang am morgen verhindern oder besänftigen können? Ganz viel Grüße Margarita


Biggi Welter

Biggi Welter

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Liebe Margarita, hast Du einmal Deine Schilddrüsenwerte abklären lassen? Es kommt vor, dass die Schilddrüse nach einer Schwangerschaft aus dem Gleis geraten und ich würde das zunächst abklären lassen. Gönne Dir ruhig Kalorienbomben, damit DU fit bleibst. Sahnequark statt Magerquark, einen schönen Eisbecher mit Sahne und lass Dir vielleicht von Deinem Partner kleine Zwischenmahlzeiten fertig machen, die Du mit einer Hand essen kannst. Wenn ein Teller mit Häppchen (Käsewürfel, Obst, Brot, Kräcker ...) fertig im Kühlschrank steht, kannst Du zum Beispiel die Zeit während des Stillens nutzen, um etwas zu essen und zu trinken. Im Moment würde ich einfach sehr auf eine korrekte Anlegetechnik achten, die Blähungen können auch davon kommen, dass Dein Baby nicht ganz korrekt trinkt und so viel Luft schluckt. Wurde diese einmal kontrolliert? Lieben Gruß Biggi


Mandrej22

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Hallo, Ich habe immer Nüsse im Haus oder falls du sowas magst von Hafervoll Riegel (einer hat knapp 350kcal) mit Hafer, Chia, Cranberry, Cashew und Co. Mir helfen die super, falls es mal wieder nicht klappt mit Essen. Oder abends auch mal nen Eiweißshake mit Haferflocken, Tk-Obs und manchmal Erdnussbutter (für Tage, an denen ich nicht satt werde). Sonst versuch vorzukochen. Mir hilft das. Lg von einer anderen Stillmama


Margarita.Weber

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Liebe Mandrej, ganz lieben Dank für den Tipp. Werde meinen Mann mal losschicken. Liebe Grüße Margarita


Margarita.Weber

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Liebe Biggi, ich leide an einer Unterfunktion und meine Dosis wurde nach der Geburt runtergeschraubt, aber nicht wieder überprüft. Habe schon für Montag einen Termin zur Blutabnahme vereinbart. Zur Anlegetechnik: mein Sohn hatte Gott sei Dank von Geburt an nie Probleme bei Anlegen. Das haben auch zwei Hebammren kontrolliert. Jedoch trinkt er schon immer sehr hastig (Milchspenderreflex normal, kein Verschlucken) und das Aufstoßen ist ein langwieriger Vorgang. Manchmal kommt eine halbe Stunde später erst das Bäuerchen. Nachts trinkt er sehr ruhig und entspannt. Können das Blähungen und dad Drücken vom Tag kommen wegen dem hastigen Trinken? Bleibt die Luft so lange? Nachts versuche ich auch jedes Mal ein Bäuerchen zu machen, aber nicht immer mit Erfolg. Langsam verzweifel ich und frage mich wann es endlich besser wird. Liebe Grüße Margarita


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