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Schuldgefühle beim Abstillen

Frage: Schuldgefühle beim Abstillen

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Liebe Biggi, meine Tochter Grace wird bald ein Jahr alt und wird noch gestillt. In den ersten sechs Monaten habe ich das sehr gerne gemacht, so oft und so lange sie mochte. Danach wurde es für mich mehr und mehr zur Belastung. Ich habe große Probleme mit meinem Körper und bedingt durch eine sexuelle Gewalterfahrung in meiner Jugend auch mit dem Zulassen körperlicher Nähe. Mir ist bedeutend wohler, wenn zwischen mir und meiner Tochter eine Schicht Kleidung ist, als so direkt beim Stillen, Haut auf Haut. Wenn Grace anfängt, mir am Pullover zu ziehen und 'Mamam' zu verlangen, fühle ich mich bedroht. Das ist doch nicht schön! Ich WEISS, dass sie klein ist und mir nichts tun will! Ich weiß auch, daß das keine gesunde Empfindung ist, bloß wie soll ich mir helfen? Nun, aus diesen Gründen würde ich gerne abstillen, doch das ist nicht so leicht. Zum Einen spüre ich innerlich, dass unsere Abstillzeit (auch meine!) eigentlich noch nicht gekommen wäre, wenn ich nicht so kaputt wäre in der Hinsicht; zum Anderen sehe ich, wie Gracie die Brust liebt und genießt. Ich habe auch eine Menge gelesen über das Stillen älterer Kinder und ich würde ihr das SO gerne geben! Jedes mal sage ich mir "Nun spring' halt über Deinen Schatten!", wenn ich sie anlege, aber es ist täglich ein Kampf und da er nicht gerade selten ist, braucht er langsam aber sicher meine Kräfte auf. Grace ist ein lustiges, fröhliches kleines Mädchen und ich liebe sie wirklich sehr. Beim Abstillen würde ich mich schrecklich schuldig fühlen, was kann ich jetzt bloß tun? So kann es doch nicht weiter gehen?! Ich bin ja schon heilfroh, daß ich keinen Sohn bekommen habe, das wäre mir mit Sicherheit unerträglich gewesen an der Brust! Was kann ich tun? Traurige Grüße Geri


Biggi Welter

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? Liebe Geri, es ist eine tolle Leistung, dass Du es überhaupt geschafft hast, die Nähe, die das Stillen verlangt zuzulassen und dein Kind so lange zu stillen!! Lass nicht zu, dass der Mensch, der dir Schlimmes zugefügt hat, dir nun noch weitere Schuldgefühle aufläd. Du hast trotz schlimmer Erlebnisse ein Kind bald ein Jahr gestillt und darauf kannst Du stolz sein. Wenn Du jetzt abstillst, dann gibt es keinen Grund, dass DU dich schuldig fühlst. Ich weiß nicht, in wie weit es möglich ist, dass dir eine einfühlsame Therapeutin helfen kann, nun einen Weg zu finden, mit dem Du und dein Kind sich wohl fühlen können. Aber das ist das Einzige, was mir einfällt: Professionelle Hilfe beim Sortieren deiner Gedanken und Gefühle und eine einfühlsame Begleitung – entweder beim Abstillen oder beim Weiterstillen. Deine Qualität als Mutter hängt jedenfalls nicht davon ab, dass Du dich zum Weisterstillen zwingst und deine Beziehung zu Grace muss durch das Abstillen nicht zwangsläufig leiden. Ich wünsche dir viel Kraft und möchte dir nochmals sagen, dass Du stolz sein kannst, was Du bereits geschafft hast. LLLiebe Grüße Biggi


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