Mitglied inaktiv
Liebe Biggi, Franca wird am 11.11. 11 Monate alt und hält, wie schon erwähnt, nicht so sehr viel von Beikost; jedenfalls nicht von Mittagessen. Nun war ich meinetwegen bei zwei Hautärztinnen von denen eine mich wegen einiger verdächtiger Muttermale gleich stationär ins KH einweisen wollte, die andere sah die Sache etwas gelassener und meinte, ich solle mir eines (unter der Fußsohle) aber doch innerhalb der nächsten Monate ambulant entfernen lassen. Nun zu meinem Problem: das Lokalanästhetikum baut sich ja wahrscheinlich relativ schnell ab, sodass ich diese Stillmahlzeiten wohl ganz gut aussetzen könnte. Sie glaubt allerding nicht, dass ich ohne Schmerzmittel auskommen werde. Angenommen ich benötigte einen Tag lang Schmerzmittel, was mache ich dann bezüglich Stillen? Meine Tochter bekommt tagsüber ca. 3 Mal die Brust und nachts andauernd! -)Sie schläft ziemlich unruhig und lässt sich mit Stillen am besten "ruhigstellen". Danke für deinen geschätzten Rat! LG Judith
? Liebe Judith, für diesen Fall gilt das Gleiche wie für eine Zahnbehandlung. Eine lokale Betäubung verlangt weder eine Stillpause noch gar ein Abstillen und Schmerzmittel können so gewählt werden, dass normal weitergestillt werden kann. Zitat aus „Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" Schaefer, Spielmann, 6. Auflage 2001: „Lokalanästhetika: Erfahrungen. Lidocain (z.B. Xylocain) geht selbst bei intravenöser Behandlung von Herzrhythmusstörungen nur in sehr geringer Menge in die Muttermilch über (siehe Abschnitt 4.4.10.). ... Eine interpleurale Dauerinfusion von Bupivacain (z.B. Carbostesin) 25 mg/Stunde führte zu Muttermilchkonzentrationen von maximal 0,45 Mg/ml. Im Serum des Säuglings war die Substanz nicht nachweisbar (Nachweisgrenze unter 0,1 Mg/ml). Toxische Symptome wurden nicht beobachtet (Übersicht bei Spigset, 1994). Daten zu anderen Lokalanästhetika liegen nicht vor. Es ist jedoch anzunehmen, dass auch Substanzen wie Articain (Ultracain) mit kurzer Halbwertszeit und hoher Plasmaeiweißbindung nur sehr geringe Konzentrationen in der Milch erreichen. Der heute übliche Adrenalinzusatz wirkt ohnehin einem Übergang in die Muttermilch entgegen. ... Empfehlung für die Praxis. Bei üblicher Anwendung (im Rahmen einer Zahnbehandlung oder kleiner chirurgischer Eingriffe) können Lokalanästhetika auch in der Stillzeit verwendet werden; dies gilt auch für die Kombination mit Adrenalin. Prilocain sollte gemieden werden, nach versehentlicher Applikation ist aber keine Stillpause erforderlich." Wegen des Schmerzmittels solltest Du dich mit deiner Ärztin besprechen, es gibt verschiedene Möglichkeiten, die stillverträglich sind. Ich darf dir nichts empfehlen, ich kann lediglich nachschauen, ob ein von dir genanntes Präparat verträglich ist. Ich hoffe, die Entfernung des/der Muttermal/e geht problemlos und es stellt sich vor allem heraus, dass sie harmlos sind. LLLiebe Grüße Biggi
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