Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Stillpause wegen Schmerzmittel

Frage: Stillpause wegen Schmerzmittel

Jennifer2604

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Guten Tag, Ich habe folgendes Problem. Seit letzter Woche Freitag nehme ich Novalgin, wegen einer schweren Kieferentzündung. Die bekannten Schmerzmittel, die während der Stillzeit genommen werden dürfen waren nicht ausreichend. Jetzt Pumpe ich mehrfach am Tag Milch ab und schütte diese weg. Ich bekomme am Freitag noch den verursachenden Zahn gezogen und würde gerne nächste Woche Montag wieder weiter stillen. Zudem nehme ich Clindamycin als Antibiotikum. Ich habe mich lange schlau gemacht, dass es trotz Antibiotika möglich gewesen wäre. jedoch wegen den Schmerzmittel 48 h Wartezeit lt Embryotox empfohlen wird. Mein Zahnarzt rät mir davon ab- ich soll doch bitte abstillen. Mein kleiner ist erst 8 Wochen alt. Ich fühle mich mit dem Problem alleine gelassen. In der Apotheke sagt man mir ich soll 10 Tage nach Antiobiotika erst wieder stillen. In der anderen Apotheke wurde mir auch zum abstillen geratenen. Ich bin ein wenig überfragt. Ich würde gerne wieder weiter stillen.


Biggi Welter

Biggi Welter

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Liebe Jennifer2604, es gibt stärkere stillverträgliche Schmerzmittel und auch ein Antibiotikum ist kein Grund! Zum Clindamycin zitiere ich aus "Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" von Spielmann, Steinhoff, Schaefer: "Falls wirklich unumgänglich, dürfen Clindamycin, Vancomycin, Lincomycin sowie Colistin und Polymyxin B verordnet werden. Clindamycin sollte jedoch nicht routinemäßig nach zahnärztlichen Eingriffen angesetzt werden." Ich zitiere zum Thema auch nochmal aus „Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit“ von Spielmann, Steinhoff, Schaefer: Antibiotika allgemein Bei vielen Antibiotika erhält ein gestilltes Kind unter Behandlung der Mutter weniger als 1 % der auf das Körpergewicht bezogenen therapeutischen Dosis. Damit werden allenfalls minimale, in keinem Fall Bakterien hemmende Konzentrationen im Säuglingsplasma erreicht. In der Literatur werden immer wieder folgende Risiken diskutiert: Beeinflussung der Darmflora (ggf. „dünnere" Stuhlkonsistenz, selten Durchfall), Beeinflussung bakteriologischer Untersuchungen, die im Fall einer Erkrankung des Säuglings erforderlich werden könnten, Entwicklung resistenter Keime, Sensibilisierung. Als klinisch relevant oder gar therapiebedürftig haben sich alle diese Nebenwirkungen bisher nicht erwiesen. Am ehesten ist mit einer vorübergehenden Auswirkung auf die Stuhlkonsistenz zu rechnen (Ito 1993). Dein Arzt kann und sollte sich bei der Embryotox in Berlin gezielt beraten lassen!! Es ist dein gutes Recht, das auch von ihm abzufordern... Das Berliner Pharmakovigilanz und Beratungszentrum für Embryonaltoxikologie ("Embryotox") berät Ärzte und andere Fachleute bei Fragen zur Vereinbarkeit von Medikamenten und Stillzeit (und natürlich auch Schwangerschaft). Es ist unter der Telefonnr. 030 450-525700 erreichbar, per mail unter mail@embryotox.de, oder online unter www.embryotox.de bzw. http://www.bbges.de/content/index024a.html. Vielleicht kann dir auch Dr. Paulus aus dem Nebenforum schnell helfen oder auch Dr. Karle. Liebe Grüße und gute Besserung! Biggi


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