Mitglied inaktiv
Liebe Frau Welter, ich habe ein echtes Problem mit meinen Sohn (4 Monate, ich stille voll). Es geht um das nächtliche Stillen: Ich gebe meinem Sohn 20.00 Uhr die Brust und mache ihn fürs Bett fertig (stillen, waschen/wickeln, nochmal stillen), sodass er spätestens 20.30 Uhr, manchmal auch schon eher (je nachdem wánn ich anfange) zum schlafen kommt. Das klappt seit Wochen gut. Dann ist er jedoch bislang immer erst wieder zwischen 1 Uhr und 2 Uhr wach geworden und wollte die Brust, das nächste mal dann erst wieder zwischen 5 und 6 Uhr. Mit diesem Rhythmus konnte ich sehr gut leben. Leider ist seit 2 Wochen alles anders: Er kommt 11 Uhr schon wieder, dann 2 Uhr und dann wieder 5-6 Uhr. Auch das ko0nnte ich noch gerade so verkraften. Heute Nacht war es jedoch so, dass er schon 22 Uhr kam, dann wieder 0 Uhr, dann 2.30 Uhr und 5 Uhr, zuletzt habe ich ihn 8.30 Uhr gestillt. Diese Intervalle kann ich aber nicht lange durchstehen, weil mir der Nachtschlaf sehr fehlt, ich bin total ausgepowert, auch mein Mann, der Schichtdienst hat, leidet darunter sehr. Der Witz ist, dass mein Sohn auch immer ganz normal trinkt. Er ist zwar nicht ausgehungert, aber er trinkt so 10-15 Minuten gemachlich an der Brust. Die letzten 5 Minuten reibe ich ihm dann das Ohr etc. um ihn noch ein bisschen wach zu halten, damit er ein paar Schlucke mehr trinkt und hoffentlich etwas länger schläft. Bitte schreiben Sie mir, was ich tun kann. Ich habe bislang meinen Sohn immer nach Bedarf gestillt, am Tage mit sehr unterschiedlichen Zeiten. Aber nachts muss sich etwas ändern, ich schaffe das sonst nicht mehr lange. Macht es Sinn, ihm in diesem Altern nachts schon abgekochtes Wasser asnzubieten, damit er sich das nächtliche Trinken abgewöhnt (so wie es unsere Mütter getan haben)? Was ich noch dazu sagen muss: Bevor diese Phase anfing, war er nachts munter, wenn er trinken wollte, jetzt schmatzt er ewig an seinen Fingern, knattert und schieft mit geschlossenen Augen ewig rum, bis er einigermaßen wach wird, das kann schon mal eine halbe Stunde und länger dauern. Ich nehme ihn dann recht bald aus dem Bett, weil ich die Zeit abkürzen will, den bei den Geräuschen kann ich nicht schlafen. Sorry, das war sehr lang, aber ich weiss mir keinen Rat, als Ihnen das ganze Problem ausführlich zu schildern. Vielen Dank für Ihre Mühe. Viele Grüße
? Liebe Ma, wenn Sie nicht geschrieben hätten, wie alt Ihre Baby ist, dann hätte ich auf etwa vier Monate getippt. Wissen Sie warum? Im Alter zwischen vier und sechs Monaten fangen unzählige Babys, die bisher lange Schlafphasen hatten, an, wieder mehrfach nachts aufzuwachen. Das liegt jedoch nicht daran, dass die Milch nicht mehr ausreicht, sondern ist entwicklungsbedingt. Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Es gibt jedenfalls genügend Gründe dafür, dass das Kind unausgeglichen ist und nachts häufiger aufwacht. Für die Mütter ist es meist schwer, diesen „Rückschritt" zu akzeptieren. Doch in Wirklichkeit ist es ein Fortschritt, denn dein Kind hat wichtige neue Entwicklungsschritte gemeistert und ist dabei noch weitere anzugehen. Es ist ein Trugschluss zu glauben, dass ein Baby am Abend nur ausreichend „abgefüllt" werden müsse, um ruhigere Nächte zu erreichen. Wer auch immer das Gerücht in die Welt gesetzt hat, dass Beikost oder künstliche Säuglingsnahrung besonders lange „vorhalten" und Kinder dann länger schlafen, der hat vielleicht ein Ausnahmekind gehabt oder eventuell sogar gar keines. Ich will nicht behaupten, dass es nicht manchmal tatsächlich so ist, dass ein Baby länger schläft, wenn es am Abend einen Brei oder eine Flasche mit künstlicher Säuglingsnahrung bekommt, aber es ist keinesfalls die Regel (und vielleicht sogar einfach nur Zufall) und nicht wenige Kinder schlafen nach einer „Reichhaltigen Abendmahlzeit" sogar noch schlechter. Das heißt nicht, dass dem Kind die Beikost vorenthalten werden sollte, aber dass keine großartigen Erwartungen in Bezug auf das Schlafverhalten mit der Gabe von zusätzlicher Nahrung verbunden werden sollten. Die Fähigkeit länger zu schlafen, hängt nicht von der Art der Nahrung und auch nicht von der Menge der Nahrung ab. Das wurde inzwischen in Studien hinlänglich festgestellt und haben auch schon viele Eltern erkennen und erleben müssen. Es ist ein Reifungsprozess beim Kind, der von Kind zu Kind unterschiedlich schnell verläuft. Haben Sie ein wenig Geduld mit sich und Ihrem Kind und versuchen Sie sich den Alltag so einfach wie möglich zu machen, damit Sie genügend Ruhe für sich bekommen. Abgesehen von den umstrittenen Schlaftrainingsprogrammen, die von Stillexperten nahezu einhellig abgelehnt werden, bleibt Ihnen in dieser Zeit nicht viel, als geduldig zu bleiben und sich die Tage und Nächte so einfach wie möglich zu gestalten.Wo schläft Ihr Baby denn? Die Nächte können sehr viel einfacher werden, wenn das Baby in unmittelbarer Nähe der Mutter schlafen kann. Für die Mutter ist es sehr viel praktischer, wenn das Baby mit im eigenen Bett liegt (was weltweit bei Mehrzahl aller Kinder und in unserer Kultur sehr viel mehr als von den Eltern zugegeben wird der Fall ist) oder auf einer Matratze oder in einem Kinderbett direkt neben ihrem Bett. Die Mutter muss nachts nicht aufstehen, muss nicht erst richtig wach werden, sondern kann im Liegen stillen oder ihr Baby beruhigen und unmittelbar danach weiterschlafen. Auch das Kind muss gar nicht erst richtig wach werden und zu schreien beginnen und kann somit auch schneller wieder einschlafen. Auf diese Weise kann viel Kraft gespart werden und die Nächte verlaufen für alle Beteiligten ruhiger. Als stillende Mutter haben Sie den ungeheuren Vorteil, dass Sie Ihr Kind durch diese für alle anstrengende Zeit begleiten können, ohne dass Sie richtig wach werden und aufstehen müssen. Genießen Sie dieses Privileg, sich einfach nur umdrehen zu müssen, so dass Ihr Kind an Ihre Brust kann und dann, wenn schon nicht sofort weiterschlafen zu können, so doch zumindest ruhen zu können. Sie machen nichts falsch, wenn Sie Ihr Baby dann stillen, denn Stillen ist ja nicht nur Ernährung, sondern gibt Ihrem Kind auch Nähe, Geborgenheit und Sicherheit. Wenn Sie gerne lesen und ein Buch lesen möchten, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich Ihnen wärmstens „Schlafen und Wachen - ein Elternbuch für Kindernächte" von Dr. William Sears empfehlen, das Sie im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL-Stillberaterin bekommen können. LLLiebe Grüße Biggi Welter
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