Liebe Biggi,
Meine Tochter ist nun 3 Wochen alt und ich Stille seit Tag 1.
In den ersten 2 Tagen muss irgendwas passiert sein bei der linken Brust den dort habe ich nun seit 3 Wochen einen Riss der einfach nicht abheilt... ich habe wirklich alles versucht... nur beim Arzt war ich noch nicht weil meine Hebamme meint dass man da nichts machen kann ?
Irgendwie habe ich dann als darauf geachtet dass ich sie mehr rechts anlege und links etwas Schone, allerdings habe ich jetzt das Problem dass die rechte Brust groß und Prall ist und die linke klein und weich... es kommt trotzdem noch Milch aber ich habe Angst dass sich die Brust irgendwie Rückbilded was die Milch angeht und dass sie nie wieder so groß wird wie die rechte Brust... ich mache mir sorgen...:(
Kannst du mir dazu etwas raten?
Danke schonmal im Voraus.
Liebe Grüße misssunshine7
von
Misssunshine7
am 29.03.2024, 09:52
Antwort auf:
Schlaffe kleinere Brust + riss
Liebe misssunshine7,
wenn du wieder vermehrt anlegst, wird sich das ausgleichen, das muss dir erstmal keine Sorgen bereiten.
Wichtig ist es jetzt, dass der Riss abheilt!
Ich fürchte, dass hier doch (auch) ein Anlageproblem und/oder Saugprobelm vorliegt, denn auch bei starker Beanspruchung kommt es bei korrekter Stilltechnik nicht zu wunden Brustwarzen und schon gar nicht zu Rissen.
Lass dir einmal von einer Stillberaterin vor Ort beim Stillen zuschauen, die Kollegin kann sich anschauen, wie die Brust aussieht, wie sie unmittelbar nach dem Stillen aussieht, einen Blick in den Mund des Babys werfen usw.
Adressen von Stillberaterinnen findest du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC).
Außerdem sollte unbedingt von einer Ärztin/Arzt nachgeschaut werden, ob eventuell ein Soor vorliegt oder ob die Brustwarzen eventuell zuätzlich zu der Verletzung infiziert sind. So lange nicht heilende Verletzungen an der Brustwarze können leider auch bakteriell inifziert sein. Wesentlich ist hier wirklich die Ursachenforschung, denn solange die Ursache nicht gefunden und behoben wird, sind alle anderen Maßnahmen nur Kosmetik.
Hier noch einige Tipps zur Beschleunigung der Heilung von wunden oder verletzten Brustwarzen:
• vor dem Stillen etwas Milch ausstreichen, um den Milchspendereflex auszulösen, bevor das Baby an die Brust anlegt wird.
• an der weniger wunden Seite (so es eine gibt) zuerst anlegen
• nach dem Stillen etwas Muttermilch ausstreichen und auf den Brustwarzen trocknen lassen (dies wird nicht empfohlen, wenn das Wundsein durch eine Soorinfektion verursacht wird, da Soor auf Milch gute Wachstumsbedingungen findet).
• ausreichend hochgereinigtes Lanolin (unter den Handelsnamen Lansinoh, Purelan oder Lanosin erhältlich) auf die Brustwarze auftragen, um sie zwischen den Stillmahlzeiten feucht zu halten (aber nicht zu viel Lanolin verwenden, sonst wird die Brustwarze glitschig und das Baby kann beim Stillen abrutschen). Es hat sich herausgestellt, dass dadurch der Heilungsprozess bei wunden, offenen und blutenden Brustwarzen beschleunigt wird, wenn diese durch schlechte Stillhaltung, falsche Anlegetechnik oder Saugprobleme entstanden sind.
• zwischen den Stillmahlzeiten Brustwarzenschoner mit großen Öffnungen und Löchern zur Luftzirkulation im Büstenhalter tragen, um die Brustwarzen zu schützen. Es können auch mehrere Einmalstilleinlagen aufeinandergeschichtet und in der Mitte ein Loch, das als Aussparung für die Brustwarze dient, hineingeschnitten werden.
Außerdem ist es sinnvoll, dass du dein Kind so anlegst, dass die Wunde genau in seinen Mundwinkel zu liegen kommt, dann kommt nicht so viel Spannung drauf und sie wird weniger belastet.
Ich wünsche dir eine rasche Heilung.
Frohe Ostern!
Biggi
von
Biggi Welter
am 29.03.2024