Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Schlafen

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Schlafen

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Liebe Frau Welter ! Ich habe ein großes Problem. Meine Tochter ist jetzt 20 Wochen alt und ich stille sie voll. Bis vor ca. 3 Wochen habe ich sie etwa 2x Nachts gestillt, ansonst hat sie brav in ihrem Bett geschlafen. Seit den letzten Wochen aber, will sie nachts 5-6x trinken und will nicht mehr in ihr Bett zurück. Jetzt schläft sie in unserem Bett, da ich nicht die ganze Nacht wach sein kann um mein Kind herum zu tragen ( wenn ich sie in ihr Bett lege, fängt sie fürchterlich zu schreien an). Wir haben jedoch keinen Platz in unserem Ehebett und dadurch sind unsere Nächte kurz, unbequem und zermürbend. Ich habe schon furchtbare Kreuz- und Kopfschmerzen. Tagsüber trinkt sie ganz normal etwa alle 3 Stunden. Außerdem schläft sie untertags nur mehr etwa 2-3x je 20min. Sie ist ein sehr aufgewecktes,gesundes, lustiges, gut gelauntes, ausgeglichenes Baby welches ganz selten weint (außer in der Nacht). Bis jetzt hat sie auch gut zugenommen. Ich weiß nicht mehr was ich machen soll, ich brauche dringend Schlaf ( mit meinem Mann kann ich mich nicht abwechseln, da sie am Abend und in der Nacht nur bei mir sein möchte ).Zähne bekommt sie auch noch keine. Ich bitte Sie um einen Rat b.z.w. Tipps wie ich ihr Schlafverhalten schonend ändern kann, oder kann vielleicht zufüttern die Lösung sein ? ! Herzlichen Dank


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? Liebe Sonja, es ist geradezu typisch für ein Kind in diesem Alter nachts wieder vermehrt aufzuwachen. Das liegt jedoch nicht daran, dass es von Muttermilch alleine nicht mehr satt würde, sondern es ist fast immer entwicklungsbedingt. Deshalb ist die Einführung von fester Nahrung oder künstlicher Säuglingsnahrung auch keine Garantie für angenehmere Nächte. Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Es bleibt Ihnen in dieser Zeit nicht viel mehr übrig (abgesehen von den sehr umstrittenen und von Stillexperten abgelehnten Schlaftrainingsprogrammen), als die Nächte für Sie so angenehm wie möglich zu gestalten (indem Sie, was Sie bereits tun, Ihr Kind in Ihrer unmittelbaren Nähe schlafen lassen, so dass das nächtliche Aufstehen entfällt) und sich auch am Tage zwischendurch eine Ruhepause gönnen. Wenn ihr Bett zu klein ist, können Sie es vielleicht entweder durch eine Matratze, die Sie danebenlegen vergrößern oder aber Sie stellen das Kinderbett als „Beiwagen" daneben. Sie können an der dem Elternbett zugewandten Seite das Gitter des Kinderbettes entfernen und die Matratze auf die gleiche Höhe bringen. Dann können Sie Ihr Baby nach dem Stillen in das kleine Bett schieben und Sie können beide weiterschlafen. Wenn Sie gerne lesen und ein Buch lesen möchten, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich Ihnen wärmstens „Schlafen und Wachen - ein Elternbuch für Kindernächte" von Dr. William Sears empfehlen, das im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL-Stillberaterin (auch bei uns) erhältlich ist. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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