Mitglied inaktiv
Hallo! Meine Tochter Marta ist jetzt 7,5 Monate alt und wird nach wie vor voll gestillt. Sie lehnt jegliche Beikost ab, nur Wasser aus dem Glas trinkt sie gern. Ab wann sollte ein Kind denn feste Nahrung zu sich nehmen? Ich habe den Eindruck, dass ihr Stillbedarf ständig steigt, sie trinkt sehr oft, tags wie nachts im Schnitt alle zwei Stunden. So langsam fühle ich mich sehr erschöpft und wäre froh um etwas Entlastung durch ´den berühmten schlaffördernden Abendbrei o.ä., obwohl es bis dahin ja noch ein langer Weg ist, wenn sie alles ablehnt. Seit sie drei Monate ist, schläft sie immer schlechter. Seit einiger Zeit wacht sie nachts bis zu 10 Mal (oft weinend) auf und lässt sich NUR durch die Brust beruhigen, den Schnuller als Ersatz akzeptiert sie auch nicht mehr. Sie trinkt ein wenig, schläft weiter, wachst wieder auf, will die Brust... Sicher lesen Sie tagtäglich von diesen Problemen...nur, was kann man tun? Eigentlich möchte ich an ihrem Schlafverhalten nicht rumerziehen, sie schläft schon im Babybalkon und bequemer könnte ich's nicht haben...aber die Situation zehrt sehr an meinen Kräften, weil ich mich tagsüber auch kaum ausruhen kann. Am Tag schläft sie auch kaum, nur im Tuch oder an der Brust. Auch das war mal anders... Haben Sie irgendeinen Tipp für mich? Vielen Dank im Voraus für Ihre Mühe. MfG Carolinha
? Liebe Carolinha, auf den „berühmten schlaffördernden Abendbrei" würde ich mich nicht verlassen, denn das ist eine mehr als trügerische Hoffnung. Mit sieben Monaten besteht bei einem voll ausgetragenen, gesunden und sich gut entwickelnden Kind noch kein Grund zur Panik, wenn es nicht viel oder noch keine Beikost mag. Es gibt einfach Kinder, die noch etwas länger brauchen. Ein Kind muss nicht essen, es darf essen. Mit dem Ansatz „Die Mutter bietet an, was es gibt und das Kind entscheidet wieviel (oder wie wenig) es davon isst" fahren Eltern und Kind gut. Vielleicht lesen Sie einmal das Buch „Mein Kind will nicht essen" von dem spanischen Kinderarzt Dr. Carlos Gonzales. Das Buch ist im Buchhandel (ISBN 3-932022-12-2) bei der La Leche Liga oder auch im Stillshop hier auf der Seite erhältlich. Dr. Gonzales hat eine Aufstellung gemacht, wie viel Muttermilch (MM) ein Baby im Alter zwischen neun und zwölf Monaten benötigt, um den empfohlenen Bedarf an verschiedenen Nährstoffen zu decken: Energie: 830 kcal = 1185 ml MM Eiweiss: 9,6 g = 910 ml MM Vitamin A: 350 µg = 700 ml MM Vitamin B: 0,4 µg = 412 ml MM Vitamin C: 25 mg = 625 ml MM Diese Angaben zeigen, dass Muttermilch den Bedarf des Kindes an vielen Nährstoffen lange zu decken vermag und nicht unbedingt Eile geboten ist, das Kind zum Essen zu zwingen. Ich denke auch, dass es ganz wichtig ist, dass ihr das Thema „Essen" nicht zum zentralen Punkt in eurem Leben werden lasst. Auch wenn es schwerfällt: Je entspannter ihr dem Essverhalten eures Kindes gegenüberstehen könnt, um so besser. Haben Sie es schon einmal mit fingergerechter Nahrung zum Selberessen probiert? Es gibt Kinder, die sehr wohl essen würden, aber absolut keinen Brei wollen. Viele Kinder hassen es auch gefüttert zu werden und wollen selbst essen. Dagegen ist ja auch nichts einzuwenden, denn schließlich lässt sich sehr viel an fingergerechter Nahrung anbieten und außerdem hat es den Vorteil, dass diese Kinder in aller Regel sehr bald sehr gut selbst mit Besteck umgehen können und so problemlos am Familientisch mitessen können. Probieren Sie es doch einmal mit fingergerechter Nahrung und lass dein Kind selbst essen. Es gibt eine ganze Menge, was als fingergerechte Nahrung angeboten werden kann. Banane zum Beispiel kann ein Kind gut in die Hand nehmen, sie ist weich und es kann sie alleine essen. Auch ein Stück von einer gekochten Kartoffel geht gut. Gekochte Erbsen können einzeln aufgepickt werden (ist gleichzeitig eine gute Übung für die Feinmotorik), alle Gemüse- und Obstarten, die einigermaßen weich sind und dann in kleine Stücke geschnitten werden, können gegeben werden. Setzen Sie auch auf das Nachahmungsbedürfnis der Kinder. Zusammen mit ein paar anderen Kindern oder auch Erwachsenen macht Essen mehr Spaß. Verweigert ein Kind deutlich länger jegliche Beikost, ist es allerdings sicher nicht verkehrt, das Kind genauer anzuschauen und eventuell auch die Eisen- und Zinkwerte zu kontrollieren. Es kommt zwar eher selten vor, doch manchmal liegt die Essensverweigerung der Kinder gerade an einem Mangel dieser Spurenelemente und dieser Mangel verschärft sich dann noch weiter, wenn das Kind nicht isst. Ganz wichtig ist jetzt aber wirklich, dass Sie Nischen für IHRE Erholung finden. Und wenn es nur eine halbe Stunde am Tag ist, die nur Ihnen gehört. Es wird Sie in einigen Jahren niemand mehr danach fragen, ob Ihre Fenster jetzt regelmäßig geputzt wurden, aber für Sie macht es einen Unterschied, ob Sie sich an die Babyzeit Vielleicht schauen Sie einmal, wie Sie Ihren Alltag so organisieren können, dass Sie möglichst wenig Belastung haben und sich die Zeit, die Sie und Ihr Kind nun brauchen auch gönnen können. Gönnen Sie sich selbst in dieser anstrengenden Zeit so viel Ruhe wie möglich. Jetzt ist nicht die Zeit für blitzende Fußböden und spiegelnde Fenster. Lassen Sie den Haushalt auf Sparflamme laufen. Wenn die Fenster erst in einem halben Jahr wieder geputzt werden, dann schadet das niemandem und Tiefkühlgemüse ist nicht so schlecht und muss nicht geputzt werden. Nicht alles muss gebügelt werden. Machen Sie den Tragetest. Bügeln Sie etwas und tragen Sie es für zehn Minuten. Das nächste Mal bügeln Sie es nicht und tragen es für zehn Minuten. Dann vergleichen Sie ist der Unterschied nach der kurzen Tragezeit wirklich so deutlich, dass das Bügeln sich gelohnt hat? Viel Bügelarbeit lässt sich sparen, wenn die Wäsche sorgfältig aufgehängt wurde bzw. nicht lange im Trockner liegen bleibt, wenn der Trockner fertig ist. Es ist nicht viel mehr Arbeit, die doppelte Menge von zum Beispiel Nudelsauce zu kochen. Sie können dann eine Hälfte einfrieren und hast damit schnelle eine Mahlzeit, wenn ein Tag mal wieder sehr hektisch war. Kurz: beschränken Sie viel Dinge auf das absolut Notwendige, so dass Sie auf diese Weise mehr Zeit für sich bekommen. Diese „gewonnene" Zeit können Sie dann dazu nutzen, sich wieder zu erholen, neue Energie zu tanken. Vergessen Sie sich selbst nicht: Gönnen SIE SICH etwas Gutes, dann lassen sich so anstrengende Phasen leichter überstehen. Zusätzlich möchte ich Ihnen das Buch „Das 24-Stunden-Baby - Kinder mit starken Bedürfnissen verstehen" von Dr. William Sears empfehlen. Es ist bei jeder LLL-Stillberaterin und im Buchhandel erhältlich. Wenn Sie Zeit und Muße zum Lesen finden können, wäre es vielleicht auch etwas für Sie. LLLiebe Grüße Biggi Welter
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