Mitglied inaktiv
Liebe Biggi, ich habe wieder einmal eine Frage an Dich. Meine Kleine ist nun 10 Monate alt und wird noch morgens, abends und in der Nacht gestillt. Eigentlich wollte ich sie mit 6 Monaten abstillen, Anna hat sich das aber nicht so gedacht. Ich habe nun auch kein Problem damit bzw. ich genieße es auch, sie noch zu stillen. Allerdings wird es nun immer mehr. Bis vor ca. einer Woche kam sie in der Nacht ca. 3x, derzeit kommt sie aber jede Stunde und lässt sich nur durch Stillen wieder beruhigen. Dazu kommt auch noch, dass sie ständig mit meinen Brustwarzen spielt, zwickt und kratzt, was natürlich sehr schmerzhaft ist. Wenn ich ihr sage, dass das weh tut, zwickt sie trotzdem weiter, wenn ich ihr die Brust wegnehme, schreit sie. Ich weiß schon nicht mehr was ich machen soll. Bin total müde, da die Nächte so anstrengend sind, möchte ihr die Brust ja auch nicht entziehen, aber ich möchte auch nicht ständig mit Kratzer und blauen Flecken leben müssen. Ich habe schon versucht, ihr Kuscheltiere etc. zu geben, damit sie nicht mehr mit meiner Brust spielt, allerdings verweigert sie da alles. Was kann ich machen damit die Nächte wieder ein bisschen ruhiger werden und ich meiner Kleinen lernen kann, dass sie mit meinen Brüsten einigermaßen "behutsam" umgeht. Danke für Deine Hilfe Angelika
Liebe Angelika, es ist ein normaler entwicklungsphysiologischer Verlauf, dass Babys ab dem Alter von vier bis sechs Monaten nachts (wieder) vermehrt aufwachen. Dieses Aufwachen liegt nicht an der Ernährung des Kindes, sondern ist entwicklungsbedingt. Deshalb ist die Einführung von fester Nahrung oder künstlicher Säuglingsnahrung oder eben das Abstillen auch keine Garantie für angenehmere Nächte. Die Kinder beginnen die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Der scheinbare Rückschritt im Schlafverhalten ist eigentlich ein Fortschritt, denn er zeigt, dass die Entwicklung des Kindes voranschreitet. Abgesehen von den umstrittenen Schlaftrainingsprogrammen, die von Stillexperten nahezu einhellig abgelehnt werden, bleibt in dieser Zeit nicht viel, als geduldig zu bleiben und sich die Tage und Nächte so einfach wie möglich zu gestalten. Der immer wieder verbreitete Gedanke, dass ein Baby ab sechs Monaten (oder einer anderen Altersgrenze) nachts nicht mehr aufwachen darf und nachts keine Nahrung mehr braucht entspringt in keinster Weise dem natürlichen Verhalten und den Bedürfnissen eines Babys oder Kleinkindes, sondern er entstammt dem (verständlichen) Wunsch der Erwachsenen, die gerne ihre Nachtruhe hätten. Eine Studie von Jelliffe und Jelliffe ergab, dass Babys im Alter von 10 Monaten mindestens 25 % ihrer Muttermilchaufnahme nachts zu sich nehmen. Das spricht eindeutig dafür, dass Babys auch nach den ersten sechs Monaten nachts noch hungrig sind. Es gibt Kinder, die nachts keine Nahrung mehr brauchen, aber es gibt eben auch sehr viele Kinder, die mit einem halben Jahr noch nicht so weit sind. So wie manche Kinder bereits mit elf Monaten laufen und andere damit erst mit 16 Monaten beginnen, so entwickeln sich auch alle anderen Dinge bei jedem Kind individuell verschieden und diese Entwicklung lässt sich begleiten, aber nicht beschleunigen. Es gibt kein Patentrezept, um ein Kind zu längeren Schlafphasen zu bringen. Hätte ich eines, das das Kind achtet, würde ich ein Buch darüber schreiben und damit einen Bestseller landen, an dem sich gut verdienen ließe. Das Kneifen ist verständlicherweise für dich nicht angenehm und darüber solltest Du mit deiner Tochter sofort sprechen und ihr erklären, dass Du das absolut nicht gut findest. Du kannst beim Abgewöhnen dieser Angewohnheit ähnlich vorgehen, wie bei einem Kind, das beim Stillen beißt. Erkläre deinem Kind zunächst, dass es damit aufhören soll. Beim nächsten Mal, wenn sie zu kratzen beginnt, nimm ihre Hände von der Brust, sage "nein" und halte ihre Hände vielleicht auch fest. Hilft das alleine noch nicht, kannst Du deiner Tochter in Verbindung mit einer Erklärung, dass Du das keineswegs lustig findest ein Stück von dir wegrücken oder Du stehst auf. Mit liebevoller Konsequenz wirst Du deiner Tochter diese Angewohnheit abgewöhnen können. Ich kenne eine Mutter, die in der gleichen Situation, in der Du jetzt bist, einfach keine Fäustlinge genommen hat und sie ihrem Kind angezogen hat :-), es hat wunderbar geholfen. LLLiebe Grüße, Biggi
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