Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Saugverwirrung

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Saugverwirrung

Jessica1234

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Hallo liebe Frau Welter, Mein Baby, 11 Wochen, trinkt nachts wunderschön aus der Brust und ist danach satt und zufrieden und schläft sofort weiter. Tagsüber habe ich oft das Problem, das sie entweder die Brust anschreit oder nicht so trinkt/trinken kann das sie satt wird. Wenn ich danach abpumpe sind es manchmal 70ml und die trinkt sie dann gerne aus der Flasche Ich füttere grundsätzlich manchmal noch Flasche wenn sie mir das Gefühl gibt nicht satt zu sein und nach dem stillen meckert und unzufrieden ist. Handelt es sich hier um eine Saugverwirrung oder habe ich tagsüber zu wenig Milch? Mein Gefühl sagt beides… Wie komme ich weg von der Flasche ohne das sie mega unzufrieden wird und schreit? Bin wirklich etwas deprimiert und hoffe auf ihre Antwort LG Jessica


Biggi Welter

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Liebe Jessica, ich denke auch eher an eine Saugverwirrung, denn die Vorstellung, dass die Brust (ähnlich wie eine Flasche) nach dem Stillen leer ist und erst wieder aufgefüllt werden muss, ist so nicht richtig. Zwar wird zwischen den Stillmahlzeiten Milch produziert, der Hauptanteil der Milch wird jedoch erst während des Stillens gebildet. Das Saugen des Kindes gibt das entsprechende Signal zur Milchbildung, der Milchspendereflex wird dann ausgelöst. Deshalb ist es auch falsch zwischen den Stilmahlzeiten eine längere Pause einzulegen, damit sich die Milch in der Brust sammelt, sondern es muss häufiger angelegt werden, um die Milchmenge zu steigern. Vielleicht magst du ja ein paar „Stilltage“ einlegen, das heißt du legst dich mit deinem Baby ins Bett und kümmerst dich ausschließlich um dein Baby und das Stillen. Nun kann ich leider weder dich noch das Baby sehen und kann daher das Saugverhalten nicht beurteilen und dir auch nichts zeigen. Wende dich deshalb unbedingt an eine Kollegin vor Ort! Adressen von Stillberaterinnen findest du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Du kannst versuchen dein Baby anzulegen, wenn es schon sehr schläfrig oder fast eingeschlafen ist. Viele Babys, die sich weigern, an der Brust zu trinken, wenn sie hellwach sind, tun es im Halbschlaf dann doch. Du kannst ihm die Brust auch immer wieder anbieten, wenn es wach ist, dränge aber nicht. Manche Babys sind eher bereit zu trinken, wenn ihre Mutter umhergeht statt stillzusitzen. Weitere Maßnahmen, die sich bewährt haben, sind: im Umhergehen stillen, in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen, im Halbdunkeln stillen, im Halbschlaf stillen, das Baby mit der Brust spielen lassen, unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren, alle künstlichen Sauger vermeiden, das Baby massieren, viel Körperkontakt (Haut auf Haut), und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt. Lass jetzt einmal alle künstlichen Sauger weg und lege dein Baby an, wann immer es die Brust nimmt. Solltest du den Eindruck haben, dass dein Kind nicht satt ist, kannst du etwas Milch mit dem Löffel oder einem Becher geben. Bitte melde dich diese Woche noch einmal und schreibe mir, wie es Euch geht! Lieben Gruß Biggi


Jessica1234

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Ich danke vielmals für die schnelle Nachricht! Heute Vormittag hat es schon gut geklappt, hab sie sehr oft angelegt statt ihr den Schnuller zu geben, es gab auch immer einen MSR… Allerdings habe ich nicht jeden Vormittag so viel Zeit aber ich gebe mein bestes… bin gespannt wie es weitergeht. Ich versuche zu schauen das sie nicht in den rießen Hunger verfällt, macht das Sinn? Denn dann ist sie glaube ich auch geduldiger und trinkt lieber an der Brust. Ist ein Stillhütchen ok? Wir kommen gut damit klar und sie verschluckt sich weniger. Vielen Dank und liebe Grüße!!


Biggi Welter

Biggi Welter

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Liebe Jessica, im Moment ist es wichtig, dass es irgendwie klappt und wenn die Hütchen dabei helfen, ist alles ok :-). Lieben Gruß Biggi


Jessica1234

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Hallo liebe Frau Welter, Hiermit möchte ich mich nochmal bei ihnen melden nachdem nun fast eine Woche seit meiner Frage vergangen ist. Ich habe es 21/2 Tage wirklich so gemacht wie sie gesagt haben. …ganz oft angelegt!! Deutlich öfter als vorher und den Schnuller möglichst vermieden. Das Ergebnis ist, es klappt tagsüber sehr gut, meine kleine ist nach dem stillen so gut wie immer zufrieden. Falls mal nicht still ich sie ne halbe Stunde später nochmal. Nur abends sieht es etwas anders aus, ich mache auch nichts anders als tagsüber aber da reicht ihr wohl die Brust einfach nicht mehr und sie verlangt zwischen 18 und 20 Uhr mehr. Ich würde da mit dem stillen nicht hinterher kommen, noch dazu wären unsere Abende ziemlich unentspannt Was ich aber mache, ich pumpe vor dem schlafen ab, da bekomm ich rund 70 ml, dann pump ich nochmal in der Früh so das ich 100 ml habe und das kriegt sie dann am Abend und ist happy und zufrieden und wir haben nen entspannten Abend. Sie ist grundsätzlich recht zart für ihr Alter (Geburtsgewicht 2760g - mit 6 Wochen 3800g), also vertragen tut sie die Flasche allemal würd ich sagen und trotz der Flasche still ich in der Regel noch 3 mal zwischen 18 und 22 Uhr. Was denken sie, ist das so in Ordnung und ich mach so weiter oder kann ich noch irgendwas optimieren?? Besteht Hoffnung das sie die Flasche mal nicht mehr benötigt? Ich freue mich über ihre Antwort LG Jessica P.S.: Stillhütchen lassen wir seit 5 Tagen komplett weg außer in der Nacht wenn sie mal eine 6-stündige Trinkpause hat und die Brust recht prall ist…


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