Hallo,
vielen Dank für die Antwort.
Ich glaube dann hat mein Kind wohl eine Saugverwirrung.
Sie trinkt nämlich Wasser aus einer Flasche und hat auch glegentlich einen Schnuller. Bis jetzt hatte sie damit aber anscheinend kein Problem.
Nachts hab ich sie immer noch ca zwei Mal gestillt und auch tagsüber bei Gelegenheit.
Dummerweise wird bei mir der Michspendereflex erst recht spät ausgelöst.
Ich glaube irgendwie ist es ihr zu mühsam erst so lange zu saugen. Sie möchte dann lieber gleich eine Flasche mit Wasser.
Ich bin jetzt am überlegen ob ich Schnuller und Flasche ganz weglassen soll, aber das gibt ja dann ein riesen Theater. An die Brust geht sie ja momentan auch nicht. Bin momentan etwas ratlos.
Was ist eigentlich der Unterschied zwischen einem Stillstreik und einer Saugverwirrung? Vielleicht ist das dann doch ein Stillstreik und keine Saugverwirrung? Ich weiß auch nicht.
Meine anderen Kinder hatten übrigens zum Glück nie ein Problem mit einer Saugverwirrung. Sie haben immer problemlos zwischen Flasche und Brust gewechselt.
Mitglied inaktiv - 29.11.2010, 20:42
Antwort auf:
Saugverwirrung
Liebe Momo4,
die Trinktechniken an Brust und Flasche (künstlichem Sauger) unterscheiden sich grundlegend. Manche Kinder kommen mit dem Wechsel zwischen den beiden Techniken nicht klar und versuchen dann mit der falschen Technik an der Brust zu trinken. Das funktioniert nicht, das Kind bekommt an der Brust keine oder nur wenig Milch, ist frustriert und lehnt die Brust dann im schlimmsten Fall sogar ab. In dieser Situation spricht man dann von einer Saugverwirrung.
Nun kann ein verhängnisvoller Kreislauf beginnen: da das Kind mit der falschen Technik an der Brust trinkt, wird es an der Brust hektisch, saugt an, lässt wieder los, dreht den Kopf hin und her schluckt viel Luft (die wiederum führt möglicherweise zu Bauchproblemen) und da es die Brust nicht mehr richtig stimuliert kommt es zu einem Rückgang der Milchmenge und damit zu weiterem Zufüttern, wenn dieser Kreislauf nicht unterbrochen wird.
Doch eine Saugverwirrung kann überwunden werden. Dabei ist es die erste Maßnahme, dass sämtliche künstlichen Sauger weggelassen werden. In leichteren Fällen kann dies schon ausreichen.
Für einen Stillstreik kann es viele Ursachen geben. Bekommt das Baby Zähne? Hat es eine Erkältung oder eine verstopfte Nase, so dass es beim Trinken behindert wird? Hat es Ohrenschmerzen, so dass ihm das Stillen wehtut? Wurde kontrolliert, ob ein Harnwegsinfekt vorliegt? Ist die Mutter aus irgendeinem Grund beunruhigt oder aufgebracht? Babys reagieren auf die Gefühle ihrer Mutter.
Gab es beim Stillen einen unliebsamen Zwischenfall? Wurde zum Beispiel gestillt während das Baby untersucht wurde und ist es dabei erschrocken?
Kurz: Gab es irgendwelche einschneidenden Veränderungen oder besondere Situationen
Manchmal lässt sich die Ursache auch nicht herausfinden und der Streik endet ebenso unvermittelt, wie er begonnen hat.
In jedem Fall ist es sinnvoll, das Kind von der Kinderärztin/arzt anschauen zu lassen, um sicher zu sein, dass keine medizinische Ursache für die Verweigerung vorliegt.
Versuche doch einmal, auf künstliche Sauger zu verzichten, auch wenn die nächsten Tage nicht ganz einfach werden.
Der Schnuller ist nicht die einzige Möglichkeit, ein aufgebrachtes oder sonstwie unruhiges Kind zu beruhigen, es gibt auch Alternativen.
o Das Kind kann getragen werden. Durch das Tragen wird das Bedürfnis des Kindes nach Körperkontakt, Geborgenheit, Wärme und Nähe gestillt und mit einem gut gebundenen Tragetuch hat man mindestens eine Hand frei, um andere Dinge zu tun.
o Das Kind kann gebündelt werden. Das Bündeln gibt dem Baby das Gefühl von Geborgenheit und lässt es seinen Körper und seine Grenzen spüren. Das Gefühl von Begrenzung hilft dem Kind sich sicher zu fühlen.
o Man kann ein Nest bauen. Auch hier ist die Begrenzung der springende Punkt, der dem Kind Geborgenheit vermittelt.
o Massage, eine warmes Bad oder auch ein warmes Körnerkissen können beruhigend wirken. Schaukelbewegungen (Wiege, Hängematte, Schaukelstuhl, mit Tragetuch spazieren gehen, Kinderwagen), monotone Geräusche (Staubsaugen, Auto fahren), beruhigende Musik, Singen und Tanzen mit dem Baby und auch der Schutz vor Überreizung (viele Besucher, Fernseher) helfen einem Kind sich zu beruhigen.
Als Saugersatz bietet sich ein Finger (von Kind oder Vater oder Mutter) oder eventuell auch ein Lutschetuch an.
Ich hoffe, es klappt bald wieder!
LLLiebe Grüße
Biggi Welter
von
Biggi Welter
am 29.11.2010