Liebe Biggi,
Ich bin gerade wirklich verzweifelt.
Mein Baby ist nun 3 Wochen alt und bisher lief alles toll. Jetzt hat sie allerdings in den letzten paar Wochen nicht so gut zugenommen. Meine ältere Tochter geht in die Kita und hat viele Infekte mitgebracht, die auch an der Kleinen nicht vorbeigingen. Sie hatte in letzter Zeit fast ständig einen Schnupfen.
Die U3 war spät, erst vor 5 Wochen. Da wog sie 5350 g. Nun hat sie auf meiner Babywaage 5940 g. Das Gewicht selbst ist ja gut, nur die Zunahme eben nicht. Hinzu kommt, dass sie seit Kurzem immer mal wieder ein Blutfädchen in der Windel hat. Das fing kurz nach der Impfung gegen das Rota-Virus an und hat angehalten. Zeitgleich hat sie aber immer mal wieder eine Flasche Pre-Milch bekommen, weil unsere Ärztin die Zunahme auch etwas zu gering fand. Jetzt ist sie auch noch saugverwirrt. Manchmal schreit sie die Brust an und ich kann sie nur mit ausstreichen etwas "locken". Dann greife ich natürlich schnell wieder zum Fläschchen...es ist ein Teufelskreiskauf. Ich stille schon immer mit Hütchen, meine Brustwarzen sind sehr flach. Bei meiner älteren Tochter hat das auch 2 Jahre gut funktioniert. Aber nun geht irgendwie nichts mehr so richtig.
Vielleicht hast du einen Tipp für mich. Ich möchte mir auch vor Ort von einer Stillberaterin helfen lassen, aber eigentlich würden wir am Wochenende für ein paar Tage nach Holland fahren. Ich weiß gerade gar nicht, ob ich das wagen kann. Unsere Kinderärztin sah weder in den Blutfäden noch in der Zunahme ein größeres Problem, aber ich sitze hier als besorgte und verwirrte Mama mit einem verwirrten Baby...
Ich bin für jeden Tipp dankbar. Und falls du Erfahrungswerte zu den Blutfäden hast, freue ich mich auch über deine Meinung. Es würde mich schon beruhigen zu hören, dass das häufiger mal vorkommt ohne etwas Schlimmes zu sein...
Danke und herzliche Grüße
von
Kikiwi89
am 06.10.2022, 20:05
Antwort auf:
Saugverwirrung und Zunahme
Liebe Kikiwi89,
da schreibe ich dir doch gleich, denn ich denke, ich kann dich beruhigen!
Blutfäden im Stuhl kann es gelegentlich geben und diese können auf eine Unverträglichkeitsreaktion hinweisen. Man sieht dies manchmal zum Beispiel bei Kindern, deren Mütter viel Kuhmilch und Kuhmilchprodukte zu sich nehmen. Es besteht die Möglichkeit, dass Kuhmilchproteine in die Muttermilch übergehen und das Kind kann dann auf diese Eiweiße reagieren. Hier kann unter Anleitung von entsprechenden Fachkräften eine Ernährungsumstellung der Mutter sinnvoll sein.
Da dies eine enorme Einschränkung des Speiseplanes bedeutet, sollte eine solche Auslassdiät niemals auf eigene Faust und schon gar nicht so einfach über einen längeren Zeitraum gemacht werden, sondern möglichst immer mit einer Ernährungsberaterin abgesprochen werden, um Mangelerscheinungen zu vermeiden.
Wenn du jetzt weiterhin mit der Flasche zufütterst, können sich die Probleme verschlimmern, deshalb würde ich dir raten, eine alternative Fütterungsmethode zu wählen.
Dein Baby wird ein paar Anläufe brauchen (und du auch) bis es den Dreh raus hat, wie es die Milch aus dem Becherchen bekommt. Vielleicht hilft dieses Video:
http://www.youtube.com/watch?v=OAQcvHkFbdc
Nach dem Urlaub solltest du dich an eine Kollegin vor Ort wenden, die einmal das Saugverhalten kontrollieren kann und dir zeigt, wie es wieder problemlos klappen kann.
Bitte genieße die Tage ohne Sorge, deine Kinderärztin hätte sofort reagiert, wenn sie sich Sorgen machen würde und du kannst ihr sicherlich vertrauen.
Vielleicht kannst du in den Urlaubstagen oft anlegen, um die Zunahme zu steigern.
Auch könntest du zusätzlich Muttermilchsahne geben, hast du das schon einmal probiert?
Schau, dass du Milch ausstreichst oder abpumpst, die du in 10 ml Spritzen aufziehst und dann kopfüber in ein Glas stellst (also mit der Spitze nach unten). Lass aber ein bisschen Luft, denn die Schwerkraft wird den Kolben vielleicht etwas weiter in die Spritze drücken... Oben auf der Milch wird sich eine Fettschicht absetzen, der Muttermilchrahm. Nach ca. 2 Stunden kannst du den wässrigen unteren Teil der Milch ausdrücken und deinem Kind die verbleibende Sahne in den Mund träufeln.
Statt mit leeren Spritzen kannst du natürlich auch mit einer Tasse arbeiten, in die du die gewonnene Muttermilch gibst. Oben wird sich der fetthaltige Rahm absetzen, du kannst ihn mit einem Löffel abschöpfen und deinem Baby geben.
Wenn du das 3-4 Tage lang machst (je mehr, desto besser), wird dein Baby ganz sicher einen Schub machen.
Liebe Grüße, ich wünsche euch ein paar wunderschöne Tage in Holland
Biggi
von
Biggi Welter
am 06.10.2022
Antwort auf:
Saugverwirrung und Zunahme
Liebe Biggi,
Du bist wirklich toll. Das kann man nicht oft genug sagen. Ganz herzlichen Dank. Es hilft mir so sehr, mit deinem Imput wieder handlungsfähig zu werden und meine Nerven ein wenig zu beruhigen.
Danke, danke, danke für die tollen Tipps und deine schnelle, hilfreiche Antwort!
von
Kikiwi89
am 06.10.2022, 20:40
Antwort auf:
Saugverwirrung und Zunahme
Du Liebe,
ich danke dir für deine netten Worte und ich weiß genau, dass man oft nicht raus kommt aus dem ewigen Gedankenkarusell......was habe ich schon Zeit an (meist unnütze) Sorgen verschenkt.
Alles Liebe
Biggi
von
Biggi Welter
am 06.10.2022