Lieselotte88
Hallo, meine Tochter wird in 3 Wochen 2 Jahre alt. Im Moment stille ich sie noch abends zum Einschlafen und Nachts 2 - 3 mal. Allerdings möchte ich sie nun Sanft abstillen. Tagsüber wird nicht mehr gestillt schon seit einem dreiviertel Jahr nicht mehr. Und auch jetzt wenn sie frägt kann ich Tagsüber erklären das die Milch leer ist. Sobald ich das aber Nachts/Abends sage gibt es ein großes Drama, sie weint sich richtig, dann solang das sie nicht mehr richtig einatmet und dann nicht mehr richtig luft bekommt. Ich habe auch schon probiert das Stillen durch eine Flasche mit angerührter Milch zu ersetzen oder mit lauwarmer Kuhmilch. Aber sie mag das nicht. Die angerührte Milch mit den Pulver da schüttelt und würgt sie es richtig. Und Kuhmilch mag sie einfach nicht. Unser Abendritual sieht so aus, das ich sie nach dem Wickeln und zähneputzen ins Bett bringe, ihr etwas vorlese, wir den Sternenhimmel anmachen (sterne die an der Decke leuchten) und dann singe ich noch etwas... trozt allem fodert sie die Milch ein, sie sagt dann "Mama Milch ich" und zeigt darauf. Da ich alleinerziehend bin habe ich auch nicht die Möglichkeit das Abendtirual jemand anderst übernehmen zu lassen. Eine Freundin von mir, hat die Muttermilch zum abstillen abgepumpt und ihr in der Flasche angeboten und so einfach jedes mal weniger Muttermilch und mehr andere Milch dazu gemischt. Wäre das auch eine möglichkeit für ein fast 2 Jähriges Kind? Oder verwirrt sie das? Was kann ich tun um sie nun vollkommen Anzustillen? Danke für eine Antwort und Liebe Grüße Lieselotte
Liebe Lieselotte, Stillen ist mehr als nur Nahrung für den Körper und deshalb bedeutet Stillen nicht nur, dass das Kind Mahlzeiten an der Brust zu sich nimmt. Wenn Du Dein Kind jetzt weniger stillen möchtest, dann ist das ok, doch Du solltest einfach wissen, dass Du nicht einfach nur ein Nahrungsmittel durch etwas anderes ersetzt. Wenn Du beschlossen hast, dass Du Deine Tochter weniger stillen willst, so solltest Du es möglichst allmählich machen. Ich werde dir jetzt ein paar erprobte Methoden beschreiben, die sich beim Ab- oder auch Wenigerstillen eines älteren Kindes bewährt haben, vielleicht ist ja etwas dabei, was dir weiterhilft: Eine Methode, die sich beim allmählichen Abstillen bewährt hat heißt „biete nicht an, lehne nicht ab". Das bedeutet, dass Du deinem Kind die Brust nicht von dir aus anbietest, aber auch nicht ablehnst, wenn es danach verlangt. Viele Kinder wurden auf diese Weise abgestillt. Eine weitere Möglichkeit heißt Ablenkung. Durch Ablenkung abzustillen bedeutet, deine Gewohnheiten von Tag zu Tag erheblich zu verändern. Du musst die vertrauten Stillsituationen vermeiden und neue Betätigungsfelder schaffen. Für das eine Kind kann das bedeuten, dass Ihr viel häufiger Ausflüge zu Orten unternehmt, die deinem Kind gefallen und wo es viele Menschen und viel Trubel gibt. Für ein anderes Kind bedeutet dies vielleicht, das Leben erheblich ruhiger zu gestalten, um Situationen, die es als bedrohlich empfindet, zu verringern. Es kann auch ablenkend wirken, wenn Du dein übliches Verhalten in bestimmten Situationen veränderst. Wenn Du zum Beispiel sitzen bleibst anstatt dich hinzulegen, wenn Du dein Kind zum einschlafen bringst. Andere Möglichkeiten sind Vorlesen, Singen oder vielleicht ein neues Spielzeug. Manchmal bringt es dich auch weiter, wenn du das Stillen immer dann, wenn dein Kind diesen Aufschub verkraften kann, für eine Weile verschiebst. Das kannst Du flexibler handhaben als den Vorsatz eine bestimmte Stillmahlzeit ausfallen zu lassen. Du kannst auch versuchen die Stillzeiten zu verkürzen. Viele Mütter haben festgestellt, dass es wirksam und relativ wenig belastend ist, ein Kind so oft anzulegen, wie es möchte, aber es nicht so lange zu stillen. Du kannst deinen Sohn eine kleine Weile anlegen und ihn dann ablenken oder ihm etwas zu essen anbieten. Womöglich wäre auch „punktuelles Abstillen" eine Lösung für dich. Es ist eine Alternative zum vollständigen Abstillen. Damit meine ich, dass Du zu bestimmten Zeiten nicht mehr stillst oder versuchst dein Kind davon zu überzeugen, nach einer ausreichend langen Zeit an der Brust, etwas anderes zu tun. Zum Schluss noch etwas, was unter Umständen paradox klingt: einige Kinder stillen sich von alleine ab, sobald ihre Mutter die Abstillbemühungen aufgibt. Außerdem möchte ich dir das Buch „Wir stillen noch über das Leben mit gestillten Kleinkindern" von Norma J. Bumgarner empfehlen, das bei jeder La Leche Liga Stillberaterin (auch hier im Still-Shop) und im Buchhandel erhältlich ist. Und vielleicht hast Du Lust, eine kleine Broschüre, die die La Leche Liga gerade fertig gestellt hat, zu lesen? Sie heißt "Abstillen - Aber wann?", zu bestellen unter versand@lalecheliga.de LLLiebe Grüße Biggi
Puma24
Meine Tochter schlief immer neben mir, der Vorteil, sie bediente sich schon alleine und abstillen verlief ganz unproblematisch, sie trank ja gerne aus schönen Bechern, ich habe ihr trotzdem nie die Muttermilch verweigert, sondern sanft sie selbst entscheiden lassen. Das ging dann ab 2 Jahren langsam schleichend bis zum 4 Lebensjahr von selber. Sie war nie krank in dieser Zeit, schrie niemals und war sehr ausgeglichen und ruhig. Viele wollen früher abstillen, bin da ein sehr geduldiger Mensch und heute ist meine Tochter eine glückliche junge Dame die bald ihr Abitur macht und heute noch sich bedankt, Mama das war echt super damals. :) Jetzt freut sich sich auf Geschwisterchen 3 an dem wir basteln, beim Sohn war ich zu unerfahren noch wegen stillen und das klappte leider nicht, er wollte nur die Flasche. Jedes Kind ist anders. :) Lass ihr noch Zeit, sich selbst zu entwöhnen, wenn du es auch aushältst. Ist manchmal mühsam und man opfert ja auch seine Zeit, aber wenn sie dann glücklich ihre eigene Wege gehen, wirst du es vermissen und an die Still-Zeiten wehmütig retour denken ;) Lg
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