Mitglied inaktiv
Ich bin sehr unsicher darüber, weshalb meine Tochter beim Stillen immer so unruhig wird. Nach ca. 5-10 Min. an der ersten Brust wird sie unruhig, zappelt und schüttelt den Kopf hin und her. Sie lässt dann die Brustwarze ganz kurz los um sie gleich wieder zu fassen und saugt wieder daran und dann beginnt das Kopfschütteln wieder. Das selbe wenn ich sie dann nach dem ersten Aufstossen an der anderen Brust anlege. -Wie finde ich heraus ob sie genug Milch bekommt? -Wenn sie nach dem Stillen die Finger/Faust in den Mund nimmt und daran saugt, heisst das dass sie noch hungrig ist? -Ich gehe ab 1.3.01 wieder 2 Tage pro Woche arbeiten und möchte dann wenns geht noch morgens und abends stillen. Ab wann darf/muss ich anfangen mit kleinen Mengen Brei- und Zusatzkost? Milena ist 12 Wochen alt und entwickelt sich gem. Mütterberaterin gut, d.h. sie ist im Durchschnitt. Sie war bei Geburt 3410 gr. und 48 cm. Am 15.11. wog sie 4800gr. und war 55 cm. Sie "erbricht" immer nach dem Stillen etwas Milch, manchmal läuft es ihr wie ein Bach zum Mund hinaus, ohne dass sie richtig erbricht. Lieben Dank für eine rasche Antwort, denn ich bin wirklich sehr verunsichert. Fränzi
? Liebe Fränzi, um sicher zu gehen, dass dein Baby genügend Muttermilch bekommt, solltest Du es auf die folgenden Anzeichen hin anschauen: • mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass „nass" ist, kannst Du sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). • in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) • eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 110 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht • eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, • Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs • ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Sind alle diese Punkte erfüllt, dann gedeiht dein Baby gut. Das Finger- bzw. Hand-in-den-Mund-Stecken ist nach den ersten vier Wochen kein Hungerzeichen mehr. Deine Tochter erkundet den Mund mit den Fingern bzw. der Hand und die Hand mit dem Mund. Das sind wichtige Entwicklungsschritte und wichtige sinnliche Erfahrungen. Babys sind an zwei Stellen undicht: oben und unten. Es ist nicht ungewöhnlich, das ein Baby beim Aufstoßen wieder Milch mit nach oben bringt. Wenn ein Kind beim Aufstoßen etwas Milch mit hoch bringt, dann liegt das meist daran, dass es beim Trinken Luft geschluckt hat und sich im Magen unter der Milch eine Luftblase gebildet hat. Sobald die Luft aus dieser „Blase" ihren Weg nach oben findet, nimmt sie einen Teil der Milch mit, die über ihr lag. Insbesondere sehr hastig trinkende Babys haben dieses Problem oft. Manchmal trinkt ein Baby auch mehr, als sein kleiner Magen verkraften kann, auch dann kann ein Teil der Milch wieder hochkommen. In beiden Fällen sieht es fast immer nach sehr viel mehr Milch aus, als tatsächlich wieder herauskommt. Gelegentlich ist auch einfach der Verschluss am oberen Ende des Magens noch unreif, so dass Milch wieder herausfließt. Das ist im Normalfall nicht besorgniserregend. Das Spucken von Babys ist ohnehin in den meisten Fällen ein Wäscheproblem und kein medizinisches Problem. Solange das Kind gut zunimmt und gedeiht, besteht normalerweise kein Anlass zur Sorge. Problematisch wäre immer wieder (immer häufiger) auftretendes schwallweises Spucken in hohem Bogen, verbunden mit zu geringer Gewichtszunahme oder sogar einer Gewichtsabnahme. Was nun die Unruhe an der Brust betrifft, so beobachte doch bitte einmal eine Stillzeit ganz genau. Verschluckt sich dein Baby sehr leicht? Hast Du den Eindruck, dass die Milch sehr rasch aus deiner Brust fließt? Fließt deinem Kind Milch aus den Mundwinkeln, weil es beim Schlucken nicht nachkommt? Wenn Du die obigen Fragen mit „Ja" beantworten kannst, dann könnte es sein, dass Du einen sehr starken Milchspendereflex hast und dein Baby mit der plötzlich in großer Menge fließenden Milch nicht zurechtkommt. Bei einem sehr starken Milchspendereflex hat es sich bewährt, das Baby von der Brust zu nehmen sobald die Milch zu fließen beginnt (leg Dir eine Windel zum Auffangen der Milch hin und vergiss nicht den Saugschluss zu lösen) und erst nach ein bis zwei Minuten weiter zu stillen, wenn der Milchfluss etwas nachlässt. Eine weitere Möglichkeit ist das „Berg-auf-Stillen". Dazu hältst Du Dein Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als Deine Brustwarze. Beim Stillen mit dem Rückengriff lehnst Du Dich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützt Du Dein Baby von unten mit zwei Kissen in Deinem Schoß und lehnst Dich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Weitere Möglichkeiten einem starken Milchspendereflex zu begegnen sind: - erhöhe die Häufigkeit der Stillmahlzeiten. Dadurch verringert sich die Menge der gestauten Milch in den Milchseen und damit die Milchmenge, die während des Milchspendereflexes freigegeben wird. Wenn Du die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten vergrößerst , verschlimmert sich das Problem noch weiter. - biete nur eine Brust pro Mahlzeit an. Diese Vorgehensweise kann durchaus hilfreich sein, obwohl es nicht zu dem passt, was üblicherweise gesagt wird. Aber das Ziel ist es die Brust weniger zu stimulieren. Wenn dein Baby quengelt und oft trinken möchte, kann es nötig sein, dass Du ihm mehrere Male diesselbe Brust über einen Zeitraum von zwei bis drei Stunden anbietest, bevor Du die Seite wechselst. Wenn sich die zweite Brust zwischendrin zu voll anfühlt oder spannt, solltest Du gerade soviel Milch ausstreichen, dass Du dich wohlfühlst, um die Milchproduktion nicht zu sehr anzuregen. - stille dein Baby wenn es gerade wach geworden ist. Es wird dann eventuell nicht so stark saugen, wie wenn es richtig wach und hungrig ist. Wenn das Baby weniger intensiv saugt, ist häufig auch der Milchspendereflex weniger stark. - versuche verschiedene Stillpositionen (auch das oben beschriebene Berg-auf-Stillen) Eventuell kann dein Baby auch schon an deiner Brust trinken während es auf deinem Bauch liegt. So könntest Du dann im Liegen stillen und das Baby anschließend auf deinem Bauch einschlafen lassen.) - lass das Baby oft aufstoßen. - vermeide den Gebrauch von künstlichen Saugern und Schnuller. Mit dem Schnuller lässt sich ein Baby vielleicht hinhalten, aber es bleibt hungrig. Die Milch wird dann um so mehr mit Macht herausschießen, vor allem je mehr das ausgehungerte Baby kräftig saugen wird Ein Baby gibt normalerweise deutlich zu erkennen, wann es so weit ist, dass es zusätzlich und ergänzend zur Muttermilch andere Nahrung haben möchte. Die Bereitschaft zur Beikost erkennst Du an den folgenden Anzeichen: • es ist in der Lage alleine aufrecht zu sitzen, • der Zungenstoßreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt, • es zeigt Bereitschaft zum Kauen, • es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken, • es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen läßt. Wenn alle diese Punkte erfüllt sind, ist der Zeitpunkt für den Beginn der Beikost gekommen (meist ist das Kind dann etwa ein halbes Jahr alt, es kann aber auch eventuell jünger (eher selten) oder älter (nicht ganz so selten) sein) und Du kannst deinem Kind langsam zusätzliche Nahrung ergänzend zur Muttermilch anbieten. Zwei Tage Berufstätigkeit außer Haus, lassen sich meist recht gut mit angepumpter Milch überbrücken, wenn deine Tochter bis dahin noch nicht so weit ist, dass sie Beikost bekommt. Wenn es dann so weit ist, kannst Du dich ja nochmals melden und dir genauere Tipps holen. Ich hoffe, der lange Text hat dich jetzt nicht erschlagen. LLLiebe Grüße Biggi
Mitglied inaktiv
Liebe Biggi Herzlichen Dank für die ausführliche Antwort. Der lange Text hat mich NICHT erschlagen, im Gegenteil, ich bin sehr dankbar, dass du dir so viel Zeit genommen hast. Liebe Grüsse Fränzi
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