Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Reflux, ständiges Stillen?

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Reflux, ständiges Stillen?

papillon5

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Hallo, meine 7 Wochen alte Tochter leidet unter Reflux und Blähungen. Darüber hinaus möchte sie aber gerne häufig und lange an der Brust sein und wenn es auch nur zum Nuckeln ist. Bisher hab ich sie nach Bedarf gestillt und sie auch 1 Std. an der Brust gelassen, wenn sie es wollte. Nun ist der Reflux aber so stark, dass sie nachts nicht schlafen kann, es sei denn sie liegt auf uns. Davor habe ich aber wegen dem plötzlichen Kindstod und der Gefahr des Erdrückens zu viel Angst. Im Moment ist es uns unmöglich sie in unserem Bett oder ihrem Beistellbettchen auf den Rücken zu legen. Heute morgen auf dem Wickeltisch hat sie keine Luft mehr bekommen, weil geronnenene Milch hochkam. Seitdem hab ich noch mehr Angst, dass ihr etwas passieren könnte. Was kann ich aber tun, wenn sie ständig an die Brust möchte und nicht von selbst aufhört zu trinken. Woran kann ich erkennen, dass sie wirklich Hunger hat und trinken muss oder wann sie sich versucht zu beruhigen? Wie kann ich verhindern, dass sie zu viel Milch schluckt, die dann wieder hochkommt? Gibt es etwas, dass ich beim Stillen anders machen kann, damit sie vielleicht nicht zu viel Luft schluckt? Ich benutze nun schon auf Anraten des KIA zu Beginn des Stillens ein Stillhütchen. Vielen Dank für Ihre Hilfe!


Biggi Welter

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Liebe papillon5, viele Babys erbrechen oder spucken in den ersten Lebensmonaten sehr häufig. Als Ursache für das Zurückfließen der Nahrung, auch Reflux genannt, wird eine Schwäche des unteren Speiseröhrenschließmuskels angenommen. Milde Formen von Reflux sind in den ersten fünf Monaten sehr häufig und werden fast als normal betrachtet. Ein klinisch bedeutsamer, behandlungsbedürftiger Reflux kommt bei einem von 500 Babys vor (NMAA Talkabout Nov. 1996, Lesley Taylor). Solange das Baby gut gedeiht, ist dieses Spucken hauptsächlich ein Wäscheproblem. Wenn es Ihnen aber Sorge bereitet, lassen Sie ihr Kind nochmals vom Arzt anschauen. Haben Babys Spuckprobleme, wird empfohlen, sie während und nach den Mahlzeiten aufrecht zu halten, sie häufig aufstoßen zu lassen und sie häufig, aber für kürzere Zeit anzulegen. Manchmal liegt das Spucken wirklich daran, dass die Babys zu hastig trinken. Sprechen Sie auch einmal mit Ihrer Kinderärztin/arzt, ob sie/er es für sinnvoll hält, das Kind zum Schlafen etwas hoch zu lagern (zum Beispiel mit einem Keil unter der Matratze). Achten Sie in jedem Fall auf gutes Anlegen und Ansaugen, denn je weniger Luft das Kind schluckt, umso weniger muss wieder nach oben. Die Erfahrung zeigt, dass sich das Spucken mit zunehmendem Alter verringert, bei manchen Kindern bedeutet „mit zunehmendem Alter" jedoch deutlich mehr als nur drei bis sechs Monate. Abstillen und das Füttern von angedickter Nahrung hat fast immer KEINEN positiven Einfluss auf das Spucken. Weitere gezielte Hilfe kann Ihnen eine Stillberaterin vor Ort im direkten Gespräch geben. Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). LLLiebe Grüße Biggi Welter


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