Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

rauchen und stillen

Biggi Welter

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Frage: rauchen und stillen

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meine tochter ist jetzt 13 tage alt. sie liegt noch auf der kinderstadtion, weil sie nur 2400g wiegt, wird aber nächste woche entlasse. in der schwangerschaft habe ich am tag fast bis zu 2 schachteln geraucht gehabt. nun habe ich meinen arzt gefragt ob ich stillen dürfte einmal meint er ja, aber dann nur mit säglingsnahrung zum stillen, und dann sagt er mal wieder nein. ich rauche am tag jetzt meistens 1 schachtel. was würdest du raten: 1. stillen mit zusatz nahrung, 2. nur stillen, 3 oder nicht stillen ?????? Schick mir bitte schnell eine e-mail damit ich weiß ob ich jetzt dann abstillen soll oder nicht !!!!!! ich danke dir im vorraus. Ps.: schick mir aber bitte nicht die antwort den du jeden geschickt hast mit dem: "Arzeneiverordnung in der schwangerschaft und stillzeit" daraus habe ich nehmlich keine antwort gefunden.


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Liebe Aniko, leider kann ich dir nichts anderes sagen und wenn Du genau liest, findest Du darin die Antwort. Ich kann dich nicht „freisprechen“ und Du musst alleine entscheiden, was für dich und dein Kind am besten ist. Im der neuen Ausgabe von „Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" von Schaefer und Spielmann 6. Auflage, Juni 2001 steht: „Stillenden Müttern ist dringend zu raten, das Rauchen einzustellen und auch darauf zu achten, dass der Säugling nicht durch andere Raucher in der Umgebung mitrauchen muss. Wenn nicht bereits während der Schwangerschaft, sollte spätestens ab der Geburt der Haushalt zur Nichtraucherzone erklärt werden. Sollte der Mutter das Einstellen des Rauchens nicht möglich sein, muss zumindest versucht werden, die Zahl der täglich gerauchten Zigaretten auf 5 zu begrenzen. Ob ab 10 oder 15 Zigaretten täglich empfohlen werden sollte (Anmerkung: andere Autoren geben eine Zahl von 20 an) ist müßig zu erörtern. Es gibt keine Studien, die belegen, ab welcher Zigarettenzahl die Vorteile des Stillens von den Nachteilen des Rauchens überwogen werden. Außerdem ist nicht nur die Anzahl relevant. Das individuelle Rauchverhalten wie Inhalieren, Verwerfen von Zigarettenresten und Markenwahl beeinflusst den Toxineintrag in die Milch ebenfalls erheblich. Einige Autoren empfehlen, wenigstens 2 bis 3 Stunden vor dem Anlegen nicht zu rauchen. Dies erscheint bei Vielraucherinnen wenig praktikabel. Es mag aber als Anreiz zum Wenigerrauchen dienen." Nikotin tritt rasch in die Muttermilch über. Cotinin, das wichtigste Stoffwechselprodukt des Nikotins, erscheint ebenfalls rasch in der Muttermilch. Mit zunehmender Zahl gerauchter Zigaretten steigen Nikotin- und Cotiningehalt in der Muttermilch an (Schwartz-Bickenbach et al., 1987). Neben Nikotin und Cotinin sind weitere hochgiftige und auch krebserregende Stoffe in der Muttermilch von Raucherinnen zu erwarten. So sind z.B. die Kadmiumkonzentrationen in der Muttermilch gegenüber denen von Nichtraucherinnen deutlich erhöht (Radisch et al., 1987). Starkes Rauchen kann die Milchmenge der Mutter verringern und hat in seltenen Fällen bei dem gestillten Baby zu folgenden Symptomen geführt: Übelkeit, Erbrechen, Bauchkrämpfe und Durchfall (Vorherr 1974). Nicht alle Schädigungen, die das Rauchen verursacht, sind bereits im Kleinkindalter erkennbar, manches zeigt sich erst im Schulalter (z.B. Konzentrationsstörungen). Wenn eine Mutter raucht, steigt der Nikotinspiegel in ihrem Blut und ihrer Milch zuerst an und sinkt dann im Laufe der Zeit wieder ab. Die Halbwertszeit für Nikotin - die Zeit, die vergeht, bis die Hälfte des Nikotins vom Körper ausgeschieden wird - beträgt 95 Minuten (Steldinger und Luck, 1988). Nach Möglichkeit sollte, wenn geraucht wird, unmittelbar nach dem Stillen geraucht werden, um den Nikotingehalt der Milch beim Stillen geringer zu halten. Unabhängig davon, wie das Baby ernährt wird, stellt das Passivrauchen eine Gefahr für seine Gesundheit dar. Im Rahmen einer Untersuchung (Colley und Corkhill 1974) wurde eine eindeutige Beziehung zwischen den Rauchgewohnheiten der Eltern und dem Auftreten von Lungenentzündung, Bronchitis und plötzlichem Kindstod im ersten Lebensjahr ihrer Babys festgestellt. Deshalb solltest Du daran denken, dass durch ein Abstillen die Risiken des Passivrauchens weiter bestehen bleiben, dem Kind jedoch die Vorteile des Stillens und der Muttermilch vorenthalten werden. Ich wünsche dir, dass Du die Kraft hast, für dein Kind das Rauchen weiter zu reduzieren, denn Muttermilch wäre so wichtig für dein Mäuschen. Gerne bin ich für weitere Fragen da, wenn Du dich zum Zwiemilchfüttern entscheidest oder aber auch fürs Abstillen. Wenn Du möchtest, kannst Du mich auch heute Abend anrufen, ich habe Sprechstunde. LLLiebe Grüße Biggi


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