Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Plötzliches Schreien deutlich nach dem Stillen

Frage: Plötzliches Schreien deutlich nach dem Stillen

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Hallo Biggi Welter, zunächst einmal vielen Dank für zwei schon beantwortete Fragen-ich finde es ganz toll, das es so eine unkomplizierte Möglichkeit gibt, kompetenten Rat zu bekommen. Nun zu meiner Frage: Mein Sohn, 12 Wochen, den ich voll stille, hatte bis jetzt kaum Probleme mit seiner Verdauung. Das Stillen klappt sehr gut, er trinkt gut und zügig im 3-4 Stunden Takt (nachts 5-6). Seit 4 Tagen hat sich sein Stuhlgang von 3x täglich- oft lautstark durch "Drückgeräusche", aber nie von Schreien begleitet- auf einmal reduziert. Das Problem ist, dass er 1- 2 Stunden nach dem problemlosen Stillen plötzlich losschreit und offensichtlich Schmerzen hat. Eine Wärmflasche und enger Kontakt helfen dann meist durch diese schlimme viertel Stunde, oft scläft er dann ein. Was kann das sein, dass er auf einmal nach drei Monaten Probleme hat. Ich stille wie immer (angeleiet von meiner Hebamme) und habe keine abenteuerlichen Experimente mit Nahrungsmitteln gemacht. Ach ja und ansonsten ist er ein fröhliches, zufriedenes Kind. Ratlos Finn


Biggi Welter

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Liebe Finn, für eine Stillberaterin besteht der erste Schritt bei einem Kind mit Bauchproblemen darin, die Stillposition, Anlegetechnik und das Saugverhalten des Kindes zu überprüfen. Ein nicht korrekt angelegtes Kind und/oder ein Kind, das nicht richtig saugt, schluckt an der Brust meist sehr viel Luft und darin kann schon die Ursache für Blähungen begründet sein. Solange diese Ursache nicht beseitigt wird, können alle anderen Maßnahmen allenfalls `KosmetikA betreiben, aber nicht wirklich helfen. Leider wird der Einfluss der Ernährung der Frau auf das Baby fast immer maßlos überschätzt. Also jetzt bitte keine absolut eingeschränkten Diäten, solange nicht die Anlegetechnik und das Saugverhalten überprüft sind. Allerdings sollte der Einfluss von Tees wie Milchbildungstee, Fencheltee usw. nicht unterschätzt werden. Nicht wenige Kinder reagieren genau auf diese Teemischungen vor allem wenn mehr als zwei bis drei Tassen täglich getrunken werden mit massiven Bauchproblemen. Es kommt auch vor, dass sich keine ersichtliche Ursache für die Blähungen finden lässt. Am ehesten trifft wahrscheinlich in diesen Fällen wohl die Vermutung zu, dass manche Babys ein empfindlicheres Verdauungssystem haben als andere, und dieser Faktor, im Zusammenwirken mit Spannungen und Stress von außen, der wahrscheinlichste Grund für die Blähungen sind. Ein ruhiger, sanfter Umgang mit deinem Baby ist sehr wichtig. Viele Ärzte sind der Ansicht, dass öfter verabreichte kleine Mahlzeiten, die auf das kleine Verdauungssystem des Babys besser abgestimmt sind, ihm besser bekommen. Gerade Kolikkinder profitieren vom Getragenwerden und dem dabei zwangsläufig entstehenden Körperkontakt. Hast Du ein Tragetuch? Ein Tragetuch erleichtert nicht nur das Tragen des Kindes, es gibt dir auch die Möglichkeit zumindest eine Hand frei zuhaben. Und keine Sorge: das Getragenwerden führt nicht dazu, dass Du dein Baby verziehst. Im Gegenteil, Studien belegen, dass Kinder, die als kleines Baby viel getragen wurden, später ausgeglichener und zufriedener sind und weniger Weinen. Du kannst auch versuchen deinem Baby durch Tragen in der Kolikhaltung (auch Fliegergriff genannt, das Baby liegt mit seinem Bauch auf dem Unterarm des Erwachsenen, mit dem Kopf in der Ellenbeuge ruhend), durch massieren des Bauches und durch Wärmeanwendungen (gut geeignet dazu sind Hot Cold Packs) auf den Bauch Erleichterung zu verschaffen. Fencheltee wirkt auch, wenn er von der Mutter getrunken wird und auf diese Weise lässt sich auch die Gefahr einer Saugverwirrung umgehen. Allerdings sollten nicht mehr als zwei Tassen pro Tag getrunken werden, wie oben geschrieben. Ich wünsche dir, dass dein Schatz sich nicht mehr lange so plagen muss. LLLiebe Grüße Biggi


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