Plötzliches Ablehnen der rechten Brust

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Plötzliches Ablehnen der rechten Brust

Hallo, Ich stille voll und mein Sohn ist 3 Monate alt. Bisher habe ich immer beide Brüste gegeben und das gut geklappt. Die rechte Brust ist zwar kleiner als die linke, aber das hat den kleinen bisher nie gestört. Seit ein paar Tagen lehnt er Nachmittags die rechte Brust ab. Ertrinkt kurz, wirft den Kopf nach hinten, versteift sich total und fängt an zu schreien. Ich versuche ihn trotzdem dazu zu bringen auch an dieser Brust zu trinken, aber dasselbe Spiel wiederholt sich. In der Nacht und morgens trinkt er eigentlich auch an dieser Brust. Das ist so komisch, dass ich echt nicht weiß, woran das liegen könnte. Es kann doch nicht sein, dass die Milch in der rechten Brust anders schmeckt als in der linken, oder doch? Ist die Milch nicht immer gleich? Ich nehme ausserdem noch die Cerazette, kann es daran liegen? Ich bin echt ratlos. Mersi

Mitglied inaktiv - 06.08.2009, 14:39



Antwort auf: Plötzliches Ablehnen der rechten Brust

Liebe mersi, fast bei jeder Frau gibt es mehr oder wenige deutlich ausgeprägte Unterschiede zwischen beiden Brüsten. Es gibt z.B. Frauen, die auf einer Seite eine Hohlwarze und auf der anderen Seite eine normal ausgebildete Brustwarze haben. Und beinahe jede Frau bemerkt, dass eine Brust besser "läuft" als die andere. Die meisten Babys haben eine "Lieblingsbrust". Das ist gar nicht ungewöhnlich. Normalerweise besteht kein Grund zur Sorge wegen dieser Unterschiede, sie sind ebenso normal, wie die Tatsache, dass es Menschen gibt, die Rechtshänder sind und andere, die die linke Hand bevorzugen. Manchmal geht die Bevorzugung durch die Babys jedoch so weit wie bei deinem Sohn dass sie nur noch an einer Seite trinken. Die Milchmenge in der bevorzugten Brust wird dann mehr und nimmt auf der anderen Seite ab. Das ist im allgemeinen kein großes Problem, denn es ist durchaus möglich ein Baby mit nur einer Brust zu ernähren. Es dauert allerdings einige Zeit, bis sich die erforderliche Milchmenge durch häufigeres Anlegen an der bevorzugten Seite eingependelt hat vielfach sind beim einseitigen Stillen zumindest anfangs die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten auch kürzer. Der in diesem Fall entstehende Größenunterschied zwischen den beiden Brüsten gleicht sich nach dem Abstillen wieder aus. Manche Babys lassen sich auch überlisten. Lege deinen Sohn zuerst an der linken Seite an. Sobald der Milchspendereflex ausgelöst wurde, wechsle, ohne die Stillhaltung zu verändern, an die andere Seite. Du kannst auch den Milchspendereflex durch Massage auslösen und Deinen Sohn dann an der ungeliebten Seite anlegen. Vielleicht läßt Du ihn vom Kinderarzt anschauen, um eine Ursache auszuschließen. Möglicherweise tut ihm beim Trinken an der rechten Seite etwas weh. Hat er eine Erkältung? Babys mit Ohrenschmerzen verweigern häufig eine Seite, wenn nur ein Ohr betroffen ist, weil es ihnen unangenehm ist auf dem erkrankten Ohr zu liegen. Ein Schlüsselbeinbruch während der Geburt (kommt gar nicht so selten vor), kann dem Baby ebenfalls Probleme bereiten und sein Stillverhalten auf einer Seite beeinflussen. In diesen Fällen hat es sich bewährt, das Baby in einer eher Position zu stillen. Ich hoffe, ich konnte etwas helfen, für weitere Fragen stehe ich gerne zur Verfügung. LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 06.08.2009



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