sabrina.pa
Hallo, mein Sohn 6 1/2 Monate, voll gestillt, hat vor 2,5 Wochen gleichzeitig die ersten beiden Zähne unten bekommen. Vor ca 3 Wochen hat er begonnen, tagsüber kürzer (5-7min) zu trinken (er schaut auch immer viel durch die Gegend), nicht aber öfter und meist nur eine Brust. Dann fing er vor 2 Wochen an, häufiger zu trinken (ca alle 2 Stunden) und wieder länger (10-12 min, gelegentlich die zweite Brust noch einmal 4-5min, nachts sogar alle 1,5 bis 2,5 Stunden). Er hatte bisher schon 4 bis 6 Stunden am Stück geschlafen und sich somit nur noch höchsten 2 Mal pro Nacht gemeldet. Zudem würde er am liebsten die ganze Nacht in meinem Bett schlafen (schläft eigentlich im eigenen Bett im Elternschlafzimmer). Momentan hat er auch wieder häufig eine rote Wange und steckt die Faust wieder vermehrt in den Mund (die nächsten Zähne??) Er hat kein Fieber, keine Erkältung und nimmt zu. Ansonsten ist er tagsüber immer in Bewegung, hat motorisch viel dazugelernt und ist ausgeglichen. Wir sind auch viel an der Luft. In ca 2 Wochen wollte ich mit der Beikost mittags beginnen. Hängt das alles mit einem neuen Entwicklungsschub oder dem Zahnen zusammen? Reicht die Muttermilch nicht mehr? Muss ich mir Sorgen machen? Das nächtlich Schlaf- und Trinkverhalten ist leider mittlerweile sehr anstrengend. Danke im Voraus für eine Antwort!
Liebe sabrina.pa, es kann gut sein, dass das Zahnen dazu führt, dass das Kind unregelmäßig oder kürzer trinkt, vielleicht hat es aber auch nur keine Zeit ;-). Es ist ein normaler entwicklungsphysiologischer Verlauf, dass Babys ab dem Alter von vier bis sechs Monaten nachts (wieder) vermehrt aufwachen. Dieses Aufwachen liegt nicht an der Ernährung des Kindes, sondern ist entwicklungsbedingt. Deshalb ist die Einführung von fester Nahrung oder künstlicher Säuglingsnahrung oder eben das Abstillen auch keine Garantie für angenehmere Nächte. Die Kinder beginnen die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Der scheinbare Rückschritt im Schlafverhalten ist eigentlich ein Fortschritt, denn er zeigt, dass die Entwicklung des Kindes voranschreitet. Abgesehen von den umstrittenen Schlaftrainingsprogrammen, die von Stillexperten nahezu einhellig abgelehnt werden, bleibt in dieser Zeit nicht viel, als geduldig zu bleiben und sich die Tage und Nächte so einfach wie möglich zu gestalten. Der immer wieder verbreitete Gedanke, dass ein Baby ab sechs Monaten (oder einer anderen Altersgrenze) nachts nicht mehr aufwachen darf und nachts keine Nahrung mehr braucht entspringt in keinster Weise dem natürlichen Verhalten und den Bedürfnissen eines Babys oder Kleinkindes, sondern er entstammt dem (verständlichen) Wunsch der Erwachsenen, die gerne ihre Nachtruhe hätten. Eine Studie von Jelliffe und Jelliffe ergab, dass Babys im Alter von 10 Monaten mindestens 25 % ihrer Muttermilchaufnahme nachts zu sich nehmen. Das spricht eindeutig dafür, dass Babys auch nach den ersten sechs Monaten nachts noch hungrig sind. Es gibt Kinder, die nachts keine Nahrung mehr brauchen, aber es gibt eben auch sehr viele Kinder, die mit einem halben Jahr noch nicht so weit sind. So wie manche Kinder bereits mit elf Monaten laufen und andere damit erst mit 16 Monaten beginnen, so entwickeln sich auch alle anderen Dinge bei jedem Kind individuell verschieden und diese Entwicklung lässt sich begleiten, aber nicht beschleunigen. Es gibt kein Patentrezept, um ein Kind zu längeren Schlafphasen zu bringen. Hätte ich eines, das das Kind achtet, würde ich ein Buch darüber schreiben und damit einen Bestseller landen, an dem sich gut verdienen ließe. Wenn Sie gerne lesen und ein Buch lesen möchten, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich Ihnen wärmstens `Schlafen und Wachen ein Elternbuch für Kindernächte" von Dr. William Sears empfehlen, das Sie im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL Stillberaterin bekommen können. LLLiebe Grüße Biggi Welter
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