Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Plötzlich Probleme mit bestimmter Stillhaltung

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Plötzlich Probleme mit bestimmter Stillhaltung

sassi.68

Hallo Frau Welter,  meine Tochter (3 1/2 Monate, Frühchen 35 + 3), hatte bis vor einer Woche keine Probleme damit, in der Wiege-Haltung gestillt zu werden. Nun weigert sie sich allerdings seit einigen Tagen, auf ihrer linken Seite zu liegen und so von der rechten Brust zu trinken. Sie drückt sich dann von mir weg, weigert sich zu trinken und meckert. Nehme ich sie in die Football-Haltung, sodass sie auf der rechten Seite liegt, ist es kein Problem für sie, rechts zu trinken.  Auf der linken Seite funktioniert die Wiege-Haltung nach wie vor gut.  Meine rechte Brust liefert von Beginn an sehr viel weniger Milch als die linke, dennoch war es vorher nie ein Problem für meine Tochter, dort angelegt zu werden.  Ihre generelle Lieblingsseite beim Liegen ist auch rechts. Damit waren wir bereits in einer Osteopathie-Praxis und es wird besser. Kann es dennoch damit zusammen hängen?  Herzliche Grüße und schon einmal vielen Dank Saskia


Biggi Welter

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Liebe Saskia, für einen Stillstreik kann es viele Ursachen geben. Bekommt das Baby Zähne? Hat es eine Erkältung oder eine verstopfte Nase, so dass es beim Trinken behindert wird? Hat es Ohrenschmerzen, so dass ihm das Stillen wehtut? Wurde kontrolliert, ob ein Harnwegsinfekt vorliegt? Ist die Mutter aus irgendeinem Grund beunruhigt oder aufgebracht? Babys reagieren auf die Gefühle ihrer Mutter. Gab es beim Stillen einen unliebsamen Zwischenfall? Wurde zum Beispiel gestillt, während das Baby untersucht wurde und ist es dabei erschrocken? Kurz: Gab es irgendwelche einschneidenden Veränderungen oder besondere Situationen Manchmal lässt sich die Ursache auch nicht herausfinden und der Streik endet ebenso unvermittelt, wie er begonnen hat. In jedem Fall ist es sinnvoll, das Kind von der Kinderärztin/arzt anschauen zu lassen, um sicher zu sein, dass keine medizinische Ursache (z.B. Ohrenschmerzen) für die Verweigerung vorliegt. Bei einem Stillstreik weigert sich das Kind die Brust anzunehmen, es macht sich steif, drückt sich weg, vielleicht saugt es auch an und wendet sich dann ab. Ein Stillstreik kann einige Stunden aber auch tagelang dauern, manche Kinder streiken sogar über ein bis drei Wochen. Du kannst versuchen dein Baby anzulegen, wenn es schon sehr schläfrig oder fast eingeschlafen ist. Viele Babys, die sich weigern, an der Brust zu trinken, wenn sie hellwach sind, tun es im Halbschlaf dann doch. Du kannst ihm die Brust auch immer wieder anbieten, wenn es wach ist, dränge aber nicht. Manche Babys sind eher bereit zu trinken, wenn ihre Mutter umhergeht, statt stillzusitzen. Weitere Maßnahmen, die sich bei einem Stillstreik bewährt haben, sind: o im Umhergehen stillen, o in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen, o im Halbdunkeln stillen, o im Halbschlaf stillen, o das Baby mit der Brust spielen lassen, o unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren, o alle künstlichen Sauger vermeiden, o das Baby massieren, o viel Körperkontakt (Haut auf Haut), o und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwerfällt. Es kann auch sein, dass dein Baby einfach eine Lieblingsseite hat und manchmal ist es auch wirklich so, dass eine Seite besser läuft. Es gibt sogar Babys, die eine Seite irgendwann komplett verweigern, aber auch das ist eigentlich kein großes Problem, da auch einseitig gestillt werden kann. Es kann allerdings einige Zeit dauern, bis sich die erforderliche Milchmenge durch häufigeres Anlegen an der bevorzugten Seite eingependelt hat, vielfach sind beim einseitigen Stillen zumindest anfangs die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten auch kürzer. Ich hoffe, ich konnte dich ein wenig beruhigen. Lieben Gruß Biggi


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