Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Gelüste, Stillhaltung und Haarausfall

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Gelüste, Stillhaltung und Haarausfall

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Seit ich stille habe ich eine irre Lust auf "strenge" Geschmäcker. So könnte ich einfach so Kümmel essen (bekommt dem Kleinen aber nicht so gut, muss immer pupsen) oder auch Eukalyptusbonbons. Kann ich da hemmungslos zuschlagen, wenn am Kind keine Auffälligkeit ist? Dann zur Stillhaltung. Justus dreht fast immer den Kopf zu mir, den Bauch Richtung Zimmerdecke, statt wie empfohlen an meinen Bauch. Manchmal habe ich dass bewusst verändert, er rutscht aber gerne wieder in die andere Haltung und ich merke es nicht immer gleich. Wie soll ich damit umgehen und warum ist es wichtig, diese "Bauch an Bauch" Haltung? Seit ungefähr 6 Wochen nach der Geburt habe ich schrecklichen Haarausfall. Es ist so schlimm, dass ich schon einige "durchsichtigen" Stellen habe mit kaum Bewuchs. Ich war schon beim Hautarzt und er sagt nach 9 Monaten müsse es bessern. Wer kennt das auch und was macht ihr dagegen? Viele Fragen, ich weiss LG sandra PS:Justus ist 4 Monate alt.


Biggi Welter

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Liebe Sandra, direkt schädlich ist Eukalyptus nicht, aber die ätherischen Öle können den Geschmack der Milch verändern. Zitat aus "Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" Spielmann, Schaefer, 6. Auflage 2001. "Präparate mit ätherischen Ölen wie Cineol, Myrtol, Limonen, Eukalyptus (z.B. Gelomyrtol, Pinimenthol, Soledum) sind wahrscheinlich in der Stillzeit auch verträglich, systematische Untersuchungen liegen jedoch hierzu nicht vor. Ätherische Öle können den Geschmack der Milch verändern und zu Trinkproblemen führen." Es kann passieren, dass das Kind sagt "Diese Milch schmeckt mir nicht" oder "Diese Mama ist mir aber fremd, die riecht nicht wie meine Mama". Wenn Sie keine wunden Brustwarzen bekommen und Justus ausreichen gedeiht, können Sie in jeder erdenklichen Stillposition stillen :-). Haarausfall nach der Geburt ist normal und bei stillenden Frauen dauert es unter Umständen länger bis es dazu kommt oder je nachdem wie lange gestillt wurde kommt es erst nach dem Abstillen zu diesem Haarausfall. Normalerweise verliert ein Mensch etwa 100 Haare pro Tag. Einige Zeit nach der Schwangerschaft sind es durch die Hormonumstellung deutlich mehr. Während der Schwangerschaft verlängert sich bei fast allen Frauen der Lebenszyklus der Haare, das heißt es fallen weniger Haare aus als im nicht schwangeren Zustand. Durch die Hormonumstellung nach der Geburt kommt es wieder zu einer "Normalisierung" des Wachstumszyklus der Haare, die Haare, die durch die Schwangerschaft einen verlängerten Zyklus erfahren haben fallen aus und zusätzlich auch noch die Haare, die im normalen Zyklus ausfallen. Dadurch kommt es zu dem Eindruck eines verstärkten Haarausfalls. Bei stillenden Frauen verläuft die Hormonumstellung manchmal langsamer und der Haarausfall setzt später ein als bei nicht stillenden Frauen. Dies führt dann häufig zu der Annahme, das Stillen sei schuld am Haarausfall. Wie die obige Erklärung zeigt, ist dem jedoch nicht so. Es lässt sich daher auch nichts gegen diese Form des Haarausfalls unternehmen. Dennoch ist es sicher ratsam, dass eine Frau möglichst ausgewogen und gesund ernährt, um zu verhindern, dass es irgendwann zu Mangelerscheinungen bei der Mutter kommen könnte. Beim Kind sind selbst bei einer nicht optimalen Ernährung der Mutter normalerweise keine Mangelerscheinungen zu erwarten, im Gegenteil, die Muttermilch ist weltweit bei allen Frauen etwa gleich zusammengesetzt, egal wie sie sich ernähren. Auch in "Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" Spielmann, Schaefer, 6. Auflage 2001 wird darauf hingewiesen, dass der Haarausfall nach der Schwangerschaft "therapieresistent" ist: "der nicht selten beklagte Haarausfall nach der Geburt ist physiologisch und bessert sich fast immer spontan. Ein Nutzen von Mineralstoffpräparaten ist eben so wenig erwiesen wie die lokale Anwendung von Östrogenen". Wenn ein solcher Haarausfall aber so solche Ausmaße annimmt, wie Sie es beschreiben, dann kann es sich wohl nicht mehr um den "normalen" Haarausfall handeln. Hier muss die Ursache gesucht und gefunden werden (was aus der Erfahrung heraus oftmals sehr schwierig ist) und nicht einfach pauschal mal wieder behauptet werden, das Stillen sei schuld. LLLiebe Grüße Biggi


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