Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Pilzbefall der Brustwarzen

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Pilzbefall der Brustwarzen

Mitglied inaktiv

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Hallo, mein Kind ist ca. 5 Wochen alt. Seit ca. 2 Wochen habe ich zunehmend eine schlimme Brust bekommen. Meine Hebamme als auch andere Ärzte wissen nicht so recht was das ist, da sowas noch nicht gesehen. Die Vermutung liegt momentan bei einem Pilz, da die Symphtome entsprechend sind (starker Juckreiz der gesamten Brust, Pusteln teilweise mit weißen Pünktchen großflächig um und auf der Warze, welche zum Teil aufgehen und nässen, extreme Schmerzen), aber der Kleine keinen Pilzbefall außer im Windelbereich hat. Seit gestern habe ich von meinem Frauenarzt die Candio-Hermal Salbe verschrieben bekommen, welche aus Nystatin und Paraffin-Polyethylen besteht. Meine Frage ist nun,ob es problematisch ist, wenn der Kleine mit der eingeschmierten Brust in Berühung kommt, da die Salbe durch das Paraffin extrem haftet und sich kaum runter waschen lässt. Mein Frauenarzt und meine Hebamme meinen es macht nichts, aber wirklich Sicherheit konnten sie mir nicht geben. Helfen Sie mir bitte weiter. Vielleicht haben Sie auch eine Vermutung was mit meiner Brust sein könnte. Vielen Dank


Biggi Welter

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? Liebe Bigdiva, das klingt nach etwas, was gar nicht so selten ist und sowohl Ihrer Hebamme als auch dem Arzt bekannt sein müsste: Einer Soorinfektion der Brust. Hier muss rasch und konsequent mit den entsprechenden Medikamenten behandelt werden und zwar sowohl die Mutter als auch das Kind (Mund, eventuell Windelbereich), um dieses Problem in den Griff zu bekommen und eine immer wiederkehrende gegenseitige Infektion zu verhindern. Nystatin ist in diesem Fall eines der möglichen Mittel. Zitat aus „Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" Spielmann, Schaefer, 6. Auflage 2001: „Zu den lokal wirksamen Antimykotika zählen Nystatin und Clotrimazol. Sie werden praktisch nicht resorbiert und sind enteral für den Säugling nicht verfügbar. Umfangreiche Erfahrungen mit der therapeutischen Anwendung im Säuglingsalter sprechen gegen ein toxisches Potential. Gleiches gilt für Miconazol (z.B. Daktar), das ebenfalls kaum resorbiert wird. Bofonazol (Mycospor), Croconazol (Pilzcin), Econazol (z.B. Epi-Pevaryl), Fenticonazol (z.B. Lomexin), Isoconazol (Travogen), Ketoconazol (z.B. Terzolin), Sertaconazol (z.B. Mykosert) und Tioconazol (z.B. Fungibacid) sind in der Struktur und Wirkung dem Clotrimazol verwandt aber weniger erprobt. ... Empfehlung für die Praxis: Lokale Antimykotika der Wahl für die Stillzeit sind Nystatin und Clotrimazol. Auch Miconazol ist akzeptabel. Diese drei Mittel sind den anderen o.g. lokal wirksamen Antimykotika vorzuziehen. Falls tatsächlich eines der anderen Mittel zwingend indiziert ist, kann uneingeschränkt weitergestillt werden, wenn nur vorübergehend oder kleinere Flächen behandelt werden" Ganz wichtig ist aber - neben peinlicher Hygiene und häufigem Händewaschen - dass auch das Kind behandelt wird. Gute Besserung und LLLiebe Grüße Biggi Welter


Mitglied inaktiv

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das klingt nach soor...müßten aber sowohl hebamme und arzt kennen


Mitglied inaktiv

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Für mich kling das auch nach Soor und dafür gibt es entsprechende Cremes. Aber anscheinend bekommst Du diese schon, denn meine SoorCreme enthielt auch Nystatin. Ebenso die Mundsalbe meines Babys, welches damals Soor im Mund hatte. Also macht es nichts wenn Das Baby die Creme runterschluckt. Paraffin ist meines Wissens nach eh harmlos. Servus Karin


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