Frage: Pestizide im alkoholfreien Bier

Guten Morgen, ich habe zur Steigerung der Milchmenge seit der Geburt meines Sohnes täglich alkoholfreies Weizen mit Bananensaft getrunken und nun gibt es die Meldung, dass im Erdinger auch Pestizide sind. Ich mache mir jetzt große Sorgen um mein Baby, immerhin bekommt er durch die MuMi jetzt seit fast fünf Monaten etwas davon ab.

von Sonscha am 25.02.2016, 10:53



Antwort auf: Pestizide im alkoholfreien Bier

Liebe Sonscha, wie schön, dass ich dich gleich beruhigen darf :-). Da dieses Thema immer wieder hohe Wellen schlägt und sich die Anfragen bei vielen Stillberaterinnen häufen, gibt es auch bereits einige Reaktionen und Antworten von Kolleginnen, von denen ich jetzt eine anhänge, weil darin bereits alles gesagt wird, was es zu sagen gibt. LLLiebe Grüße Biggi "Das Thema Schadstoffe ist ja etwas, was immer wiederkehrt und auch das, was in dieser Veröffentlichung steht, ist nicht neu, sondern (leider) altbekannt auch in Hinsicht auf die Flammschutzmittel. Doch genau so ist es auch bekannt, dass bis heute kein Fall bekannt ist, in dem das Stillen wirklich geschadet hat, was man von der Ernährung mit künstlicher Säuglingsnahrung nicht behaupten kann. Leider wird die Veröffentlichung des BUND auch nicht so verstanden wie es sein soll, nämlich als Appell PRO Muttermilch, wie es auch Angelika Zahrnt, BUND Vorsitzende, sagt: "Muttermilch ist die wichtigste und beste Nahrung für jeden Säugling. Synthetische Chemikalien haben darin nichts zu suchen. Wir raten nicht vom Stillen ab, sondern wollen, dass die Belastungen schnell und effektiv minimiert werden. Nur eine konsequent am Vorsorgeprinzip ausgerichtete Chemikalienpolitik kann dazu beitragen, dass Muttermilch künftig weniger belastet sein wird." Da ich aber das Rad jetzt nicht neu erfinden will, zitiere ich dir noch einen Kommentar von Ute Renköwitz, der Stillbeauftragten des Bund Deutscher Hebammen, zum Thema, dem ich mich anschließe: "Solche plakativen Schlagzeilen werden sicher wieder viele (werdende) Mütter verunsichern. Was zuerst gelesen wird, ist die Überschrift und was dann folgt. Und das ist dazu angetan, massiv Stimmung gegen das Stillen zu machen, ja sogar gegen Frauen, die stillen! Denn diese Meldung hinterlässt ganz subtil den Eindruck, dass Mütter aus egoistischen Gründen stillen, um willentlich ihren Körper zu entgiften. Eine Aneinanderreihung von (hoffentlich) unbedachten Formulierungen und Tatsachen ergibt ein Potpourri an Meldung. Und dies wird sicher einige Frauen auf der emotionalen Ebene erfassen und dazu führen, dass bei Ambivalenz die Verunsicherung das Zünglein an der Waage gegen das Stillen ausschlagen lässt. Oder jemand aus dem Umfeld der Stillenden, der ihr die Meldung präsentiert: Macht doch nichts, wenn es nicht klappt, es ist sowieso nicht so gut. Es entsteht der Eindruck, dass der Schadstofftransfer erst mit dem Stillen beginnt und die Frauen am Ende schadstofffrei und Kinder randvoll wären. Sachlich richtig ist, dass der Transfer bereits in der Schwangerschaft beginnt und am Ende von Schwangerschaft und Stillzeit die Problemstoffspiegel von Mutter und Kind in etwa gleich sind. Keine Studie hat erwiesen, dass die heute vorhandene Belastung die Entwicklung des Gehirns beeinträchtigt! Eine unbewiesene Behauptung wird als wissenschaftlich begründet ausgegeben. Bei einem Thema von solcher Bedeutung ist es besonders verwerflich, wissenschaftliche Erkenntnisse mit bloßen Behauptungen zu vermischen. Es wird völlig unterschlagen, dass die LCP (Langkettige, mehrfach ungesättigte Fettsäuren) in der Muttermilch und andere Substanzen anderseits die Gehirnentwicklung unterstützen und viele Studien das Gegenteil beweisen, nämlich, dass gestillte Kinder in der Gehirnentwicklung besser abschneiden. Da fällt auch der nachgeschobene letzte Absatz nicht mehr ins Gewicht. Versäumt wurde ebenfalls an dieser Stelle darauf hinzuweisen, welchen Stellenwert Muttermilchanalysen haben. Nämlich nicht um die einzelne Mutter zu beunruhigen, sondern als Instrument für die Umweltforschung und damit Gesetze dafür sorgen, dass die Vorkommen der Gifte in der Muttermilch in der Zukunft geringer werden und die Verantwortung nicht der einzelnen stillenden Mutter zugeschoben wird. Das wird allerdings der mit der Materie unerfahrenen Leserin nicht plausibel." (Zitat Ende) Es wäre blauäugig zu behaupten, dass es auf dieser Welt noch irgend etwas gibt, was schadstofffrei ist, doch es liegt zum Teil auch an uns und unserem Konsumverhalten, die Belastung zumindest zu verringern. Ich hoffe, dass durch solche Veröffentlichungen erreicht wird, dass ein Umdenken in der Gesellschaft, Wirtschaft und Politik in Hinblick auf den Einsatz von Chemikalien in Gang kommt, von dem wir alle und auch unsere Kinder und deren Kinder profitieren werden. Liebe Grüße Denise Both

von Biggi Welter am 25.02.2016



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