Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

pennt ein beim trinken

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: pennt ein beim trinken

Mitglied inaktiv

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Guten Morgen, seit gestern bin ich mit meinem Sohn aus dem Kh (hatte am 21.7. KS). Von Anfang an tat er sich schwer mit dem Stillen, allerdings habe ich Milch. Meist nuckelt er rum, pennt ein und schreit, wenn man ihn hinlegt nach Hunger, obwohl er selbst ja scheinbar nicht wollte. Wenn ich ihn ranlege scheint er auch Hunger zu haben, er sucht und findet die Brust und geht doch immer wieder ab und schreit. SO dauert es alles ewig und ich weiß nicht warum das so ist und was ich dagegen tun kann. Ich habe schon abgepumpt, würde aber lieber stillen und den Kleinen nicht an die Flasche gewöhnen. Viele Grüße, Katja


Biggi Welter

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? Liebe Katja, es ist nicht ungewöhnlich, dass ein so kleines Baby leicht an der Brust einschläft, deshalb ist hier die erste Frage die, ob das Kind genügend nasse Windeln und Stuhlgang hat, also ob es gedeiht. Wenn dies der Fall ist, dann kann schon mal eine erste Entwarnung gegeben werden. Hat das Kind jedoch nicht ausreichend nasse Windeln, Stuhlgang usw. dann besteht Handlungsbedarf, dann müssen die Anlegetechnik und die Anlegeposition und das Stillmanagement überprüft und das Kind von der Kinderärztin/arzt angeschaut werden. Dass ein Baby aufwacht, wenn es hingelegt wird, nachdem es zuvor im Arm eingeschlafen ist, ist nicht ungewöhnlich. Es wird einfach deshalb wach, weil es durch die Lageveränderung von senkrecht zu waagerecht geweckt wird. Eine solche Lageveränderung reizt das Gleichgewichtsorgan im Ohr und kann dazu führen, dass das Baby aufwacht. Wenn ein Baby liegend (an der Brust) einschläft und liegen bleiben kann, die Lageveränderung also wegfällt, sind die Chancen, dass es weiterschläft erheblich besser. Möglicherweise wird Ihr Kind auch wach, weil das Bett kälter ist als der Körper von Mutter oder Vater. Diese Temperaturunterschiede können ebenfalls zum Aufwachen führen. Hier hilft es, das Baby in eine Decke zu wickeln und in die Decke eingewickelt hinzulegen. Auch der Kopf sollte in der Decke liegen. Dazu kommt: Menschenbabys sind Traglinge, die den Kontakt zur Mutter brauchen. Es ist von der Natur nicht vorgesehen, dass sie alleine sind und auch nicht, dass sie alleine schlafen. Das widerspricht dem Bild vom süß in der Wiege schlummernden Baby, das fast alle Frauen (zumindest beim ersten Baby) haben. Es ist daher nicht verwunderlich, dass ein Baby weint, wenn es abgelegt wird. So kleine Babys wollen durchschnittlich zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden an die Brust. Muttermilch ist innerhalb von 60 bis 90 Minuten verdaut und der Organismus eines Babys ist auf häufige Mahlzeiten eingestellt. Dabei ist es nun nicht unbedingt immer so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys und vor allem am späten Nachmittag und abend kommt es verstärkt zu solchen Cluster-Phasen. Das Dauerstillen kann sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, dass die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Wachstumsschübe sind Zeiten erhöhter Nachfrage, in denen das Baby sehr oft gestillt werden möchte. Wird das Baby dann auch häufig angelegt (etwa alle zwei Stunden, manchmal sogar noch häufiger), erhält der Körper der Frau das Signal `mehr Milch bildenA und nach ein paar Tagen ist der Spuk vorbei und die Milchmenge hat sich dem Bedarf des Babys wieder angepasst. Stillen funktioniert nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage. Sie haben dann nicht zu wenig Milch, sondern der Bedarf Ihres Babys hat sich vergrößert und die Brust muss darauf erst reagieren. Je häufiger angelegt und die Brust effektiv entleert wird, um so mehr Milch wird gebildet. Ich kann Ihnen nur wärmstens ans Herz legen, sich schnellst möglich mit einer Stillberaterin vor Ort zu einem ausführlichen Gespräch in Verbindung zu setzen und ein Stillgruppentreffen zu besuchen. Neben fachlichen Informationen bekommen Sie dort auch moralische Unterstützung und sehen, dass sich ihr Baby keineswegs ungewöhnlich verhält. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi Welter LLLiebe Grüße Biggi


Mitglied inaktiv

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Hallo ! Bei mir war es haargenau so . Hatte auch Ks und meine kleine schlief auch immer an der Brust ein. Sie hat dann auch sehr schnell abgenommen. Ich war so verzweifelt das ich gedacht habe dann bekommt sie eben nur fläschchen. Meine Hebamme hat mir dann ein wenig geholfen...du brauchst viel gedult ...meine trinkt inzwischen sehr gut an der brust alles gute euch beiden


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