Frage im Expertenforum Stillberatung an Kristina Wrede:

Nukeln in der Nacht

Kristina Wrede

 Kristina Wrede
Stillberaterin
Frage: Nukeln in der Nacht

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Hallo, ich Tochter ist jetzt 15 Monate alt und wurde bis vor 3 Monate liegend in den Schlaf gestillt (tagsüber und nachts). Nach einem Besuch bei einer Ostheophatin habe ich dies dann geändert. Diese hat mehrere Blokaden, verursacht durch ihre schwere Geburt, festgestellt. Marie hat das auch relativ schnell akzeptiert. Gestillt wird sie auch nicht mehr. Nur nachts, obwohl sie abends genug zu essen bekommt. Seit dieser Zeit hat sich aber eine andre Sache massiv verschlimmert. Sie nukelt fast die ganze nacht an meiner Brust. Gebe ich sie weg, beginnt sie zu weinen. läßt sich dann wieder nur durch die Brust beruhigen. Alles andre hat keinen Sinn. Marie schläft von anfang an in unserem Bett. Ihr Bett haben wir an unseres gestellt und ein Gitter abgenommen, damit wir eine größere Liegefläche haben. Wenn ich sie nachts in ihr Bett rüberschiebe, wird sie total unruhig und robbt gleich wieder zu mir, damit sie mich riechen und spüren kann. Mir kommt allerdings vor, dass sie durch meine bewegungen wach wird (wenn ich mich umdrehe) . Und dann geht das nukeln wieder von vorne los. Wir haben auch schon probiert, dass gitter wieder anzubringen, und ihr ihr Bett mit einem Handtuch , welches ich vorher längere Zeit bei mir hatte , damit es meinen duft annimmt, auszulegen. das war aber dann noch viel schlimmer für mich, weil sie sich immer beim gitter den kopf gestoßen hatte, ergo hab ich sie wieder rausgehoben. und das nukeln ging von neuem los. Marie hat, seitdem sie auf der welt ist, in der nacht noch nie länger als 2 stunden geschlafen. meist weniger! Sie ist auch total unruhig, dreht sich im ganzen bett rum. Mittlerweile ist sie 15 Monate.. das kann doch nicht normal sein. oder? soll ich es nochmals versuchen sie im eigenen bett schlafen zu lassen. Wieso läßt sie sich nicht anders beruhigen? haben sie rat? wie kann ich es ändern. ich bin echt verzweifelt. 15 monate ohne länger als 2 stunden am stück zu schlafen ist unerträglich. Mein Mann kann mir dabei nicht helfen. DANKE Claudia


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Liebe Claumichmarie, es ist wirklich schlimm, wenn man als Mutter chronisch unter Schlafmangel leidet. Ich kann gut nachvollziehen, dass das für Sie und Ihren Mann unerträglich sein kann. Sie schreiben, dass Marie eine schwierige Geburt hatte und vielleicht liegt es ja auch daran, dass sie ein so starkes Saugbedürnis hat, dass sie die Nacht über an Ihrer Brust saugen möchte. Das ist durchaus "normal", denn jedes gesunde Kind ist ein Individuum, mit eigenen Bedürfnissen und eigenen Reifeprozessen. War es denn auch so mit dem nächtlichen Dauernuckeln, als Sie Marie noch gestillt haben? Nimmt Marie einen Schnuller? Es ist auf jeden Fall nicht verkehrt, ganz nah bei ihr zu schlafen, denn sie scheint diesen intensiven Körperkontakt noch zu brauchen. Schläft Marie denn besser, wenn Sie das Gitter an ihrem Bettchen dran haben? Sie schreiben, dass sie sich dann den Kopf gestoßen habe: Beim Suchen nach Ihrer Brust, oder bei dem vielen Herum"ruscheln" im Bett? Ein Nestchen oder ein Stillkissen, mit dem sich das Gitter abpolstern lässt, haben Sie schon probiert? Es ist möglich, an den Schlafgewohnheiten kleiner Kinder zu arbeiten, und wenn es "nur" Gewohnheiten sind, dann lassen sie sich auch ändern. Handelt es sich jedoch um echte Bedürfnisse, dann ist es schwer, denn die sollten befriedigt werden, damit sich Ihr Kind gut entwickeln kann. Sie können folgendes ausprobieren: Ihre Tochter kann lernen, dass nachts nicht mehr gestillt wird. Dafür müssen Sie jedoch ganz konsequent sein. Erklären Sie ihr, wann sie an der Brust kuscheln darf und wann nicht (z.B. ab dem Moment, wo sie das Licht im Schlafzimmer aus machen bis dass der Wecker morgens klingelt - meist findet jede Mutter da ihren ganz eigenen Zeitrahmen) und halten Sie sich daran. Soll heißen: Lassen Sie Ihr Kind nicht an der Brust nuckeln, nachdem z.B. das Licht aus ist, auch wenn Ihr Kind das einfordert. Aber erlauben Sie Marie die Brust, wenn der Zeitpunkt des "Jetzt darfst Du wieder" gekommen ist. AUch wenn Ihr Kind dann schlafen sollte, holen Sie es zu sich und bieten Sie ihm die Brust an. Weil Ihr Kind nun erst einmal lernen muss, auf lieb gewordene Gewohnheiten zu verzichten, wird es -wenn es klug ist- das nicht ohne Protest über sich ergehen lassen. Doch wenn Sie bei ihm bleiben, liebevoll beruhigend mit ihm sprechen, vielleicht auch den Papa ein paar Nächte lang verstärkt einsetzen, dann sollte Ihre Tochter innerhalb von ein paar Tagen mit den neuen "Regeln" klarkommen (ich muss aber ehrlicherweise dazu sagen, dass die ersten Nächte natürlich sehr anstrengend werden). Bieten Sie Marie Wasser zum Trinken oder einen Schnuller zum Nuckeln an und gestatten Sie ihr, dass sie das nicht gleich von Anfang an toll findet. Bitte lassen Sie Ihr Kind aber nie allein mit der Verzweiflung, dass sich da jetzt eine ganz wunderbare Gewohnheit ändert. Das würde Ihrer Vertrauensbeziehung nicht gut tun. Wenn nach ein paar Nächten Ihre Tocher aber immer weiter nach der Brust verlangt, ist es ein wichtiges Bedürfnis und sollte, so gut Sie es können, doch noch weiterhin befriedigt werden, bis Ihre Tochter dem entwachsen ist. Versuchen Sie auch, sich tagsüber immer wieder auszuruhen, wenn Marie schläft. Irgendwann ist auch beim anstrengendsten kleinen Kind der Zeitpunkt da, wo die Dinge einfacher werden. Auch bei Marie wird dieser Zeitpunkt kommen. Vielleicht hilft Ihnen auch der Austausch mit Gleichgesinnten in einer Stillgruppe? Ich suche Ihnen gern heraus, ob es in Ihrer Nähe eine gibt, wenn Sie mir Ihre PLZ schicken. Ich schicke Ihnen ganz herzliche Grüße, Kristina Heindel


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