Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

noch eine Frage zum Abstillen trotz Dauernukeln

Frage: noch eine Frage zum Abstillen trotz Dauernukeln

Mitglied inaktiv

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Ich habe noch eine Frage bezüglich ihrer Antwort von heute Mittag. Zunächst danke ich Ihnen für ihren Rat. Sie raten mir vom harten Entzug ab, was ich durchaus nachvollziehen kann. Sie raten mir dazu, mein Stillverhalten zu ändern, bzw Marie meine Brust nicht aktiv anzubieten. Aber genau da liegt mein problem: Eigentlich bräuchte Marie die Muttermilch nicht mehr. Ich achte immer darauf , dass sie SATT zu Bett geht. Sie ißt total brav bei uns mit. Die Brust braucht sie nur zum Einschlafen. So richtig trinken tut sie nicht. Sie nukelt nur rum und erwischt ein bischen was. Nachts trinkt sie schon, weil sie entweder Hunger oder Durst hat. Tagsüber bzw abends hat sie meiner Meinung nach KEINEN Hunger. Also liegt das Problem nicht, am Ändern des STillverhaltens. DENN stille ich sie sitzend vorm zu bett gehen, dreht sie ihren kopf weg. Also mag sie nichts, oder? Lege ich mich aber dann mit ihr hin, streichle ich sie und singe ihr ein lied vor, dann verlangt sie protestierend nach der brust. gebe ich sie ihr nicht, dann dreht sie sich auf den bauch, setzt sich hin, schiebt mein t-shirt hoch und nimmt sich die brust. also gebe ich sie ... Haben sie dazu eine RAT? Wie gesagt an der Nahrung alleine liegt es eher nicht. mmhh... lg claudia


Biggi Welter

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Liebe Claudia, ich denke, dass es sehr viele Eltern gibt, die Ihre Situation nachempfinden können. Dennoch ist es nicht ungewöhnlich, dass ein Baby in diesem Alter nachts oft aufwacht und dann Trost, Ruhe und Geborgenheit an der Brust sucht. Dies ist keine "schlechte Angewohnheit" sondern ein Bedürfnis des Menschenbabys (und auch noch des Kleinkindes). Seit Jahrtausenden und in unzähligen Kulturen ist es so, dass Mütter ihre Babys in den Schlaf stillen. Das Saugen wirkt beruhigend und nicht umsonst wurden im Laufe der Zeit die verschiedensten Brustattrappen (z.B. Schnuller s.o.) erfunden. Von der Natur ist es nicht vorgesehen, dass ein Baby oder Kleinkind allein ist und alleine einschläft. Nur passt dieses "natürliche" Verhalten des Babys nicht in unsere derzeitige Zeitströmung und damit haben wir ein (von uns selbst produziertes) Problem: Babys wissen nicht, was zur Zeit "Mode" ist und benehmen sich so, wie sie es seit Anbeginn der Menschheit getan haben. Leider geht der Trend zu immer früherer Anwendung sogenannter Schlaftrainingsprogramme und Eltern von Babys, die sich nicht dieser "Norm" anpassen, wird mehr oder weniger direkt vermittelt, dass sie selbst schuld sind, ja manchmal kommt unterschwellig sogar dazu, dass dies Eltern sich als Versager fühlen sollten. Ein Baby schläft ohne Brust ein, sobald es reif genug dazu ist. Das bedeutet jetzt aber nicht, dass Sie noch die nächsten Jahre damit verbringen müssen, Ihr Baby in den Schlaf zu stillen, wahrscheinlich wird es sogar schneller vorbei sein, als Sie es sich jetzt vorstellen können. Es gibt Kinder, die nachts keine Nahrung mehr brauchen, aber es gibt eben auch sehr viele Kinder, die mit einem halben Jahr noch nicht so weit sind. So wie manche Kinder bereits mit elf Monaten laufen und andere damit erst mit 16 Monaten beginnen, so entwickeln sich auch alle anderen Dinge bei jedem Kind individuell verschieden und diese Entwicklung lässt sich begleiten, aber nicht beschleunigen. Es gibt kein Patentrezept, um ein Kind zu längeren Schlafphasen zu bringen. Hätte ich eines, das das Kind achtet, würde ich ein Buch darüber schreiben und damit einen Bestseller landen, an dem sich gut verdienen ließe. Wenn Sie gerne lesen und ein Buch lesen möchten, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich Ihnen wärmstens `Schlafen und Wachen ein Elternbuch für Kindernächte" von Dr. William Sears empfehlen, das Sie im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL Stillberaterin bekommen können. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Mitglied inaktiv

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Hallo, meine Tochter hat auch immer sehr viel Nähe gebraucht, ich weiß also was du jetzt mitmachst. Du wirst aber weder mit "Ändern der Schlafsituation" noch Abstillen dein Kind ohne stundenlanges Geschrei ändern können, u. U. wirst du damit das bloße Gegenteil erreichen und deine Tochter wird total verunsichert und panisch. Ich war mit meiner Tochter irgendwann beim Heilpraktiker. Wir bekamen BEIDE Bachblüten und Schüssler Salze verschrieben. Ich, damit ich wieder etwas Energie und vor allem Geduld und Gelassenheit bekomme (war mir alles ziemlich abhanden gekommen) und meine Tochter, um etwas mehr zur Ruhe zu kommen. Es hat wunderbar geholfen! Natürlich hatte ich danach auch kein Kind das 8 Stunden durchgeschlafen hat (wollte ich auch gar nicht), aber es ist ein Riesenunterschied, ob man in der Nacht 5-6mal oder nur 1-2mal geweckt wird :o) Vielleicht wär das auch ne Möglichkeit für Euch? Bei uns gings auf jeden Fall ohne Geschrei :o) LG Inge


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