Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

nimmt keine flasche

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: nimmt keine flasche

Mitglied inaktiv

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liebe biggi, seit ca 2 wochen bekommt meine 8 monate alte tochter beikost, mittags gemüse, nachmittags obst, abends brei. klappt mittlerweile auch ganz gut, allerdings ißt sie sich nicht satt, möchte nach jeder mahlzeit an die brust, bekommt sie auch, aber meine milch reicht nicht mehr. manche nacht kommt sie alle 2 stunden. brei aus der flasche trinkt sie nicht, folgemilch schon garnicht. ihre trinklerntasse mag sie, aber irgendwie läßt sie alles aus dem mund laufen, auch ein glas ist für sie mehr spielzeug. bekommt sie denn genug flüßigkeit? alle 8 stunden reicht die mumi für ca 7 min., ansonsten nuckelt sie nur luft. gibt es tricks die flasche schmackhaft zumachen? bin dankbar für jeden tipp!! l.g. momo


Biggi Welter

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? Liebe Momo, ein häufiges Stillverlangen ist nicht zwingend ein Beweis dafür, dass die Milch nicht ausreicht. Auch solltest Du nicht unterschätzen, wieviel Milch ein Baby in diesem Alter innerhalb von sieben Minuten aus der Brust entleeren kann und bei einem älteren Baby muss der Milchspendereflex lange nicht mehr so spürbar sein, wie in der ersten Zeit der Stillzeit. Mit acht Monaten ist ein Kind im klassischen Fremdelalter und da kann das nächtliche Aufwachen nicht nur Hunger sondern auch das Bedürfnis nach Nähe und Geborgenheit sein. Alle drei Bedürfnisse (Hunger, Nähe, Geborgenheit) erfüllt das Stillen in optimaler Weise und die Einführung einer Flasche oder eines Breis am Abend ist keine Garantie für ruhigere Nächte. Im gesamten ersten Lebensjahr kann der Flüssigkeitsbedarf eines Babys vollständig über die Muttermilch gedeckt werden, vorausgesetzt, es wird weiterhin nach Bedarf gestillt. Dennoch ist es sinnvoll parallel zur Einführung der Beikost auch den Becher mit Wasser einzuführen. Biete deinem Kind zur Beikost einfach Wasser an. Wenn es durstig ist, wird es trinken, wenn nicht, wird es eben nichts trinken. Falls Du beim Beikostfüttern den Eindruck hast, dass dein Kind zu wenig Flüssigkeit bekommt, aber nicht mehr trinken will und der Stuhl deshalb zu fest wird, kannst Du den Brei etwas flüssiger machen, dann gibt es eben Gemüsesuppe statt Gemüsebrei. Brei sollte niemals mit der Flasche gegeben werden. Alle feste Nahrung sollte unbedingt eingespeichelt werden, ehe sie geschluckt wird und Brei ist (auch wenn er relativ flüssig ist) eine feste Nahrung. Das Einspeicheln ist die erste Stufe der Verdauung und sollte keinesfalls wegfallen. Wenn das Kind aber einen so flüssigen Brei bekommt, dass es ihn trinken kann, dann wird diese Nahrung nicht eingespeichelt. Wenn Du unbedingt die Flasche einführen willst, kannst Du es mit den folgenden Tipps versuchen: • die Flasche anbieten, ehe das Baby zu hungrig ist • das Baby beim Flaschegeben in ein Kleidungsstück der Mutter (Geruch) einwickeln • den Flaschensauger nicht in den Mund des Babys stecken, sondern die Lippen des Babys damit berühren, so wie die Mutter dies mit der Brustwarze tut • den Flaschensauger mit warmem Wasser auf Körpertemperatur bringen oder beim einem zahnenden Baby abkühlen, um die Zahnleisten zu beruhigen • verschiedene Saugerformen und Lochgrössen ausprobieren • verschiedene Haltungen beim Füttern einnehmen • versuchen das Baby im Halbschlaf zu füttern • geduldig bleiben und auch alternative Fütterungsmethoden in Betracht ziehen (z.B. Becher, Löffel) Um zu vermeiden, dass sich ein Baby sowohl an eine neue Trinkart als auch an einen neuen Geschmack gewöhnen muss, hilft es oft, zunächst ein wenig abgepumpte Muttermilch in die Flasche zu geben, so dass zumindest der Geschmack gleich bleibt. LLLiebe Grüße Biggi


Mitglied inaktiv

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vielen dank für die ausführliche antwort! o.t.


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