Mitglied inaktiv
hallo biggi meine tochter ist nun 6 monate alt. die ersten 4 monate hat sie immer so 6-8 h aneinander geschlafen. ich hatte sie schon immer bei mir im bett. nun schläft sie aber seit ca. 4 wochen so schlecht. sie kommt so alle 3 h und will dann auch immer gestillt werden. sofern ich sie stille, wacht sie auch nicht richtig aus. wenn ich es ohne versuche, artet es ziemlich schnelll in einem grossen protestschrei aus. mein kinderarzt hat gesagt, das kinder in diesem alter nachts nichts mehr zutrinken brauchen. (sie nimmt auch sehr gut zu). man soll ihr das dringend abgewöhnen (das sei nur eine schlechte angewohnheit). was meinst du dazu? ich möchte nichts falsch machen. danke im voraus und liebe grüsse daniela
? Liebe Daniela, Der immer wieder verbreitete Gedanke, dass ein Baby ab sechs Monaten (oder einer anderen Altersgrenze) nachts nicht mehr aufwachen darf und nachts keine Nahrung mehr braucht entspringt in keinster Weise dem natürlichen Verhalten und den Bedürfnissen eines Babys oder Kleinkindes, sondern er entstammt dem (verständlichen) Wunsch der Erwachsenen, die gerne ihre Nachtruhe hätten. Eine Studie von Jelliffe und Jelliffe ergab, dass Babys im Alter von 10 Monaten mindestens 25 % ihrer Muttermilchaufnahme nachts zu sich nehmen. Das spricht eindeutig dafür, dass Babys auch nach den ersten sechs Monaten nachts noch hungrig sind. Es gibt Kinder, die nachts keine Nahrung mehr brauchen, aber es gibt eben auch sehr viele Kinder, die mit einem halben Jahr noch nicht so weit sind. So wie manche Kinder bereits mit elf Monaten laufen und andere damit erst mit 16 Monaten beginnen, so entwickeln sich auch alle anderen Dinge bei jedem Kind individuell verschieden und diese Entwicklung lässt sich begleiten, aber nicht beschleunigen. Es gibt kein Patentrezept, um ein Kind zu längeren Schlafphasen zu bringen. Hätte ich eines, das das Kind achtet, würde ich ein Buch darüber schreiben und damit einen Bestseller landen, an dem sich gut verdienen ließe. Wenn Du gerne liest und ein Buch lesen möchtest, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich dir wärmstens `Schlafen und Wachen - ein Elternbuch für Kindernächte" von Dr. William Sears empfehlen, das im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL-Stillberaterin erhältlich ist. Dr. Sears ist nicht nur Kinderarzt, sondern auch achtfacher Vater und aus seinen Büchern spricht nicht die graue Theorie, sondern auch eine ganze Menge Lebenserfahrung im Zusammenleben mit Kindern. LLLiebe Grüße Biggi
Mitglied inaktiv
Bei meinem Sohn (6 Monate) ist es genauso. Schon mit 2 Monaten hat er oft 6-7 Stunden durchgeschlafen. Dann gab es Perioden, wo er alle 3 Stunden etwas zum trinken wollte, dann ist es wieder anders geworden. Und so geht es ständig dahin. Inzwischen weiß ich auch, dass das völlig normal ist und ärgere mich nicht mehr. Mal plagen ihn die Zähne (hat schon 5), mal hat er viel zu verarbeiten usw. Ich denke, er wird schon wissen, wann er was will und ich weiß ja aus eigener Erfahrung: wenn ich um 4 Uhr nachts aufwache, habe ich genauso Hunger wie wenn ich bis 9 Uhr schlafe. Nur kann ich ihn im Gegensatz zum Baby halt verdrängen. Ich nehme an, dass Babys beim Aufwachen Hunger bemerken und nicht vor Hunger aufwachen.
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