Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Nächtliches Stillen

Biggi Welter

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Frage: Nächtliches Stillen

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Meine Tochter, bald 1 Jahr alt, stillt nachts alle 1-2 Stunden. Sie schläft in ihrem Bett ein, kommt aber nach dem ersten Erwachen zu uns ins große Bett, also wir haben uns das schon so angenehm wie möglich gemacht. Trotzdem bin ich bald am Ende meiner Kräfte. Schnuller hat sie schon zum Einschlafen und er hilft zwischendurch, wenn sie wach wird, aber nach spätestens 2 Stunden will sie wieder gestillt werden, Schnuller oder Tee aus dem Fläschchen werden mit lautem Gebrüll abgelehnt. Kürzlich war sie krank (Halsentzündung mit leichtem Fieber), da hat sie tagsüber rd. 300 ml Tee aus dem Fläschchen getrunken und kam nachts nur 2x zum Stillen. Jetzt trinkt sie tagsüber wieder fast nichts, dafür aber nachts. Mit 4 Monaten schaffte sie 6 Stunden Schlaf problemlos, aber dann verringerten sich die Stillabstände immer mehr, statt länger zu werden. Was kann ich tun, damit sie nachts endlich mal längere Zeit am Stück schläft?


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? Liebe Mäuschen0304, nächtliches Aufwachen ist bei Babys und auch bei Kleinkindern normal und ebenso normal ist es, dass Kinder ab etwa vier bis sechs Monaten nachts wieder häufiger aufwachen. Es gibt kein Patentrezept, um ein Kind zu längeren Schlafphasen zu bringen. Hätte ich eines, das das Kind achtet, würde ich ein Buch darüber schreiben und damit einen Bestseller landen, an dem sich gut verdienen ließe. Die Kinder beginnen die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Der scheinbare Rückschritt im Schlafverhalten ist eigentlich ein Fortschritt, denn er zeigt, dass die Entwicklung des Kindes voranschreitet. Abgesehen von den umstrittenen Schlaftrainingsprogrammen, die von Stillexperten nahezu einhellig abgelehnt werden, bleibt in dieser Zeit nicht viel, als geduldig zu bleiben und sich die Tage und Nächte so einfach wie möglich zu gestalten. Haben Sie ein wenig Geduld mit sich und dem Kind und versuchen Sie sich den Alltag so einfach wie möglich zu machen, damit Sie genügend Ruhe für sich bekommen. Falls Sie nicht alleinerziehend sind, können Sie ja versuchen, dass Ihr Partner einen Teil der Nachtschicht übernimmt, das kann für Sie eine Entlastung bringen. Wenn Sie gerne lesen und ein Buch lesen möchten, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich Ihnen wärmstens `Schlafen und Wachen - ein Elternbuch für KindernächteA von Dr. William Sears empfehlen, das Sie im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL-Stillberaterin bekommen können. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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