Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

nächtliches Stillen und Nuckeln

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: nächtliches Stillen und Nuckeln

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Liebe Biggi, meine Tochter ist 9 Monate alt und bekommt mittlerweile Mittags und Abends Brei (i.d.R. Gemüsebrei) und wird danach und auch sonst noch gestillt. Sie ist ein echter Brustfan. Das Stillen ist für mich weiterhin absolut OK, ich geniesse die Nähe und bin glücklich darüber meinem Kind so lange die gute Mumi geben zu können. Allerdings bin ich nach 9 Monaten sehr, sehr ausgelaugt. Meine Kleine hat noch nie mehr als 4 Std. am Stück geschlafen. Seit einigen Monaten ist auch das nicht mehr drin, sie kommt Nachts ca. alle 2 Std. Oftmals auch stündlich. Ab Mitternacht ist sie dann gar nicht mehr dazu zu bewegen, in Ihrem Bettchen zu bleiben (steht noch bei uns im Schlafzi) Nur wenn ich sie mit in mein Bett nehme und an der Brust nuckeln lasse, schläft sie weiter. Ich schlafe auch darüber ein. Im weiteren Verlauf der Nacht schläft sie aber meist sehr unruhig, sucht immer wieder die Brust, nuckelt ein wenig und schläft wieder ein. Mich machen diese Nächte mittlerweile so was von fertig, ich dachte immer das irgendwann der Tag X kommt und auch mein Kind mal etwas länger schläft aber nix.. Bei meinem Mann sinkt langsam das Verständnis. Er ist nun langsam der Meinung wir hätten sie schon verzogen. Wir geben unserer Kleinen wirklich sehr viel Zuneigung. Wir lassen sie nicht schreien und sie hat wirklich 24-Std. unsere bzw. vor allem meine volle Aufmerksamkeit. Hast Du aus Deiner langen Erfahrung irgendwie nen Ratschlag für mich ? Wann wird es "besser" in der Hinsicht, das meine Tochter Nachts nicht mehr ständig meine Brust zum Nuckeln braucht ?? Tagsüber kommt sie übrigens nur zum "Essen + Trinken" an die Brust. Da ist sie viel zu beschäftigt um an Nuckeln zu denken... Liebe Biggi, danke für´s Zuhören. Ich weiss hier werde ich verstanden. ( Von meinem Umfeld langsam nicht mehr) LG Katja mit Emilia


Biggi Welter

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? Liebe Katja, die Kleine ist nicht verzogen, sondern braucht – wie alle Menschenkinder – Nähe und Geborgenheit. Beides wird beim Stillen automatisch „mitgeliefert“. Die Nächte können sehr viel einfacher werden, wenn das Baby in unmittelbarer Nähe der Mutter schlafen kann. Für die Mutter ist es sehr viel praktischer, wenn das Baby mit im eigenen Bett liegt (was weltweit bei Mehrzahl aller Kinder und in unserer Kultur sehr viel mehr als von den Eltern zugegeben wird der Fall ist) oder auf einer Matratze oder in einem Kinderbett direkt neben ihrem Bett. Die Mutter muss nachts nicht aufstehen, muss nicht erst richtig wach werden, sondern kann im Liegen stillen und unmittelbar danach weiterschlafen. Auch das Kind muss gar nicht erst richtig wach werden und zu schreien beginnen und kann somit auch schneller wieder einschlafen. Auf diese Weise kann viel Kraft gespart werden und die Nächte verlaufen für alle Beteiligten ruhiger. Wenn Du gerne liest und ein Buch lesen möchtest, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich dir wärmstens "Schlafen und Wachen ein Elternbuch für Kindernächte" von Dr. William Sears empfehlen, das Du im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL Stillberaterin bekommen kannst. Und anschließend lässt Du deinen Mann das Buch lesen:-) LLLiebe Grüße Biggi


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Mein Kleiner ist fast 10 Monate alt, und bei uns ist es genauso. Da ich das Kind aber von Anfang an immer mit im Bett hatte, bin ich mittlerweile daran gewöhnt und werde weder vom nuckeln noch vom trinken noch richtig wach - und der Kleine auch nicht. Mein Mann schon gar nicht! Und zur Belohnung hat er gestern sogar mal ganz durchgeschlafen. Du bist nicht allein, und Dein Kind wird täglich erwachsener. Ich wünsch Dir Mut und Gelassenheit!


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Liebe Eva, danke für Deine aufmunternden Worte, es hilft schon sehr wenn man hört das es bei anderen auch so ist. Die meisten im privaten Umfeld würden das ja eh nicht zugeben. Ich denke weiterhin, das unser Weg der richtige ist. Viele Grüsse Katja


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Liebe Katja, mein Sohn ist fast 22 Monate alt und es ist bei uns nicht anders. Er geht abends in sein Bett schlafen, aber dort bleibt er höchstens 1,5 - 2 Stunden. Dann wird er wach und weint. Meist ist das gegen halbzehn oder zehn und ich gehe sowieso schlafen und nehme ihn mit in mein Bett, wo wir dann auch x-mal pro Nacht stillen. Ich zähle das nicht, wie oft. Ich denke auch, dass irgendwann der Tag kommen wird, wo er das nicht mehr braucht. Viele Leute haben kein oder wenig Verständnis dafür, aber das brauchen sie auch nicht, denn es geht sie nichts an. Mit deinem Mann solltest du allerdings schon einigermaßen auf einer Linie sein. Vielleicht könnt ihr euch wirklich das Buch von Dr. Sears besorgen oder - was ich persönlich noch besser finde - "In Liebe wachsen" von Dr. Carlos Gonzalez. Letztlich sollte aber dein Mann dir schon deswegen den Rücken stärken, weil durch das Stillen die ganze nächtliche Betreuung auf deinen Schultern lastet. Wenn du nachts nicht stillen würdest, könntet ihr euch den "Dienst" teilen. Mal sehen, wie er das finden würde. Man ist nicht nur zwischen 7 und 20 Uhr Mutter (oder Vater), sondern auch von 20 bis 7 Uhr. Manche Kinder brauchen mehr Zuwendung und Nähe und manche sind mit weniger zufrieden. Das kann man sich nicht aussuchen, sondern sollte zufrieden sein, ein gesundes Kind zu haben. Es gibt viel Schlimmeres als diese unruhigen Nächte und es kommt (garantiert!) der Tag, wo man sich mit einem Lächeln daran erinnert. Nimms nicht so schwer und sei gegrüßt von Agnetha mit Tochter (10 Jahre, die mit 1 1/4 Jahren zum ersten Mal durchschlief) und Sohnemann (22 Monate, der kein bisschen ans Durchschlafen denkt)


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