Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

nächtliches Stillen abgewöhnen

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: nächtliches Stillen abgewöhnen

Mitglied inaktiv

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Hallo Frau Welter, meine Tochter ist inzwischen 17 Monate (!) . Die ersten Monate hat sie in ihrem Bett geschlafen und ist nachts 1-2 mal zum Stillen kommen. Als sie ein halbes Jahr alt war, waren wir mit ihr 2 Wochen im Urlaub, wo wir keine Probleme hatten (September 2005). Als wir wieder zu Hause waren, wollte sie nicht mehr in ihrem Bett schlafen und nachts 4-5 mal gestillt werden. Also haben wir sie mit zu uns ins Bett genommen, wo sie auch heute noch schläft. Ich habe sie bis zum 11. Monat voll gestillt, bis der Kinderarzt mich ermahnt hat ganz schnell abzustillen und mit den Mahlzeiten zu beginnen. Das hatte zur Folge, dass sie bis vor 2 Monaten mit akuten Verdauungsstörungen zu kämpfen hatte (Verstopfung) und sie hat ca. 4 Monate Abführmittel bekommen. Tagsüber wollte sie seit Januar vom Stillen nix mehr wissen, aber die Nächte sind immernoch schlimm. Ich versuche (wieder auf Anratung des Kinderarztes und ich will es inzwischen auch selbst) seit Januar sie auch nachts von der Brust loszubekommen. Aber es gelingt mir nicht. Der Kinderarzt hat mir geraten sie einfach schreien zu lassen. Aber nachdem sie die 4. Nacht infolge ca. 3 Stunden am Stück geweint hatte, wußte ich, dass diese Methode für mein Kind wohl nicht in Frage kommen kann. Es geht meiner Kleinen da auch nicht ums Essen bzw Trinken, sondern um die Nähe. Aber was kann ich noch tun,um ihr das Durchschlafen zu lernen und von der Brust loszukommmen? Seit ca. 2 Wochen lang sie mir auch tagsüber, egal wo wir sind, in den Ausschnitt und würde gerne mit meiner Brust spielen.... ich hab da keine Lust drauf und bin langsam nur noch frustriert..... Ich hoffe, dass Sie mir helfen können. LG Sandra


Biggi Welter

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? Liebe Sandra, o je, das klingt ja nach einem ziemlichen Schlamassel:-( Es ist absolut normal, dass ein Baby und auch noch ein Kleinkind NICHT durchschläft! Genau so normal ist es, dass ein Kind in diesem Alter noch gestillt wird. Das Problem liegt nicht beim Kind, das sich absolut so verhält, wie es altersentsprechend ist, sondern in der Vorstellung unserer Gesellschaft, die von den Kindern etwas erwartet, was sie in der Mehrzahl nicht erfüllen können. Und diese falsche Erwartung geht noch weiter: Da die Gesellschaft Druck ausübt, glauben Eltern und vor allem Mütter, sie hätten versagt, weil ihr Kind nicht dem „Standard“ entspricht und versuchen verzweifelt, das Kind diesem Standard anzupassen. Das Ergebnis sind dann solche nervenzerfetzenden Situationen wie bei Ihnen. Da wird ein Kind zu schnell abgestillt und bekommt Verdauungsprobleme und keiner denkt daran, dass sich dieses Problem gar nicht erst ergeben hätte, wenn man dem Kind seinen eigenen Zeitplan gelassen hat. Statt dessen leiden Mutter und Kind. Ich kann Ihnen kein Patentrezept geben, wie Sie Ihr Kind nun schnell vollständig abstillen können und wie Sie ihm seine Bedürfnisse, die es hat abgewöhnen können. Bedürfnisse verschwinden von selbst, wenn sie gestillt werden (sehen Sie wie verräterisch die deutsche Sprache in Hinblick auf Bedürfnisse ist, Bedürfnisse werden gestillt). Wenn die Bedürfnisse nicht gestillt werden, sucht der Mensch nach einer Ersatzbefriedigung und die kann sehr viel anstrengender und umständlicher sein, als das Original und vor allem auch sehr viel länger gebraucht werden. Kennen Sie „In Liebe wachsen“ von dem spanischen Kinderarzt Dr. Carlos Gonzales? Noch nicht, dann schauen Sie doch mal rein, vielleicht verstehen Sie dann Ihr Kind und auch die Zusammenhänge des Kreislaufs, in den Sie geraten sind, besser. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Mitglied inaktiv

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Meine Große war auch so ein Stillfetischist! Ich hab ihr nachts einfach Wasser angeboten (Sportflasche) und da sie mit uns im Bett schlief, als Stillersatz gekuschelt. Das hat prima geklappt, es gab keine Tränen. Am Schlafverhalten hat es nichts geändert, sie wurde trotzdem im gewohnten Rhythmus wach und wurde halt dann anstatt mit der Brust mit Kuscheln wieder in den Schlaf befördert! Liebe Grüße, Birgit


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