Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

nächtliches Aufwachen

Biggi Welter

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Frage: nächtliches Aufwachen

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Hallo Biggi, ich habe ewig nicht gepostet, meinen Großen habe ich vor gut einem Jahr abgestillt und mein kleiner ist mittlerweile auch schon fast 7 Monate. Bis jetzt hat mit dem Stillen alles super geklappt. Noch stille ich ihn voll, aber ich habe etwas Schlafprobleme: Mats wird nachts sehr oft wach, manchmal stündlich und läßt sich nur beruhigen, wenn ich ihn hochnehme und meistens möchte er dann auch kurz trinken. Dann schläft er sofort ein und ich lege ihn ins Bett. Ich habe angefangen, ihn hochzunehmen, damit der große (gerade 2) nicht immer wach wird und jetzt habe ich ihm das leider angewöhnt. Für mich ist das natürlich super stressig, meine Frage ist nun, inwiefern ich ihm denn jetzt schon das häufige trinken ein bißchen abgewöhnen kann? Man soll zwar nach Bedarf stillen, aber das kann ja kein Hunger sein! Tagsüber trinkt er ca. alle 3-4 Stunden! Den Schnuller nimmt er eigentlich ganz gerne, aber eben nicht immer... Wie oft sollte ein Baby in dem Alter denn noch nachts gestillt werden? Vielleicht hast Due ine Idee, wie ich ihn behutsam daran gewöhnen kann. Vielen Dank im voraus und schöne Festtage wünscht Anja


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? Liebe Anja, es gibt keine „Norm" wie oft ein Baby nachts aufwachen und/oder gestillt werden „darf". Das nächtliche Schlafverhalten ist so unterschiedlich wie Kinder unterschiedlich sind und mehrfaches nächtliches Aufwachen und Stillen ist auch bei einem Kind über sechs Monate nichts ungewöhnliches. Wer will auch beurteilen, dass ein Kind nachts keinen Hunger hat? Eine Studie von Jelliffe und Jelliffe ergab, dass Babys im Alter von 10 Monaten mindestens 25 % ihrer Muttermilchaufnahme nachts zu sich nehmen. Das spricht eindeutig dafür, dass Babys auch nach den ersten sechs Monaten nachts noch hungrig sind. Hab ein wenig Geduld mit dir und deinem Kind und versuche dir den Alltag so einfach wie möglich zu machen, damit Du genügend Ruhe für dich bekommst. Abgesehen von den umstrittenen Schlaftrainingsprogrammen, die von Stillexperten nahezu einhellig abgelehnt werden, bleibt dir in dieser Zeit nicht viel, als geduldig zu bleiben und sich die Tage und Nächte so einfach wie möglich zu gestalten. Wo schläft dein Baby denn? Die Nächte können sehr viel einfacher werden, wenn das Baby in unmittelbarer Nähe der Mutter schlafen kann. Für die Mutter ist es sehr viel praktischer, wenn das Baby mit im eigenen Bett liegt (was weltweit bei Mehrzahl aller Kinder und in unserer Kultur sehr viel mehr als von den Eltern zugegeben wird der Fall ist) oder auf einer Matratze oder in einem Kinderbett direkt neben ihrem Bett. Die Mutter muss nachts nicht aufstehen, muss nicht erst richtig wach werden, sondern kann im Liegen stillen und unmittelbar danach weiterschlafen. Auch das Kind muss gar nicht erst richtig wach werden und zu schreien beginnen und kann somit auch schneller wieder einschlafen. Auf diese Weise kann viel Kraft gespart werden und die Nächte verlaufen für alle Beteiligten ruhiger. Als stillende Mutter hast Du den ungeheuren Vorteil, dass Du dein Kind durch diese für alle anstrengende Zeit begleiten kannst, ohne dass Du richtig wach werden und aufstehen musst. Genieße dieses Privileg, dich einfach nur umdrehen zu müssen, so dass dein Kind an deine Brust kann und dann, wenn schon nicht sofort weiterschlafen zu können, so doch zumindest ruhen kannst. Du machst nichts falsch, wenn Du dein Baby dann stillst, denn Stillen ist ja nicht nur Ernährung, sondern gibt deinem Kind auch Nähe, Geborgenheit und Sicherheit. LLLiebe Grüße Biggi


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