Mitglied inaktiv
Liebe Biggi und ihr anderen Mütter, ich brauche mal wieder eine Tankfüllung voll Mut. Eigentlich denke ich, mich auf die mütterliche Intuition verlassen zu können und somit auf die Bedürfnisse meines Kindes prompt eingehen zu können. Meistens habe ich dabei selbst viel Freude, aber im Moment wird mir das alles zuviel. Meine kleine Maus ist jetzt knapp 10 Monate alt. Im Moment wacht sie regelmäßig 3 mal in der Nacht auf und ich stille sie, aber es wird immer schwieriger, sie danach wieder problemlos schlafen zu legen. Langsam bin ich am Ende, und habe manchmal sogar schon körperliches Unbehagen beim Stillen (z.B. das plötzliche Gefühl, es in der eingenommenen Stellung keine Minute mehr auszuhalten; auch das ewige Genuckel an der Brustwarze geht mir mitunter so auf den Keks, daß ich sie ihr am liebsten aus dem Mund reißen würde und erst mal jucken wollte... Ich kann mich nicht gegen diese nächtlichen negativen Gefühle wehren, fühle mich dabei aber auch wiederum ein bißchen "schuldig" meiner Tochter gegenüber...) Normalerweise bin ich eine Verfechterin von Stillen nach Bedarf und das-Baby-nicht-weinen-lassen. Ich habe z.B. W. Sears gern gelesen und mißbillige den distanzierenden Stil gegenüber unseren Babys, wie er z.B. in "Jedes Kind kann schlafen lernen" zum Ausdruck kommt. Aber langsam kommen mir doch die Zweifel, ob ich weiter so machen soll und kann. Meine Kleine hat im Alter von 4 bis 7 Monaten fast immer durchgeschlafen. Sie hatte es nach ihrem ersten Vierteljahr selbst geschafft, sich mit Hilfe ihres Daumens zu beruhigen und weiterzuschlafen. Auch das Einschlafen funktioniert (zum Glück immer noch) absolut problemlos. Ich lege sie wach ins Bett, sie ist beim Gute-Nacht-sagen noch mal so richtig fröhlich, und 5 Minuten später ist sie absolut friedlich eingeschlafen. Ich schreibe das nur, um zu zeigen, daß ihr die abendliche Trennung nichts auszumachen scheint. Im 8. Monat dann wachte sie meist einmal in der Nacht richtig auf und wollte gestillt werden, im 9. zweimal, und nun inzwischen ist es regelmäßig dreimal. Im Bett liegenbleibend läßt sie sich nicht beruhigen. Nehme ich sie "nur" in den Arm, wird sie nach einer Weile richtig wütend, und nur die Brust kann sie beruhigen. Früher war es problemlos möglich, sie nach ca. 15 Minuten Stillen wieder ins Bett zu legen, aber das wird immer schwieriger. Auch im Familienbett hatten wir sie schon, aber unsere "bloße" Anwesenheit nützte nicht viel, sie wollte Brust! (Das Familienbett übrigens mag ich auch nach eingehendem Überlegen nicht prinzipiell einführen. Auch wenn ich weiß, daß es einige Vorteile hätte, so kenne ich doch auch die von uns empfundenen Nachteile). Lange Rede, kurzer Sinn: ich werde immer unsicherer. Ich glaube inzwischen, meine Tochter hat sich schon so an das prompte nächtliche Gestilltwerden gewöhnt, daß für sie nichts anderes mehr in Frage kommt und sie deshalb jetzt regelmäßig mindestens dreimal in der Nacht danach verlangen wird. Dies kollidiert zunehmend mit meinen Bedürfnissen, und auch mit meinem Partner gerate ich langsam in Streit über das erst-mal-weinen-lassen-oder-nicht. Abgesehen von unserer nun ständigen Müdigkeit. Ein anderer negativer Nebeneffekt: Sie trinkt beim nächtlichen Stillen richtig und ißt deshalb am Tag mittlerweile weniger als früher. Wie gehen andere mit dem nächtlichen Aufwachen in diesem Alter um??? Wie lange dauert das noch??? Wann ungefähr - und wie - lernen Kinder, (wieder) durchzuschlafen??? Danke für eure Geduld beim Lesen dieses langen Textes.
? Liebe Kerstin, ich bin überzeugt, dass - bis auf die wenigen Ausnahmen, die extrem „pflegeleichte" Kinder haben - jede Mutter diesen Punkt kennt, an dem Du jetzt bist. Die Zweifel nagen und die Frage stellt sich „Will mein Kind mich nicht doch manipulieren?" Da es nicht nur jede Menge Menschen gibt, die der Meinung sind, dass ein Kind möglichst früh lernen muss „was Sache ist", sondern auch Bücher, die ein Kind vom ersten Lebenstag an als Wesen hinstellen, das nur darauf aus ist, mit den Eltern und ihren Bedürfnissen in Konflikt zu treten, ist es nur zu verständlich, dass sich alle Eltern, die nicht diesem Strom folgen, sondern einen anderen Weg im Umgang mit ihren Kindern suchen, in Zeiten besonderer Erschöpfung oder einfach dann, wenn auch noch andere Dinge das Nervenkostüm sehr dünn werden lassen, nachdenklich werden: ist unser Weg wirklich gut oder ziehe ich mir einen Tyrannen heran? Als dreifache Mutter von ebenfalls keineswegs immer „pflegeleichten" Kindern, kenne ich diese Gedanken nur zu gut. Doch inzwischen, wo mein ältester Sohn bereits ein Teenager ist, bin ich froh, nie auf die „andere Seite" übergelaufen zu sein. Ich bin überzeugt, dass der Weg, das Kind zu achten und auf seine Bedürfnisse einzugehen, richtig ist und das nicht nur, wenn ich mir meinen Großen anschaue (und mal wieder froh bin, dass er ungefragt dafür sorgt, dass die Blumen, die ich vergessen habe, gegossen werden, dass er den Streit zwischen den Kleineren schlichtet, ihnen etwas zu essen macht, weil Mutter am PC sitzt und unzählige Stillberatungen schreibt oder plötzlich mit einer Tasse Kaffee neben mir steht, weil „Du ihn jetzt sicher brauchen kannst"), sondern auch wenn ich andere Kinder und Jugendliche erlebe, die in ähnlicher Weise erzogen wurden und ebenfalls fröhliche und in sich ruhende Menschen sind. Sicher gibt es auch in unserer Familie Konflikte und auch unser Sohn hat Pubertätskrisen, doch bist jetzt konnte ich immer auf ein festes Fundament unserer Beziehung vertrauen, das uns durch alle Krisen getragen hat und von dem ich mir wünsche, dass es weiter bestehen wird, auch wenn alle meine Kinder erwachsen sind. Ich schreibe das jetzt deshalb so detailliert, weil es mir ungemein geholfen hat, die älteren Kinder und Jugendlichen in den Familien von anderen LLL-Stillberaterinnen zu erleben, als ich das Gefühl hatte, dass meine Kinder mich zuviel fordern und ich jetzt endlich auch mal wieder jede Nacht oder zumindest jede zweite schlafen will. Die Art, wie ein 16jähriger bei einem Regionaltreffen liebevoll ein völlig außer sich geratenes kleines Geschwisterkind in den Arm nahm und beruhigte, werde ich nie vergessen, obwohl es schon Jahre her ist. Für mich, war es damals ein ungeheures Erlebnis, einen Teenager zu sehen, für den es selbstverständlich war, so einen Umgang mit seinen kleinen Geschwistern zu pflegen und heute höre ich manchmal von anderen Müttern „toll, wie euer Großer das macht". Auch hat es mir enorm geholfen, zu sehen, dass die Mütter von diesen Kindern keineswegs total aufgearbeitet und verbraucht aussehen, im Gegenteil. Es ist schwer, müde zu sein und jede Nacht x Male aufzuwachen, weil das Kind mich braucht und ich hätte zeitweise sehr viel dafür gegeben nur einmal einfach weiterschlafen zu können und am nächsten Tag nicht vor einem Berg unerledigter (Haus)Arbeit zu stehen. Doch es hat sich gelohnt, den Haushalt zurückzuschrauben, mir Nischen zu suchen, in denen ich auftanken konnte (sowohl körperlich als auch emotional) und zu akzeptieren, dass meine Kinder keine kleinen Roboter sind, die auf das Durchschlafen (o.a.) „programmiert" werden können. Überlege dir einmal zu einem Stillgruppentreffen zu gehen und tausch dich dort mit den anderen Müttern aus. Vielleicht hast Du sogar das Glück - so wie ich vor Jahren - dass Du dort Mütter oder eine Stillberaterin kennen lernst, die bereits ältere Kinder haben und Du kannst miterleben, dass es sich lohnt noch etwas durchzuhalten. Wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst, suche ich dir gerne die nächstgelegene LLL-Stillgruppe heraus. Viel Kraft und hoffentlich bald eine Nische, wo Du Erholung finden und auftanken kannst. LLLiebe Grüße Biggi
Mitglied inaktiv
Hallo Kerstin, ich denke, du solltest vielleicht das Buch: Jedes Kind kann schlafen lernen in abgeschwächter Form durchführen. Sprich, öfter als im Buch beschrieben hingehen oder mal nur deinen Mann nachts den Dienst schieben lassen - denn hier kann sie ja nicht die Brust verlangen. Es hat keinen Sinn, wenn du so weiter machst und dich nervlich und körperlich ruinierst. Davon hat deine Kleine auch nichts. Liebe Grüße Andrea
Mitglied inaktiv
Hallo Kerstin, Ich kann so gut nachvollziehen wie es Dir geht. Mein Sohn ist jetzt 10 Monate. Er hatte vom ersten Tag an bis er 5 Monate alt war durchgeschlafen. Dann ist er von heute auf morgen bis zu 6 mal die Nacht aufgewacht. Wenn ich ihn raushole will er natürlich gestillt werden, wenn mein Mann mit ihm durch die Wohnung läuft beruhigt er sich meistens auch so. Ich bin nachts auch manchmal ziemlich genervt, und frage mich ob sich das alles von selber wieder gibt? Ist es nicht ein Fehler dem Kleinen sofort die Brust anzubieten? Vielleicht hat er sich auch schon daran gewöhnt und kann ohne Brust gar nicht mehr einschlafen. Abends lege ich ihn nach dem Stillen wach in sein Bett und nachdem er seiner Spieluhr die Geschehnisse vom Tag geschildert hat schläft er alleine ein. Vor einiger Zeit hatte ich mir mal vorgenommen mit einer Art Schlaftraining anzufangen, nur als es soweit war habe ich einen Rückzieher gemacht. Das ist einfach nichts für uns. Ich denke jede Nacht wenn ich ins Bett gehe "Vielleicht klappt es ja heute nacht.....!" Hin und wieder schläft er auch in unserem Bett, nur schläft er dadurch nicht viel ruhiger. Auch mag er nachts nicht im liegen gestillt werden. Leider habe ich keine wertvolle Tipps zu vergeben, aber ich habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben, das er eines Tages wieder von selber durchschläft. Ich wünsche Dir das Du bald wieder ruhigere Nächte haben wirst. Viele liebe Grüße Eine Leidensgenossin
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