Pureheart
Sehr geehrte Frau Welter, sehr geehrte Frau Wrede, in Ihrer Beratung zum nächtlichen Abstillen verweisen Sie immer wieder auf das Buch von Frau Pantley. Hierbei zeigen sie den Weg auf, wie das Einführen einer stillfreien Zeit in der Nacht durchgeführt werden kann, nämlich indem erst bei einem bestimmten Signal bzw. nach einer bestimmen Uhrzeit wieder gestillt wird. Ich selber habe nach Ihrem Buchvorschlag erfolgreich innerhalb von 10 Wochen nachts abgestillt. Die alternative nächtliche Abstillvariante von Pantley wird von Ihnen im Forum jedoch nicht erwähnt. Für uns war das Prinzip "Jedes Mal stillen, aber regelmäßig die nächtliche Stilldauer verkürzen" eine sehr tränenarme und ruhige Art und Weise der nächtl. Brustentwöhnung (die sicher auch innerhalb von 4-6 Wochen hätte durchgeführt werden können). Deshalb wollte ich anregen, ob sie dieses Vorgehen bei Ihren Vorschlägen nicht auch aufnehmen möchten. Mit freundlichen Grüßen, Pureheart
Liebe Pureheart, wir empfehlen gerne das Buch und können gerne auch die einzelnen Varianten vorstellen. Vielen Dank für die tolle Rückmeldung, vielleicht mögen Sie uns noch schreiben, wie genau es bei Euch geklappt hat und wie Ihr Baby reagiert hat? Wie lange hat es gedauert, bis Ihr Baby ohne Stillen aus kam? Ich freue mich sehr, dass Sie uns geschrieben haben, auch wir lernen immer dazu! Herzllliche Grüße Biggi
Pureheart
Hallo Frau Welter, Anlaß des Reduzierens des nächtlichen Stillens war, daß meine Tochter mit etwa 10 Monaten (noch zu 80% gestillt), nachts mehr Nahrung zu sich nahm als tagsüber. Da wir der Meinungs sind, dass das Essen tagsüber stattfinden sollte, wollten wir dies ändern. Ich habe etwa im Oktober angefangen, Anfang Januar hat sie komplett durchgeschlafen. E. Pantley schlägt vor, das Kind jedes Mal anzulegen, wenn es nachts kommt, und zwar durchgehend durch alle Phasen. Im ersten Schritt darf das Kind so lange trinken wie es möchte, jedoch sich nicht in den Schlaf nuckeln. D. h. es wird abgedockt. Weint es übermäßig, darf es wieder an die Brust zur Beruhigung, dann wird aber wieder abgedockt. Das wird so lange gemacht, bis das Baby das Abdocken akzeptiert. (Dieser Schritt hat bei uns nicht funktioniert, weil unsere Tochter derart viel nach dem Wiederandocken getrunken hat, daß ihr Bauch so voll war, daß, sobald ich sie auf den Bauch zum Schlafen gelegt hat, sie die Milch wieder ausspuckte.) Im nächsten Schritt habe ich am Ende des "aktiven kräftigen Saugens" abgedockt. Im nächsten Schritt habe ich die Stilldauer um etwa 30 sek reduziert. D. h. meine Tochter trank im Durchschnitt etwa 3-4 Minuten. Sie durfte dann noch 3 Minuten trinken, danach war Schluß. In jedem weiteren Schritt habe ich um etwa 30 Sekunden reduziert. Nachdem ich bei etwa 1,5 Minuten angekommen bin, hat sie von 20 Uhr bis etwa 5 Uhr morgens durchgeschlafen, etwa 2 Wochen später dann komplett von 20 Uhr bis etwa 7 Uhr morgens. Ich habe für jeden Schritt etwa 10-14 Tage Zeit genommen, damit sie sich daran gewöhnt, die nun nachts fehlende Nahrung tagsüber zu sich zu nehmen. Als sie einen Infekt hatte bzw. gezahnt hat, habe ich die Phase eben 3 Wochen laufen lassen. Geweint hat sie kaum, bzw. es hat gar keinen Unterschied gemacht, wie lange sie getrunken hat. Sie hat sich einfach beschwert, daß jetzt Schluss ist mit trinken. Egal ob ich sie 4 min oder 1,5 Minuten habe trinken lassen: nach dem Abdocken und ins Bett legen war sie eben unglücklich, daß sie nicht mehr an der Brust ist. Dann ist sie spätestens nach 2 Minuten wieder eingeschlafen gewesen. Meine Tochter hat mit 8 Monaten aufgehört, abends an der Brust einzuschlafen. Tagsüber und nachts hat sie das aber bis zu Schluss eingefordert. Auch jetzt mit 17 Monaten ist es so: abends will sie noch ein bißchen auf dem Schaukelstuhl kuscheln, dann aber wach ins Bett; tagsüber kann ich sie erst ins Bett legen, wenn sie richtig schläft. Was mir bei Pantley auch gefallen hat, waren folgende Ratschläge: 1. Höre auf das Weinen des Kindes. Nicht jedes Weinen bedeutet, daß es an die Brust will. Babys weinen auch im Schlaf. - das musste ich erst mal lernen, weil ich eigentlich von Geburt an, sobald sie geweint hat, an die Brust genommen habe ( was auch damit zusammen hängt, daß wir anfangs Stillprobleme hatten, bzw. mit der Gewichtszunahme) Jetzt im Nachhinein,weiß ich, daß ein Baby zwar immer an die Brust darf, aber vielleicht gar nicht immer an die Brust will! 2. Man kann immer einen Schritt zurückgehen, wenn es nicht klappt :-) Liebe Grüße, Pureheart
Liebe Pureheart, vielen lieben Dank für diesen tollen Bericht, welchen hoffentlich ganz viele Mütter lesen :-). Danke, dass Sie sich die Mühe gemacht haben, uns das alles aufzuschreiben! Ganz llliebe Grüße und alles Gute Biggi
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