kleine.beere
Hallo! Schon so oft habe ich hier Ihre Antworten auf Fragen zum Stillen gelesen, nun darf ich selbst eine stellen. Unser Sohn ist 19 Monate alt. Tagsüber hatte er schon seit Monaten kein Interesse mehr an Stillen, außer ich legte ihn zum Mittagsschlaf ins Familienbett, dann trank er sein 'Tutu'. Dies kam sehr selten vor, da ich ihn immer im Kinderwagen zum Schlafen brachte. Da ich seit einiger Zeit den Wunsch verspüre, abends und nachts abzustillen, um ein wenig mehr Freiheit zu haben (es belastet mich, dass ich nach 18 Uhr das Haus nicht mehr verlassen kann und ich alleine für die Nachtruhe zuständig sein muss), habe ich vor drei Wochen damit begonnen, unseren Sohn mittags ins Bett zu legen und ihm zu sagen, dass er groß sei und das Tutu deshalb zu Mittag schlafen würde. Die ersten drei Tage weinte er einige Minuten, ehe er mit Singen und Streicheln einschlief. Ich wunderte mich, wie schnell das ging! Die Tage darauf fragte er nur noch danach - ich hatte das Gefühl, er wollte sich rückversichern, ob es immer noch so sei. Vor fünf Tagen habe ich eine Lampe mit einer Blume darauf gekauft und unserem Sohn erklärt, dass die Blume leuchtet, wenn das Tutu wach ist und er trinken kann. Wenn die Blumenlampe aus ist, schläft das Tutu und es gibt stattdessen Kuscheln, Fläschchen, Streicheln,.. Die ersten beiden Nächte brannte die Lampe von abends bis morgens, ich habe ihn immer wieder darauf hingewiesen. Dann haben mein Mann und ich ihn am Nachmittag darauf vorbereitet, dass das Tutu nun nachts schlafen würde und erst morgens wieder wach sei und deshalb die Blumenlampe in der Nacht aus sei. Das Stillen abends verlegten wir uns Wohnzimmer, im Schlafzimmer gab's dann Fläschchen. Mein Mann und ich legten ihn gemeinsam hin, um ihn an Papa im Schlafzimmer zu gewöhnen. Er konnte das abendliche Einschlafen ohne Stillen gut nehmen ("Einschlafstillen" war es ohnehin seit einem Jahr nicht mehr), in der ersten Nacht war er eine Stunde munter und weinte, in der zweiten Nacht wurde er nur zwei Mal kurz munter und schlief mit Kuscheln bald wieder ein. Er sagte im Halbschlaf "Blumenlampe Tutu Heia Eiei" (weil wir das Tutu abends im Wohnzimmer gemeinsam Schlafen legen, ihm eine gute Nacht wünschen und es streicheln), wusste also genau Bescheid und trank etwas Wasser. Das abendliche Stillen im Wohnzimmer scheint ihm zudem nicht wichtig zu sein, da er nur mehr ein paar Schluck trinkt - ich muss ihn fast ein bisschen dazu überreden. Ich überlege, es auch wegzulassen. Morgens, wenn die Blumenlampe wieder leuchtet, trinkt er gerne und sehr viel bei mir im Bett, kuschelt dann auch noch ein wenig mit uns, ehe wir aufstehen. Dieses morgendliche Stillen gefällt mir und ich behalte es gerne bei! Nun klappt das alles so gut und wir waren schon so guter Dinge! Aber heute Mittag wollte unser Sohn nicht mit mir im Schlafzimmer einschlafen, er weinte so lange, bis ich mit ihm ins Wohnzimmer auf die Couch ging (abends stille ich ihn im Wohnzimmer auf dem Gästebett, nicht auf der Couch). Dort fragte er nicht nach dem Tutu, sondern trank sein Fläschchen und schlief ein. Ich habe ihn dann ins Schlafzimmer getragen. Abends hatten wir wieder unser Ritual, er trank im Wohnzimmer sehr wenig, wir legten das Tutu schlafen, gingen ins Schlafzimmer und lasen zu dritt sein Buch. Als ich das Licht aus machte, fragte er nach dem Tutu, war aber nicht emotional. Nach und nach wiegelte er sich jedoch hoch (wir dachten, es sei Zahnweh), bis er so schrill schrie und immer vom Bett runter wollte. Irgendwann gaben wir unsere Kuscheln-Singen-Massieren-Erzählen-Strategien auf und gingen mit ihm hinaus, dann war er zufrieden. Sobald wir ins Schlafzimmer gingen fing er zu schreien an. Auch im Wohnzimmer wollte er nicht liegen, er wollte herumlaufen, obwohl der todmüde war. Um 22:00 schlief er widerwillig auf der Couch ein, er war sehr erschöpft.. Haben wir in unserem Abstillprozess etwas falsch gemacht? Wie können wir ihm das Schlafzimmer wieder schmackhaft machen? Ich danke vielmals für Ihre Antwort! Lieber Gruß, Beere
Liebe Beere, wäre es vielleicht ein Weg für dich, wenn du bei deinem Kind bleibst, bis es schläft? Entweder streichelst du es oder hältst seine Hand? Oder der Papa legt sich dazu? Wichtig ist, dass Euer Kind das Schlafzimmer nicht fürchtet und auch nicht das Einschlafen. Es ist völlig okay, wenn Du abstillen möchtest und dein Kind wird das auch schaffen, denn du schenkst ihm alle Nähe und Geborgenheit, die es braucht. Hab einfach etwas Geduld, dein Kind muss die Umstellung verkraften. Oft hilft es auch, wenn tagsüber sehr viel gekuschelt wird. Schreib mir doch mal, wie die Nacht so war und wie es deinem Kleinen heute geht! Lieben Gruß Biggi
kleine.beere
Liebe Biggi, Vielen Dank für deine schnelle Antwort, ich freue mich sehr! Ich denke, ich habe mich etwas missverständlich ausgedrückt - unser Sohn schläft immer mit uns ein! Vor dem Abstillen war immer ich mit ihm im Schlafzimmer, bis er schläft, nur selten war mein Mann zusätzlich dabei. Seit dem Abstillen ist mein Mann auch mit dabei - wir dachten, dass unser Sohn sich so daran gewöhnen kann, dass auch Papa mal mit ihm schlafen geht. Bis jetzt war das nämlich nicht möglich - unser Sohn verhielt sich, als hätte er alleine mit Papa Angst im Schlafzimmer. Die ersten beiden Abende zu dritt haben super funktioniert, der Kleine ist zwischen uns eingeschlafen! Gestern war der dritte Abend.. mittags geht er mittlerweile mit Papa schlafen, schläft jedoch im Wohnzimmer ein und verweigert auch hier das Schlafzimmer. Mein Mann trägt ihn hin, wenn er schläft. Die Nacht war recht gut - unser Sohn war ziemlich ko nach diesem Abend. Er wurde zwei Mal wach, hat dann geweint und sein erster Impuls war es wieder, vom Bett runter zu klettern ("runter" sagte er im Halbschlaf immer und krabbelte Richtung Bettende). Ich konnte ihn aber beruhigen, weil er vor Erschöpfung einschlief. Er braucht seit dem Abstillen viel Körperkontakt, den bekommt er auch - er schläft quasi auf mir.. Morgens um halb sechs wurde er wieder wach, da leuchtete schon die Blumenlampe. Er war gerade wieder dabei, vom Bett zu wollen, dann sagte ich ihm, dass die Lampe leuchtet und er war erleichtert und trank die Brust. Er schlief nochmals ein. Nach dem Aufwachen hätte er die Brust auch haben können, ich bot es im an, er wollte aber nicht. In der Früh war sein Drang, vom Bett runter zu wollen, nicht so dringlich, er verhielt sich wie sonst auch. Kann die Blumenlampe Schuld sein? Die ist sicher nicht zu hell, wir haben auch sonst ein Licht, aber vielleicht die Tatsache, dass dieser reglementierende Faktor im Schlafzimmer hängt? Sollte es sich nicht beruhigen, denken Sie, dass es sich mit der Zeit löst und wir versuchen, ihn in einem anderen Zimmer zum Schlafen zu bringen und dann ins Schlafzimmer zu tragen? Aber das würde seinen Drang nach draußen in der Nacht nicht lösen.. außerdem würde ich ihm gerne die Sicherheit geben, auch dort aufzuwachen wo er eingeschlafen ist.. Vielen Dank für Ihre Expertise! Lieber Gruß, Beere
Liebe Beere, ich würde es jetzt erst einmal genau so lassen und nicht zu viel herumexperimentieren. Dein Kind muss sich sonst immer wieder auf neue Situationen einstellen und braucht jetzt einfach Zeit, bis es sich an daran gewöhnt. Gib ihm tagsüber möglichst viel Nähe und bleibe du möglichst gelassen und ruhig – das überträgt sich auf dein Kind. Du machst das super und es wird auch klappen und es ist auch völlig normal, wenn unsere Kinder mal frustriert und traurig sind. Das gehört dazu und du lässt es ja nicht alleine mit seinem Frust! Schreibst du mir morgen bitte noch einmal, wie die kommende Nacht ist? Ganz liebe Grüße Biggi
kleine.beere
Liebe Biggi, Vielen Dank für dein wertschätzendes Interesse! Gestern Abend war es ähnlich problematisch, wir waren aber entspannter und haben nicht versucht, ihn dringend zum Schlafen zu bewegen. Wir haben das Schlafzimmer verlassen, als er es wollte und sind erst wieder zurück, als er schon extrem müde war. Er konnte dann innerhalb von ein paar Minuten einschlafen. Nachts wurde er zwei Mal wach und wollte wieder "runter", weinte bitterlich, ich habe ihm dann ein pflanzliches Zahngel in den Mund geschmiert und er schlief quasi sofort ein. Möglicherweise ist sein Drang nach draußen ein Drang nach Ablenkung vom Zahnweh? Stillen war bis jetzt sein Mittel der Wahl.. Es ist wohl ein Lernprozess für uns alle. :) Bezüglich des Abends: Kann es sein, dass er nun, da er nachts nicht mehr gestillt wird, weniger Schlafbedarf hat und deshalb später schlafen will? Ich bin ein Freund geregelter Zeiten, aber wenn es für ihn zur Zeit so schwierig ist, sollten wir vielleicht wieder flexibler handhaben, was bis jetzt so gut funktioniert hat. Alles Liebe, Beere
Liebe Beere, das hört sich doch nicht schlecht an :-) und ich würde tatsächlich dazu raten, nicht mit starren Regeln zu arbeiten. Kinder ändern sich und ihr Verhalten oft und je flexibler wir als Eltern sind, umso leichter wird der nächste Schritt. Lieben Gruß Biggi
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