Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

nachts Flasche?

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Frage: nachts Flasche?

Mitglied inaktiv

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Ich habe vor knapp 6Wochen einen gesunden Sohn zur Welt gebracht, habe jetzt aber das Problem, dass er am Tag 3-4 Stunden "durchhält", nur nachts...höchsten 2 Stunden kommt er ohne Nahrung aus! ist es möglich, dass ich nachts Flasche gebe, damit er etwas länger durchhält?würde sich die Brust bzw. die Milchproduktion darauf einstellen, wenn ich nachts nicht stille? es ist wirklich anstrengend und ich brauche deinen Rat, um vielleicht endlich wieder nachts schlafen zu können, auch, wenn ich egoistisch klinge! Danke Ela


Biggi Welter

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? Liebe Ela, ich wäre sehr vorsichtig damit einem sechs Wochen alten Kind am Abend oder in der Nacht eine Flasche zu geben, in der vagen Hoffnung, dass dadurch die Nächte ruhiger werden. Erstens ist es vollkommen normal, dass ein Baby in diesem Alter sehr oft gestillt werden möchte. Sechs Wochen ist das klassische Alter für einen Wachstumsschub, während dem die Kinder schier ununterbrochen an die Brust wollen. Zweitens ist in diesem Alter die Gefahr einer Saugverwirrung noch recht hoch und es könnte recht rasch dazu kommen, dass das Kind nicht mehr richtig an der Brust trinkt und es auf diese Weise zu einer ganzen Reihe von Stillproblemen kommt, die ein vorzeitiges, ungewolltes Abstillen nach sich ziehen können. Drittens kann es passieren, dass auf diese Weise die Milchproduktion so nachlässt, dass es zu immer mehr künstlicher Säuglingsnahrung und zu immer weniger Muttermilch führt. Und schließlich: die Gabe von künstlicher Säuglingsnahrung ist keineswegs eine Garantie für ruhigere Nächte, denn die Fähigkeit länger zu schlafen hängt nicht von der Nahrung ab. Demgegenüber stehen aber alle Nachteile, die die Gabe von künstlicher Säuglingsnahrung mit sich bringen kann. Es gibt aber auch andere Möglichkeiten, dass Du zu mehr Ruhe kommst. Es wird sicher Mütter und Babys geben, die mit einer solchen Form der Zwiemilchernährung zurecht kommen, aber es gibt auch unzählige Stillpaare, die sich damit eine ganze Reihe von Stillschwierigkeiten eingehandelt haben. Wenn Du wirklich stillen willst, solltest Du das Risiko - noch dazu für ein sehr unsicheres Ergebnis - nicht eingehen. Wo schläft dein Baby denn? Die Nächte können sehr viel einfacher werden, wenn das Baby in unmittelbarer Nähe der Mutter schlafen kann. Für die Mutter ist es sehr viel praktischer, wenn das Baby mit im eigenen Bett liegt (was weltweit bei Mehrzahl aller Kinder und in unserer Kultur sehr viel mehr als von den Eltern zugegeben wird der Fall ist) oder auf einer Matratze oder in einem Kinderbett direkt neben ihrem Bett. Die Mutter muss nachts nicht aufstehen, muss nicht erst richtig wach werden, sondern kann im Liegen stillen und unmittelbar danach weiterschlafen. Auch das Kind muss gar nicht erst richtig wach werden und zu schreien beginnen und kann somit auch schneller wieder einschlafen. Auf diese Weise kann viel Kraft gespart werden und die Nächte verlaufen für alle Beteiligten ruhiger. Sicher ist die Zeit mit einem Baby oft anstrengend, doch letztlich ist es doch nur eine recht kurze Zeitspanne in unserem Leben und es wird nicht ewig so bleiben. Gönne dir auch etwas für dich und mach den Alltag so einfach und bequem wie möglich. Ob deine Fenster geputzt werden oder nicht, wird dich nächstes Jahr niemand mehr fragen, aber für dich ist es wichtig, dass es dir gut geht und Du dich an die Babyzeit und Kleinkinderzeit deines Kindes nicht nur als eine Zeit voller Stress und Erschöpfung erinnern wirst. LLLiebe Grüße Biggi


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