Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

nachts abstillen Flaschenverweigerung?

Frage: nachts abstillen Flaschenverweigerung?

caroeschen91

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Liebe Stillberaterinnen, Ich hab nun einige Fragen durchgelsen und konnte leider keinen ähnlichen Fall finden. Meine Tochter ist 15monate alt und wird nur noch nachts gestillt. Allerdings kommt sie da sehr unterschiedlich, mal nur 2x mal 3-4x (inklusive früh). ich hab durchs Stillen extrem abgenommen und möchte, vor einer erneuten Schwangerschaf (erst nächstes Jahr geplant) wieder zunehmen. Deswegen möchte ich abstillen. Ich weiß nur nicht wie? Meine Tochter ist der Flasche eher abgeneigt und ich mag ihr eigentlich auch keine Fertigmilch bzw. Kuhmilch geben. Ich habe aber schon das Gefühl, dass Sie nachts nochmal ordentlich was trinkt. Natürlich würde ich sie sich am liebsten selbst abstillen lassen, aber SS und stillen wird mein Körper nicht schaffen. Was empfehlt ihr? Do h erst kurz vor neuer Ss abstillen oder weiterhin Flasche probieren? Was soll ich ihr geben? LG Caroeschen91


Biggi Welter

Biggi Welter

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Liebe Caroeschen91, ab dem ersten Geburtstag braucht dein Baby keine Folgemilch mehr, es kann Vollmilch trinken. Du könntest also zunächst einfach einen Becher Milch anbieten oder deinem Kind einen kleinen Snack anbieten, wenn es hungrig ist. Wenn Du nun abstillen möchtest, dann sprich mit deinem Kind darüber, dass eure Stillzeit nun langsam zu Ende geht und zeige ihm, dass Du es selbstverständlich noch genau so lieb hast wie schon immer. Du entziehst ihm die Brust aber nicht dich selbst und deine Liebe. Dazu kannst Du die Stillzeiten immer weiter verkürzen. Viele Mütter haben festgestellt, dass es wirksam und relativ wenig belastend ist, ein Kind so oft anzulegen, wie es möchte, aber es nicht so lange zu stillen. Du kannst dein Kind eine kleine Weile anlegen und es dann ablenken oder ihm etwas zu essen oder zu trinken anbieten. Eine andere Möglichkeit ist es, dass statt dir, dein Partner die Nachtschicht bzw. das zu Bett bringen zum Teil übernimmt. Also nicht Du wendest dich jedes Mal deinem Kind zu, sondern Ihr wechselt euch ab und da ein Mann keine Brust zum Stillen hat, wird er euer Kind auf andere Weise beruhigen müssen. Du kannst dein Kind ja zuerst (kurz) stillen und dann deinem Partner übergeben. Das Verändern von Ritualen kann helfen. Das kann auf verschiedene Art und Weise möglich sein. Ihr könnt ein festes Ritual mit Kuscheln und Vorlesen oder Geschichte erzählen einführen. Viele Eltern beginnen auch bereits bei einem wenige Monate alten Baby damit, den Tag am Abend noch einmal Revue passieren zu lassen und so ein Gespräch (das sich im Laufe der Zeit dann entwickeln wird) über die Erlebnisse, Freuden, aber auch Sorgen und Nöte des Kindes zu führen. Durch solch ein Gespräch bleiben Eltern dann auch in engem Kontakt mit ihrem Kind und der leider viel beobachtet Sprachlosigkeit zwischen Eltern und Kind kann entgegengewirkt werden. Wenn dein Partner nicht einspringen kann, bleibt es an dir, Euer Kind auf andere Weise zu trösten und zu beruhigen und ihm einen Ersatz für die Brust anzubieten. In dieser Situation ist ein Nachthemd bzw. Kleidung, die sich vorne nicht öffnen lässt oft hilfreich. Wichtig ist, dass dein Kind weiterhin deine Liebe und Zuneigung spürt und Du nicht gleich die Geduld verlierst, wenn es nicht so schnell klappt mit dem Abstillen. Viele Frauen glauben, dass sie sich beim Abstillen vom Kind distanzieren müssen, aber genau das Gegenteil ist der Fall. Deshalb halte ich auch nicht viel von der Lösung, dass die Mutter einige Tage alleine verreist. Diese plötzliche Trennung kann das Kind in tiefe Trauer und Verzweiflung stürzen und vor allem: Was macht die Mutter, wenn das Kind nach der Rückkehr doch wieder an die Brust will? Probiere es einmal mit immer kürzerem Stillen und viel Kuscheln. LLLiebe Grüße Biggi Welter


caroeschen91

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Hallo Biggi, vielen Dank für die schnelle Antwort. Das kürzere Stillen habe ich in der Tat schon von selbst einige Male gemacht und werde es jetzt weiterverfolgen. Ein guter Tipp. Ich mache mir nur irgendwie Sorgen, dass meine Tochter nachts noch Hunger haben könnte? Sie isst mit uns normal Abendbrot - also Brot mit Aufstrich. Sie wird nicht mehr zum Einschlafen gestillt. Ist es denn dann ausreichend, wenn sie dann erst nach über 8h (also dann früh) wieder gestillt wird? Eigentlich möchte ich baldigst ja komplett abstillen. Was kann man denn statt Kuhmilch geben? Oder braucht sie überhaupt mit 15 Monaten noch Milchinhaltsstoffe? Kalzium zBsp. kann man ja schließlich auch über andere Lebensmittel beziehen... Die kurze Frage wäre also: Kann ich meine Tochter mit 15Monaten abstillen ohne, dass sie noch irgendwas milchartiges zu Trinken bekommen muss, sondern einfach normal isst und trinkt und sich sozusagen milchfrei beim Trinken ernährt (der Mensch hat ja soviel wunderbares aus Milch geschaffen --> Käse, Joghurt, SAHNE, Quark...darauf zu verzichten fällt schwer und das wird sie auch bekommen)? Liebe Grüße caroeschen91


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