Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Nach 3,5 Monaten plötzlich wieder wunde Brustwarzen...

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Nach 3,5 Monaten plötzlich wieder wunde Brustwarzen...

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Hallo Biggi, nach den normalen Anfangsschwierigkeiten mit wunden Brustwarzen die wohl ganz normal sind, hat es die letzten Wochen super geklappt. Mein Elias ist jetzt 3,5 Monate alt und seit einigen Tagen hab ich jetzt eine wunde Brustwarze. Die "Knubbelchen" auf dem Warzenhof sind auch rot und angeschwollen. Elias trinkt manchmal etwas unruhig und bewegt seinen Kopf ru8ckartig hin und her. Allgemein hab ich rote Haare und die typische empfindliche Haut. Was kann ich tun? Ach ja und wie schaff ich es, daß beide Brüste gleich viel produzieren? Hatte in der einen mal einen Milchstau und seithwer gibt die nicht mehr so viel her. Die andere dafür um so mehr... Liebe Grüße, Elke


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? Liebe Elke, auch wenn es immer wieder behauptet wird: Rothaarige Frauen haben nicht mehr Stillprobleme als dunkelhaarige Frauen - die Wikinger wären wohl auch recht schnell ausgestorben, wenn die Haar- und Hautfarbe Einfluss auf die Ernährung der Nachkommen gehabt hätte. Für wahrscheinlicher halte ich jetzt entweder eine Soorinfektion (die allerdings nur sehr selten beidseitig auftritt) oder eine Verletzung der Brust durch das unruhige Stillverhalten. Der Soor muss durch eine Ärztin/Arzt abgeklärt werden und in Bezug auf das Anlegen und das Saugverhalten deines Kindes kann dir eine Kollegin vor Ort gezielte Tipps geben. Wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl und Wohnort angibst, suche ich dir gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. Es ist wirklich unerlässlich, dass herausgefunden wird, warum die Brustwarze wund geworden ist. Solange die Ursache nicht behoben ist, sind alle Versuche mit Salben nur Kosmetik, die nicht wirklich helfen werden. Um die Heilung zu beschleunigen, haben sich die folgenden Tipps bewährt: • vor dem Stillen etwas Milch ausstreichen, um den Milchspendereflex auszulösen, bevor das Baby an die Brust anlegt wird. • an der weniger wunden Seite (so es eine gibt) zuerst anlegen • nach dem Stillen etwas Muttermilch ausstreichen und auf den Brustwarzen trocknen lassen (dies wird nicht empfohlen, wenn das Wundsein durch eine Soorinfektion verursacht wird, da Soor auf Milch gute Wachstumsbedingungen findet). • ausreichend hochgereinigtes Lanolin (unter den Handelsnamen Lansinoh, Purelan oder Lanosin erhätltich) auf die Brustwarze auftragen, um sie zwischen den Stillmahlzeiten feucht zu halten (aber nicht zu viel Lanolin verwenden, sonst wird die Brustwarze glitschig und das Baby kann beim Stillen abrutschen). Es hat sich herausgestellt, dass dadurch der Heilungsprozess bei wunden, offenen und blutenden Brustwarzen beschleunigt wird, wenn diese durch schlechte Stillhaltung, falsche Anlegetechnik oder Saugprobleme entstanden sind. • zwischen den Stillmahlzeiten Brustwarzenschoner mit großen Öffnungen und Löchern zur Luftzirkulation im Büstenhalter tragen, um die Brustwarzen zu schützen. Es können auch mehrere Einmalstilleinlagen aufeinandergeschichtet und in der Mitte ein Loch, das als Aussparung für die Brustwarze dient, hineingeschnitten werden. In manchen besonders schlimmen Fällen kann eine vorübergehende Stillpause, während der die Milch von Hand ausgestrichen oder mit einer guten Pumpe vorsichtig abgepumpt wird, sinnvoll sein. Das Baby wird während der Stillpause am besten mit einer alternativen Fütterungsmethode gefüttert. Auch über das Handausstreichen, Abpumpen und alternative Fütterungsmethoden kann dich eine Kollegin vor Ort genau informieren. Wir Menschen sind nicht symmetrisch und das gilt auch für die Brüste einer stillenden Frau. Es ist ganz normal, wenn eine Brust mehr Milch bildet als die andere und es ist auch ganz normal, dass ein Baby eine Lieblingsbrust hat. Gelegentlich hat auch die Mutter eine „Lieblingsseite" (bei Rechtshänderinnen oft die Brust, bei der in der bevorzugten Stillposition die rechte Hand frei ist). In einigen Fällen kommt es zu einer stärkeren Milchproduktion in einer Brust, weil in dieser Brust mehr Milchgänge arbeiten und die Milch in dieser Brust schneller und reichlicher fließt. Manchmal wird (häufig unbewusst) an einer Seite mehr angelegt als an der anderen und so diese Seite zu mehr Milchbildung angeregt. Dieser Unterschied ist jedoch normalerweise bedeutungslos, da es nicht auf die Menge in einer Brust ankommt, sondern auf die Gesamtmenge. Es ist außerdem auch möglich mit nur einer Brust zu stillen (Zwillinge haben rechnerisch auch nur eine Brust pro Kind zur Verfügung). Du könntest zwar theoretisch durch vermehrtes Anlegen an der weniger Milch bildenden Seite versuchen dort die Milchbildung stärker anzuregen, aber es ist fraglich, ob das wirklich Sinn macht. Das einzige Problem, das auftauchen kann, besteht darin, dass die Brüste sehr ungleich in der Größe sein können. Doch dies ist ein eher kosmetisches Problem und nach dem Abstillen gleichen sich die Unterschiede wieder aus. Gute Besserung und LLLiebe Grüße Biggi Welter


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