Mitglied inaktiv
Liebe Biggi, da wir einen Wonneproppen von 4430g bekommen haben und er sich anschickt permanent entsprechend zu konsumieren, stellt sich für mich die Frage ob man nicht die ein oder andere Mahlzeit mit einer Fertigmilch gestalten kann. Wenn dieses möglich ist, wüsste ich gerne welche Produkte ratsam sind und wie eine Stilliritation vermieden werden kann. P.S. Schon im Krankenhaus wurde das eine oder andere Mal Glukose zugefüttert worden. Lieben Dank für die Antwort im Voraus.
? Lieber Ralf, schön, mal wieder einen Vater im Forum zu haben. Ich fürchte, dass Sie einem Trugschluss aufsitzen und leider ist auch das Vorgehen im Krankenhaus nicht korrekt gewesen und hätte im ungünstigsten Fall zu massiven Stillproblemen führen können. Ein Baby, gleich mit welchem Gewicht es geboren wurde (abgesehen von extremen Frühchen) braucht nichts anderes als die Milch seiner Mutter. Die Tatsache, dass Ihr Sohn sehr oft gestillt werden will, hängt nicht mit seinem Gewicht, sondern mit seinem Alter zusammen. So kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys. Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Das Dauerstillen kann sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, das die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht. Nicht zu vergessen ist auch die Bedeutung des non-nutritiven Saugens, des Saugens, das nicht der Ernährung dient. Die Verlockung kann groß sehr groß sein, dazu einen Schnuller anzubieten oder auch künstliche Säuglingsnahrung zu geben, aber die Risiken, die der Schnuller und auch die künstliche Säuglingsnahrung mit sich bringen kann, sollten dabei nicht unterschätzt werden. Wenn Ihr Sohn jetzt (gelegentlich) eine Flasche mit künstlicher Säuglingsnahrung bekäme, würde dies nicht nur das Allergierisiko erhöhen und auch einige andere gesundheitliche Nachteile mit sich bringen, es könnte auch der Beginn des unfreiwilligen vorzeitigen Abstillens sein. Die zusätzliche Flasche greift in das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage ein, so dass die Brust das Signal erhält „weniger Milch bilden". Das bedeutet die Milchmenge kann zurückgehen und es ist nicht immer so leicht, sie dann wieder dem Bedarf des Kindes entsprechend zu steigern. Da sich die Trinktechniken an Brust und Flasche grundlegend unterscheiden und nicht alle Kinder mit dem Wechsel zwischen Brust und Flasche zurecht kommen, besteht zudem das Risiko einer Saugverwirrung und es ist kein Spaß, ein saugverwirrtes Kind wieder an die Brust zurückzuführen. Alles in Allen kann ich Ihnen nur dringend davon abraten mit einer Zwiemilchernährung zu beginnen, solange es nicht zwingende Gründe gibt, künstliche Säuglingsnahrung zuzufüttern. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
Hallo Ralf, generell heisst grosses Baby nicht, dass man zufüttern muss! Mein jüngster war sehr klein und leicht bei Geburt (2.900g) und ein echter Nimmersatt - alle 1-2 Stunden an der Brust! Der Grosse hatte bei der Geburt 9 Pfund!!! Alle haben erzählt, den würde ich mit Muttermilch nicht satt bekommen, aber das ist Quatsch! Muttermilch macht jedes Kind satt, sogar Zwillinge und Drillinge kann frau voll stillen! Im Grunde war mein Grosser hinterher viel anspruchsloser und pflegeleichter als der Kleine, hab ihn 7 Monate voll gestillt! Wenn ihr zufüttert, geht halt die Milch zurück, weil weniger Nachfrage da ist! In den allermeisten Fällen bedeutet zufüttern mit der Flasche leider abstillen, Stillen und Kunstmilch zusammen funktioniert nur bei sehr wenigen Müttern und Kindern!
Mitglied inaktiv
Hallo, Ralf, die Natur hat auch für grosse und schwere Babies nur Muttermilch vorgesehen :-), ganz ehrlich. Auf keiner Fertigmilchpackung steht "von der Natur empfohlen für die grossen Babies, die bei ihrer Mutter nicht satt werden" :-)) um Dich zu beruhigen: unsere Tochter war annähernd so schwer wie Euer Kind, und wird seit 7,5 Monaten gestillt und kein Ende abzusehen, übrigens über 6 Monate voll gestillt. Das kind hat kein´Milligramm künstliche Nahrung bekommen. Das ist nicht notwendig, Stillen ist ein System von Angebot und Nachfrage. Nichtstillen bzw. Zufüttern (und damit in das System einzugreifen) und damit den früheren Abstillprozess einzuleiten, ist schlicht ungesund - auch wenn viele Menschen, Mütter und die Industrie etwas anderes sagen. Es ist als ÜBERHAUPT KEINE künstliche Milch ratsam. Ich bin so frei und kopiere Dir hier einen Artikel einer Spezialistin rein. Hier also aus einer Studie von : Dr. Katherine Dettwyler PhD, zugeordneter Professor fuer Anthropologie und Ernaehrungswissenschaft, Texas A & M University, Originaltitel des Textes: "Benefits of breastfeeding beyond six months". "(....)Gleichzeitig geht aus der medizinischen Forschung eindeutig hervor, dass der gesundheitliche Nutzen des Kindes proportionell mit der Dauer der Stillzeit waechst, auch unter den besten Bedingungen der Industrielaender. (...) Diese Resultate gelten fuer · Kieferfehlstellung (Labok und Hendershot), · Magen- und Darmkrankheiten (Howie, Forsyth, Ogston, Clark, und Florey, 1990), · SIDS (Fredrickson, Sorenson, Biddle und Kotelchuk, 1993; Mitchell, Scragg, Steward, Becroft, Taylor, Ford, Hassall, Barry, Allen und Roberts, 1991), · Mittelohrentzuendung (Duncan, Ey, Golberg, Wright, Martinez und Taussig, 1993), · bestimmte Krebsarten, die in der Kindheit vorkommen (Davis, Savitz und Graubard, 1988; Golding, Paterson und Kinlen, 1990) · und Insulinabhaengige Diabetis (Cavallo, Fava, Monetini, Barone und Pozzilli, 1996; Dahl-Jorgensen, Joner und Hanssen, 1991; Mayer, Hamman, Gay, Lezotte, Savitz und Klingensmith, 1988; Virtanen, Rasanen, Aro, Lindstrom, Sippola, Lounamaa, Toivanen, Tuomilehto, und Akerblom, 1991). · Zu aehnlichen Ergebnissen kam man durch Untersuchungen bezueglich der Sinnesentwicklung (Intelligenzquozient, Schulerfolg). Am besten schnitten die Kinder ab, die am laengsten gestillt wurden, oder, um es von der anderen Seite zu betrachten, die Studie zeigt, je kuerzer die Stilldauer, desto oefter kommt es zu Problemen bei der Sinnesentwicklung.“ (...) „Juengste Studien lassen darauf schliessen, dass viele Gesundheitsprobleme von Erwachsenen darauf zureckzufuehren ist, dass sie als Babys nicht oder nur kurz gestillt wurden, und dass kuenstlich gefuetterte Kinder zwar ueberleben moegen, jedoch dann nicht unbedingt auch als Erwachsene gesund sein werden. Vorzeitiges Abstillen wurde als Risikofaktor bei folgenden Krankheiten oder Zustaenden erkannt: · Darminfektion(Acheson und Truelove, 1961), · Morbus Crohn (Koletzko, Sherman, Corey, Griffiths und Smith, 1989), · Sprue (eine Art allergische Reaktion des Darmes auf bestimmte Proteine, di z. B. im Weizen vorkommen) (Greco, Auricchio, Mayer und Grimaldi, 1988), · Schoenlein-Henoch-purpura (Pisacane, Buffolano, Grillo und Gaudiosi, 1992), · Brustkrebs (Freudenheim, Marshall, Graham, Laughlin, Vena, Bandera, Muti, Swanson und Nemoto, 1994), · Multiple Sklerose (Pisacane, Impagliazzo, Russo, Valiani, Mandarini, Florio und Vivo, 1994), · Allergien (Viele Studien, siehe: Cunningham, 1995), · Herzkranzgefaesserkrankung (Fall, Barker, Osmond, Winter, Clark und Hales, 1992; Kato, Inoue, Kawasaki, Fujiwara, Waranabe und Toshima, 1992; Kawasaki, Kosaki, Okawa, Shigematsu und Yanagawa, 1974; Marmot, Page, Atkins und Douglas, 1980; Osvorn, 1968).“ (...) Zukuenftige Studien werden vielleicht bestaetigen, dass Stillen fuer die gesamte fuer unsere Spezies in evolutionistischer und psychologischer Hinsicht normale Zeitspanne von Vorteil ist, sowohl was den physischen Zustand betrifft, als auch die geistige Entwicklung und die emotionale Stabilitaet, im Vergleich zu vorzeitig abgestillten Kindern.“ (Zitat Ende) das macht die Gedanken leichter, künstliche Babynahrung zu vermeiden. Sie ist nämlich keineswegs gesund und risikolos. Euer Kind wird, egal, wie gross und schwer es sein mag, NUR mit Muttermilch satt normalerweise. Sehr wenig Frauen (schätzungsweise allenfalls 2 - 3 %) haben nicht genügend Milch , um ihr Kind sattzubekommen. und das hängt nicht von der Grösse des Kindes ab... Das permanente Konsumieren ist eine Frage des Alters des Babies und nicht seines Gewichtes. Und das Zufüttern von Glukose ist eine schlechte Angewohnheit von Geburtskliniken, die keine oder nur schlechte Stillunterstützung haben. Auch hier hat die Natur Glukose nicht vorgesehen - das wird der Bequemlichkeit halber gemacht, um den Müttern vorzugaukeln, sie kriegten ihr Kind nicht satt und dann kann man munter Fläschchen geben und muss der Mutter das Kind nicht zum Stillen bringen. Ich kenne das. aufmunternde Grüße von Doro
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