Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Brei als Alternative zum Abpumpen/ Fertigmilch - Zusammensetzung?

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Brei als Alternative zum Abpumpen/ Fertigmilch - Zusammensetzung?

amelie_ge

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Hallo Frau Welter, wir geben unserem 4,5 Monate alten Baby seit kurzem ab und an (höchstens einmal die Woche) einen Gemüsebrei - als Alternative zum Abpumpen und zur Fertigmilch, wenn ich mal nicht zuhause bin - grundsätzlich möchte ich aber weiter stillen (der Brei ist nur eine Notlösung). Wann sollten wir denn damit beginnen, Öl, Fruchtsaft, Fleisch,... mit reinzugeben und wann können wir sättigerende Zutaten wie Kartoffel füttern? Ich finde nur Informationen dazu wie man das macht, wenn man komplett auf Brei umstellt. Vielen Dank! Melanie


Biggi Welter

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Liebe Melanie, ich weiß, dass fast überall steht: „zunächst wird die Mittagsmahlzeit ersetzt und im Abstand von etwa vier Wochen ersetzen Sie die nächste Mahlzeit usw". Gleichzeitig wird „eine Mahlzeit" als die Menge definiert, die in ein Gläschen passt und zwar für alle Kinder gleich. Doch dieses Schema, das leider immer noch oftmals propagiert wird verursacht in vielen Fällen nichts weiter als Stress und Tränen. Es ist einfach zu sehr in den Köpfen vieler Menschen verwurzelt, dass eine Stillmahlzeit „ersetzt" werden müsse, dabei stimmt das gar nicht. Schon der Begriff BEI Kost drückt doch aus, dass es sich bei dieser Nahrung um eine ergänzende Nahrung und nicht um einen Ersatz für die Muttermilch handelt. Wäre es ein Ersatz, dass würde es ANSTATT Kost heißen. Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern erst etwa eine Woche abwarten, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Muttermilch betrachten. Daher gibt es auch keine festgelegte Zahl für die Stillmahlzeiten, sondern das Kind kann weiterhin nach Bedarf gestillt werden. Im gesamten ersten Lebensjahr sollte Muttermilch das Hauptnahrungsmittel des Kindes sein. Bei der Vorgehensweise, dass langsam als ergänzende Nahrung Beikost angeboten wird, hat die Brust Zeit, sich an die Veränderung zu gewöhnen, das Kind hat ebenfalls mehr Zeit für die Umstellung und die Nährstoffe aus der Beikost können in Zusammenhang mit bei der gleichen Mahlzeit angebotener Muttermilch besser verwertet werden. Man kann eine Faustregel aufstellen, dass ein Baby mit sieben Monaten eine bis zwei zusätzliche Beikostmahlzeiten ergänzend zur Muttermilch bekommt, mit acht Monaten zwei bis drei, mit neun Monaten zwei bis vier, mit zehn Monaten vier und mit zehn bis zwölf Monaten drei bis fünf. Daneben kann und darf es so oft gestillt werden, wie es möchte. So lange dein Baby ausreichend oft gestillt wird, braucht es keine Kuhmich, weder Flasche noch Brei! LLLiebe Grüße Biggi


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