Mitglied inaktiv
Hallo, unser Sohn ist mittlerweile sieben Wochen alt und wurde von Geburt an voll gestillt. Er wächst und nimmt gut zu. Das Stillen bereitet keine Probleme, doch seit einiger Zeit bekommt er immer mehr Pickelchen am ganzen Körper, trockene Haut und speziell am Hals und hinter den Ohren größere rote nässende Stellen. Der Kinderarzt hat uns zuerst einen Badezusatz mitgegeben, doch inzwischen sind die Stellen größer. Nun meint er, dass der Kleine die Muttermilch nicht verträgt (Umweltgifte die über die Nahrung und andere Wege von der Mutter aufgenommen werden) und sofort mit dem Stillen aufgehört werden sollte. Dafür sollen wir nun Nutramigen aus der Apotheke füttern. Hat schon mal jemand ähnliche Erfahrungen gemacht? Wie sollen wir uns verhalten?
? Liebe Susi, ich bin keine Ärztin und kann und darf keine Diagnosen stellen, doch ehe ich in dieser Situation abstillen würde, würde ich die Meinung einer zweiten Kinderärztin/arzt einholen, denn unter Umständen handelt es sich um eine stark ausgeprägte Neugeborenenakne, die auf das Abstillen nicht positiv reagieren wird. Das mit den Umweltgiften in der Muttermilch ist Unsinn. Es stimmt zwar, dass auch Muttermilch nicht schadstofffrei ist, doch dass wir in einer Welt mit Schadstoffproblemen leben, ist nun einmal leider eine Tatsache, an der wir nicht vorbei kommen und es gibt keine Nahrung mehr, die nicht in irgendeiner Form belastet ist. Es gibt jedenfalls keine bewiesenen Schädigungen des Kindes durch die Schadstoffe in der Muttermilch. Erfreulicherweise ist die Schadstoffbelastung der Muttermilch in den letzten Jahren rückläufig. Es wird zwar immer wieder behauptet, dass es Babys gäbe, die die Milch ihrer Mutter nicht vertragen, doch das ist extrem selten der Fall. Eine echte Unverträglichkeit der Muttermilch gibt es nur bei einer sehr seltenen Stoffwechselstörung (Galaktosämie), doch in diesem Fall muss das Baby so schnell wie möglich nach der Geburt eine Spezialnahrung erhalten, da sonst schwerste Schäden eintreten und dein Kind leidet mit Sicherheit nicht an dieser Krankheit, denn sonst wäre es inzwischen nachdem es wochenlang gestillt wurde sehr, sehr krank bzw. u.U. gar nicht mehr am Leben. Was hingegen vorkommen kann ist, dass das Kind auf etwas reagiert, was die Mutter gegessen oder getrunken hat, doch auch das ist sehr viel seltener als gemeinhin behauptet wird. Auf der „Hitliste" der Nahrungsmittel, die beim Kind Probleme verursachen können, die bis hin zu Darmblutungen reichen können, steht Kuhmilch ganz oben. Deshalb wird in einer Situation wie bei euch meist dazu geraten zunächst einmal auf ALLE Kuhmilch und Kuhmilchprodukte zu verzichten. Dies erfordert ein sehr genaues Etikettenlesen, denn es ist schier unglaublich wo überall Kuhmilcheiweiß enthalten ist (in vielen Fertiggerichten, in Wurstwaren, in Schokolade und und und). Gleichzeitig sollte bei einer solchen Diät eine Ernährungsberaterin hinzugezogen werden, um Mangelerscheinungen bei der Mutter auszuschließen. In ganz extrem seltenen Fällen lässt selbst eine Diät der Mutter die Beschwerden des Kindes nicht abklingen. Allerdings sind das dann Kinder, die zusätzlich nicht gedeihen und meist nicht nur ein Hautproblem haben. Es gibt keine Garantie, dass die Beschwerden durch das Abstillen wirklich besser werden, deshalb sollte vor dem Abstillen mit einer Ärztin/Arzt mit Erfahrung mit Kindern, die diese Probleme haben, Kontakt aufgenommen werden, so dass das Für und Wider eines eventuellen Abstillens genau gegeneinander abgewogen werden kann. LLLiebe Grüße Biggi
Mitglied inaktiv
Susi, wieder mal ein Arzt, der abzubuchen ist unter "Mensch, der übers Stillen dummes Zeug rausschwätzt, weil er keine Ahnung hat und dies nicht zugeben will". Muttermilch ist das Beste fürs Kind, es gibt einige wenige Ausnahmen, in denen das anders ist. Biggi wird Dir sicherlich fachlich besser weiterhelfen können, aber ich möchte Dir von (Still-) Mutter zu (Still-) Mutter raten: immer, wenn Dir jemand eine extreme Maßnahme empfiehlt für das Kind, genau hinzuschauen, 1. WARUM er diese Maßnahme empfielt (fehlt es ihm an Wissen, an aktuellem State of the Art, hat er nicht das Beste des Babies im Sinn, sondern sein eigenes etc) 2. WARUM er KEINE ALTERNATIVE empfiehlt, die nicht so extrem ist? 3. ob Du nicht durch das Hinzuziehen eines Spezialisten (bei Stillfragen sind die EINZIGEN Spezialisten die Stillberater. Kinderärzte sind hier m eist auch bei gutmütiger Betrachtung QUACKSALBER) eine bessere, für das Kind verträglichere Lösung wählst. also, soweit die psychologischen Ratschläge. Was den Ausschlag betrifft: wenn ich Dir Foto meinr (zuckersüssen und pickelfreien 10 Monate alten ) Tochter schicke, als sie 7 Woche alt war, würdest Du erschrecken: sie hatte furchtbare Babyakne und wenn ich die Fotos angucke, erschrecke ich selbst. Babyakne haben die meiste Babies 7 - 8 Wochen nach der Geburt, weil sie so die Hormone der Mutter, die sie aus dem Bauch "mitgenommen" haben, verarbeiten. Bei uns war der Spuk nach 4 Wochen weg. Aus der Ferne kann ich aber nicht sagen, ob das bei euch auch so ist. Ich möchte nur grundsätzlich vor dem "guten" Rat ABSTILLEN warnen, denn der wird jeder Stillmutter immer gleich gegeben, ob sie einen Pickel am Po hat, das Kind zu dick, zu dünn, zu schnell wächst, zu langsam wächst, der Taxifahrer zuviel berechnet, der Ehemann schlecht gelaunt ist, die Nachbarn unfreundlich etc: Abstillen wird immer als das Allheilmittel empfohlen und das Stillen ist an allem Schuld. Egal was. Ergo: genau hinschauen. Das gilt übrigens nicht nur fürs Stillen, sondern auch bei Ratschlägen , die andere, in der Gesellschaft nicht gern gesehen Verhaltensweisen eines Babies betrifft wie "nicht durchschlafen", "nicht mit 14 Monaten dieses oder jenes können" etc. Übrigens: wenn Euer Kinderarzt auch nur annähernd informiert wäre, wüsste er, dass die These mit den Umweltgiften aus den 70er Jahren stammt und LÄNGST widerlegt ist. Ich selbst habe bei einer Muttermilchstudie des Gesundheitsamtes mitgemacht (nicht aus Panik, sondern um endlich mal diesen Schadstoffschwachsinn aus den Köppen zu kriegen) und die Werte waren mehr als unbedenklich. Die meisten Schadstoffe, vor dene gewarnt wird, waren in meiner Milch n. n. , also nicht nachweisbar. Und ich lebe nicht makrobiotisch, sondern in einer Grossstadt, ernähre mich normal und lebe auch sonst völlig in der Norm. Das Gesundheitsamt schrieb mir übrigens die dringende Empfehlung, unbedingt weiterzustillen, wie es auch die WHO und UNICEF empfehlen. By the way:zu den Schadstoffen: Babynahrung wird im übrigen auch nicht vom Mars importiert. Sie wird zwar kontrolliert, aber sie ensteht in der gleichen Umwelt wie unsere Milch. Schönen Gruss an den KA, er soll mal bitte eine Weiterbildung machen. Die Erde sei keine Scheibe mehr.... Alles Gute für Euer Baby und Biggi wird sicherlich gute Tipps haben fachlich! lg Doro
Mitglied inaktiv
liebe susi, kann mich doro nur anschliessen - der mann hat wohl keine ahnung! ich bin zwar kein arzt und kann euren kleinen jetzt auch nicht sehen, aber dass babies muttermilch nicht vertragen, halte ich für ein schlimmes ammenmärchen. was die umweltgifte betrifft, hat dir doro ja schon die perfekten infos geliefert. ich möchte dir aber noch was zum hautproblem schreiben: wir hatten dasselbe problem, als sarah in diesem alter war. sie hatte plötzlich nicht nur babyakne, sondern auch überall so flechtenartige, rauhe, schuppige stellen. ich hab einen sehr guten kinderarzt, der mir gleich den tipp gab, doch mal die kuhmilch in meiner ernährung wegzulassen, da einige kinder darauf mit einer dermatitis reagieren. hab ich gemacht, war nicht so leicht, weil ich seeehr gerne joghurt und milchprodukte esse, aber der erfolg war durchschlagend. innerhalb von ca. 2 wochen war die haut wieder wunderschön. zusätzlich hab ich auch noch sehr konsequent gepflegt, mit balneum hermal badezusatz, einer olivenemulsion für den körper und parfenac (enzündungshemmende creme) für die ganz schlechten stellen. also, vielleicht ist das ja in eurem fall auch einen versuch wert. ich würde keinesfalls abstillen, ohne vorher eine zweite meinung eingeholt und alles andere versucht zu haben! alles liebe für euch, hoffe, ich konnte ein bisschen helfen! ilse mit sarah (*20.12.01)
Mitglied inaktiv
Hallo, kann mich doro nur anschließen. Unsere große hatte auch diese rote nässenden stellen hinter den Ohren, bei uns kam es hauptsächlich davon, daß ich wohl nicht gut genug abgetrocknet habe und auch das eincremen hab ich vorher hinter den Ohren für nicht so wichtig gehalten. Nachdem Ich jedoch diese Fehler behoben hatte, änderte sich alles nach dem Abheilen wieder. Unsere zweite (4M) hatte auch eine Zeitlang keine Babyhaut, sondern fast schmirgelpapier, ich hab dann einfach penaten Babyöl in wasser gekippt, und siehe da... hmmm weich, halt mit perwoll gewaschen >gg
Mitglied inaktiv
der *nette* Herr hat wohl noch nie etwas von *Neugeborenenakne* gehört. Was die *Schadstoffe* anbelangt - warum empfiehlt dann die WHO weltweit bis zum 6 Monat vollzustillen und dann mit entsprechender BEIkost weiterzustillen so lange es Mutter und Kind behagt?? Ach ja...mit gestillten Kindern läßt sich schlechter ein Geschäft machen ;)) Damit du gewappnet bist für die nächsten Kuriositäten in Sachen Stillen: http://www.uebersstillen.org
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