Milchstau-Abstilltabletten-keine Milch mehr

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Milchstau-Abstilltabletten-keine Milch mehr

Hallo Biggi, vor ca. 1,5 Woche hatte ich einen schmerzhaften Milchstau, der auch nicht weg ging. Habe wirklich alles versucht. Als die Stelle rot wurde, bin ich zum Frauenarzt gegangen. Er empfahl mir die Brust mit Retterspitz einzureiben und zwei Abstilltabletten zu nehmen. Das habe ich dann auch gemacht. Er meinte ich könnte dabei problemlos weiterstillen, die Milchmenge würde sich von alleine wieder steigern. Aber bis jetzt habe ich noch nicht wieder genug Milch. Mein Sohn ist jetzt 7 Monate alt und ich habe eigentlich mittags mit 2 - 3 Löffeln Möhre begonnen. Seit dem Milchstau hab ich aber wieder damit aufgehört und gebe momentan auch nichts, um meine Milchmenge mit anlegen wieder zu steigern. Hilft das überhaupt was oder soll ich doch lieber weiter Möhren geben? Was kann ich noch machen um meine Milchmenge zu steigern? Ich lege schon wirklich alle 2 Stunden an, öfter will er nicht. Er ist dann immer so frustriert, wenn nichts mehr oder zu wenig rauskommt. Er hat aber eindeutig noch Hunger, denn es ist wirklich nicht mehr viel Milch da. Beim Abpumpen bekomme ich auch nur 60 ml (vorher 250ml!!!). Was soll ich jetzt machen? LG Nina

Mitglied inaktiv - 05.12.2003, 11:10



Antwort auf: Milchstau-Abstilltabletten-keine Milch mehr

Liebe Nina, ich denke gar nicht, dass Du zu wenig Milch hast. Wie viel Milch eine Frau abpumpen oder ausstreichen kann sagt NICHTS darüber aus, wie viel Milch sie tatsächlich bildet. Erstens gibt es ganz große Unterschiede in der Leistungsfähigkeit der Milchpumpen (und noch dazu arbeitet nicht jede Pumpe bei jeder Frau gleich wirkungsvoll). Zweitens ist das Abpumpen oder Ausstreichen eine Technik, die erlernt werden muss (die Frau muss auch lernen mit der Pumpe einen Milchspendereflex auslösen zu können) und drittens gibt es keine Pumpe, die so wirkungsvoll eine Brust entleeren kann wie ein Baby. Dazu kommt, dass der Milchspendereflex bei der Mutter um ein vielfaches besser durch ein Baby als durch eine Milchpumpe ausgelöst wird. Die Vorstellung, dass die Brust (ähnlich wie eine Flasche) nach dem Stillen leer ist und erst wieder aufgefüllt werden muss, ist so nicht richtig. Zwar wird zwischen den Stillmahlzeiten Milch produziert, der Hauptanteil der Milch wird jedoch erst während des Stillens gebildet. Das Saugen des Kindes gibt das entsprechende Signal zur Milchbildung, der Milchspendereflex wird dann ausgelöst. Deshalb ist es auch falsch zwischen den Stillmahlzeiten eine längere Pause einzulegen, damit sich die Milch in der Brust sammelt, sondern es muss häufiger angelegt werden, um die Milchmenge zu steigern. Ich denke eher, dass dein Sohn an der Brust streikt, weil die Milch während dem Milchstau evtl. salzig geschmeckt hat oder nicht so leicht lief. Hat er in der letzten Zeit eine Flasche oder den Schnuller bekommen? Es könnte auch sein, dass er saugverwirrt ist. Du musst jetzt daran arbeiten, dass dein Kind die Brust wieder akzeptiert und besser trinkt. Wichtig ist, dass Du in dieser Situation nicht die Geduld verlierst und versuchst so ruhig wie möglich zu bleiben. Außerdem haben sich die folgenden Dinge bei einem Stillstreik bewährt: im Umhergehen stillen, in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen, im Halbdunkeln stillen, im Halbschlaf stillen, das Baby mit der Brust spielen lassen, unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren, alle künstlichen Sauger vermeiden, das Baby massieren, viel Körperkontakt (Haut auf Haut), und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt. Um die Milchproduktion aufrecht zu erhalten bzw. wieder dem Bedarf des Babys anzupassen, solltest Du deine Milch ausstreichen oder abpumpen. Die so gewonnene Milch kannst Du deinem Kind mit einer alternativen Fütterungsmethode anbieten, z.B. mit einem Becher. Ich wünsche dir gute Nerven und ein baldiges Ende des Streiks. Wenden dich für gezielte und direkte Hilfe evtl. auch an eine Kollegin vor Ort. Ich suche dir gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus, wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst. LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 05.12.2003



Antwort auf: Milchstau-Abstilltabletten-keine Milch mehr

Sorry, aber ich bin entsetzt über deinen Satz Was kann ich noch machen um meine Milchmenge zu steigern? Ich lege schon wirklich alle 2 Stunden an, öfter will er nicht. Er ist dann immer so frustriert, wenn nichts mehr oder zu wenig rauskommt. Er hat aber eindeutig noch Hunger, denn es ist wirklich nicht mehr viel Milch da Mit 7 Monaten ein Kind hungern !!!! zu lassen damit DU voll stillen kannst. Dein Kind hat Bedürfnisse und wenn der Ehrgeiz wäre ein SATTES Kind zu haben, würde die Mumi auch für die restlichen MZen reichen. Auch die WHO sagt "im Rahmen einer angemessenen Beikost weiterstillen" sie spricht nciht von Vollstillen und Kind hungern lassen. Das müssen weltweit viel zu viele Kinder. mein Gott wir leben doch nciht in der 3. Welt. Entsetzte Grüße Anne

Mitglied inaktiv - 05.12.2003, 13:55



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