Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Milchspendereflex

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Milchspendereflex

Vanessa.sie

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Hallo;) meine Tochter ist 18 Wochen alt und kurz vor Weihnachten/um Weihnachten rum ging es los, dass sich ihre Trinkabstände auf 5-6 Stunden verändert haben. Vorher bei 3-4 Stunden. Sie meckerte immer öfter die Brust an. Es kam nichts. Ich habe es registriert, aber so gedeutet, dass sie noch nicht trinken möchte. Habe ich gewartet und wir haben gespielt und es später erneut versucht, hat sie getrunken. Nun hatte ich noch Fragen, die Hebamme kam und nach dem Wiegen machte sie mir Panik. Ich habe ihre Anzeichen falsch erkennt. Sie hatte in den vergangenen 6 Wochen nur 70 g pro Woche zugenommen. Ich müsste sofort zufüttern und pumpen. Ab da ging kaum was u ich war blockiert. Nun pumpe ich ab wenn sie die Brust nicht nimmt. Stille ich sie, pumpe ich auch ab. Es ist Milch da. So ca. 100-120 ml (wenn sie nicht an der Brust getrunken hat). Der milchspendereflex lässt mittlerweile nicht mehr so lange auf sich warten. Wir waren bei 6-8 min. Nun bei 1-3 min. Aber wie schaffe ich es, dass ich nach 4 Stunden nun so viel Milch habe, dass meine Tochter an die Vormilch kommt und geduldig genug saugt bist der Msr einsetzt ? Ich bin unendlich traurig und will sie gern wieder voll stillen. Nachts klappt es. Da pumpe ich auch nicht ab. LG und vielen Dank. Vanessa


Biggi Welter

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Liebe Vanessa.sie, zunächst würde ich versuchen, die Milchmenge durch vermehrtes Stillen zu steigern, denn die Vorstellung, dass die Brust (ähnlich wie eine Flasche) nach dem Stillen leer ist und erst wieder aufgefüllt werden muss, ist so nicht richtig. Zwar wird zwischen den Stillmahlzeiten Milch produziert, der Hauptanteil der Milch wird jedoch erst während des Stillens gebildet. Das Saugen des Kindes gibt das entsprechende Signal zur Milchbildung, der Milchspendereflex wird dann ausgelöst. Deshalb ist es auch falsch zwischen den Stilmahlzeiten eine längere Pause einzulegen, damit sich die Milch in der Brust sammelt, sondern es muss häufiger angelegt werden, um die Milchmenge zu steigern. Vielleicht magst du ja ein paar „Stilltage“ einlegen, das heißt du legst dich mit deinem Baby ins Bett und kümmerst dich ausschließlich um dein Baby und das Stillen. Wenn du sehr besorgt bist, kannst du auch Muttermilchsahne geben.
Du streichst dazu Milch aus oder pumpst sie ab, gibst sie dann in 10 ml Spritzen und stellst sie dann kopfüber in ein Glas t (also mit der Spitze nach unten). Lass aber ein bisschen Luft, denn die Schwerkraft wird den Kolben vielleicht etwas weiter in die Spritze drücken... Oben auf der Milch wird sich eine Fettschicht absetzen, der Muttermilchrahm. Nach ca. 2 Stunden kannst du den wässrigen unteren Teil der Milch ausdrücken und Deinem Kind die verbleibende Sahne in den Mund träufeln.
Du wirst sehen, damit wird dein Baby bald einen Schub machen. Bitte wende dich auch möglichst bald an eine Kollegin vor Ort, die Euch sehen kann und so sehr viel gezielter beraten kann! Sie kann das Saugverhalten beurteilen und dir Tipps geben. Sie kann dir auch Tipps geben, wie du die Milchmenge schnell wieder steigern kannst. Adressen von Stillberaterinnen findest du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Auch ich bin jederzeit für dich da und stehe dir gerne zur Seite! Ich bin sicher, dass du zum Vollstillen kommen kannst, aber es braucht kompetente Hilfe und Geduld! Lieben Gruß Biggi


Vanessa.sie

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Vielen Dank für deine Antwort :-). Ich werde versuchen mir Hilfe zu holen. Soll ich meine Tochter auch anlegen, wenn sie nicht trinkt? Also sie zieht immer ein paar Mal und lässt die Brust los. Nach 10 Minuten weint sie wenn nichts kommt. Ein kontinuierliches Saugen wie die pumpe es tut bis der MSR Eintritt macht/schafft sie nicht. Wenn sie Tränen weint hört es bei mir auf. Dann gebe ich ihr die Flasche (so zumindest immer nach 4 Stunden) Wenn ich es richtig verstanden habe, lege ich sie einfach alle 2 Stunden an? Auch wenn sie nicht trinkt und immer wieder nur nuckelt/zieht und loslässt ? Hilft das schon meiner Brust ein Signal zu bekommen das wir Milch brauchen ? Danke auch für den Tipp mit der Muttermilchsahne. Sättigt dieser fettige Teil besser ? LG


Biggi Welter

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Liebe Vanessa.sie, es kann auch gut sein, dass dein Baby saugverwirrt ist durch die Flasche und nicht effektiv trinkt. Ein Baby, das mit der Flasche gefüttert wurde, hat einen sofort einsetzenden, gleichmäßigen Milchfluss kennengelernt. An der Brust reagiert es dann frustriert, weil nicht der von ihm erwartete, sofortige und stetige Milchfluss einsetzt. Oft ist es dann so, dass ein Baby „stundenlang“ saugt und nicht satt wird. Suche dir schnell Hilfe, mit kompetenter Hilfe schaffst du es! Lieben Gruß Biggi


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